Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
und Sheila zu Sheila. Der Augenblick der Verschmelzung war vorbei.
»Geschafft!«, sagte Irden erleichtert. »Zaidas böse Kräfte konnten uns nichts anhaben, weil wir zu stark für sie waren.«
»Hast du es eben auch gespürt?«, fragte Sheila, noch immer beeindruckt. »Ich war du, und du warst ich. Wir waren wie ein Wesen …«
»O ja«, bestätigte Irden. »Für kurze Zeit waren wir tatsächlich eine Einheit. Ich konnte in deine Seele sehen – genau wie du in meine geblickt hast. Ich weiß jetzt, wie es ist, ein junges Mädchen zu sein, während du die Empfindungen eines alten Magiers teilen musstest. – Aber jetzt lass uns wieder zu Delfinen werden.«
Sheila spürte, wie sich ihr Körper veränderte. Er nahm wieder Substanz an, formte sich zu einem Delfin und wurde sichtbar. Sie trug die Kette mit dem Amulett um den Hals. Irden musste während ihrer Verwandlung die Kettenglieder aneinandergefügt haben …
Ein Stück von der schwarzen Wolke entfernt warteten Spy und Mario. Als sie die beiden Delfine sahen, schossen sie ihnen freudig entgegen.
»Sheila!« Mario rieb seine Flosse an Sheilas Flosse. »Ist alles in Ordnung mit dir? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich hätte dich niemals allein lassen dürfen.«
»Sheila war nicht allein«, protestierte Spy. »Ich war doch bei ihr …«
»Ach Mario!« Sheila war so froh, ihn wiederzusehen. Wäre sie jetzt ein Mensch gewesen, dann hätte sie die Arme um ihn geschlungen und ihn fest an sich gedrückt. Vielleicht hätte sie ihn sogar geküsst … Aber jetzt konnte sie nur ihren Schnabel an Marios Schnabel drücken und seinen Delfinkörper mit ihren Flossen streicheln.
»Wir müssen schleunigst weg von hier«, warnte Irden. »Werweiß, was Zaida einfällt, wenn sie Sheilas Verschwinden bemerkt. Wir sollten uns einen sicheren Platz suchen und dann in Ruhe unsere Pläne besprechen.«
»Irden hat recht«, meinte Mario. »Lass uns wegschwimmen. Nachher können wir uns alles erzählen.«
»In Ordnung«, sagte Sheila. »Am besten aktiviere ich die HUNDERTKRAFT, jetzt, wo ich das Amulett wiederhabe.
Auch in den Sieben Meeren zählt
die Kraftmagie der Anderswelt.
Du Amulett aus Urgestein,
wild, ungestüm und lupenrein,
verleih dem Träger Hundertkraft,
damit er große Dinge schafft!«
Dritter Teil
Tagesspiegel, 13. Mai
Walgesang treibt Fischer in den Wahnsinn
Die Natur spielt verrückt – auf immer neue Weise. Nicht nur, dass sich neuerdings an der Küste Ägyptens Delfine plötzlich wie Haie gebärden und Touristen angreifen. Offenbar haben jetzt Buckelwale die Tonlage ihres Gesangs verändert – mit verheerenden Wirkungen auf das menschliche Gehirn. Zwei Fischer, die vor Korsika in den frühen Morgenstunden zum Fischfang ausliefen, berichteten unabhängig voneinander, dass ganz in der Nähe ein Buckelwal gesungen habe.
»Der Gesang war nicht zum Aushalten«, erzählt der 28-jährige Dominic K. »Es hat nichts genützt, dass ich mir die Ohren zugehalten habe.« Der Gesang habe ihn so konfus gemacht, dass er das Netz mit seinem Fang ausleerte und die Fische ins Meer zurückkippte. »Das ist ein großer finanzieller Verlust für mich«, sagt Dominic. »Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen.«
Auch Rolo (48) hat unter dem Einfluss des Walgesangs seinen Fang wieder freigelassen. »Ich griff zum Messer und durchtrennte mein Netz. Ich konnte erst damit aufhören, nachdem ich das Netz völlig zerstört hatte. – Wie soll ich jetzt nur meine Familie ernähren? Ich habe drei Töchter und vier Enkel!«
Jetzt versuchen Wissenschaftler, das seltsame Phänomen zu erforschen und herauszufinden, ob der Wal tatsächlich schuld daran ist, dass die beiden Fischer so selbstzerstörerisch gehandelt haben.
»So ganz glauben kann ich die Geschichte nicht«, sagt Professor K. aus Barcelona. »Schließlich kann das Verhalten auch noch andere Gründe haben, beispielsweise Alkohol oder Drogen.«
1. Kapitel
Ein folgenschwerer Entschluss
»Bist du mit dem Packen fertig, Liebling?« Gavino steckte den Kopf zur Schlafzimmertür herein und lächelte Sabrina fröhlich an.
»Noch nicht.« Sabrina stand vor dem geöffneten Kleiderschrank. »Ich kann mich so schwer entscheiden, was ich mitnehmen soll. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Was soll ich denn zum Captain’s Dinner anziehen?« Sie streckte ihre Hand nach einem kurzen schwarzen Abendkleid aus. »Das da vielleicht?«
Gavino kam ins Zimmer und schlang von hinten seine Arme um ihren Bauch. »Egal,
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