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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Ihre Stimme war rauchig und sehr emotional.
    »My little whale,
    why do you become crazy?
    What’s the matter with you?
    Why do you attack the fisher boats?
    Why do you attack the ships?
    There are hunters, who want to kill you!«
    Der Refrain war besonders eingängig.
    »Take care, my little whale!
    The sea ist not for sale.
    Is this what you want to say?
    My poor little whale?«
    Zwischen den Liedzeilen legte Zaida immer wieder eine Pause ein und man hörte den Gesang des Wals – wie eine klagende Antwort. Sabrina war gerührt von dem Leid des Wals und von Zaidas Aufforderung, die Meere zu schützen. Die Melodie war so eingängig, dass Sabrina sie noch lange im Ohr hatte. Sie summte sie vor sich hin, während sie im Schlafzimmer weiter ihren Koffer packte.
    »Was sagt er?«
    Zaida hatte die Hand auf Fortunatus’ Schulter gelegt und beobachtete den Fisch mit der Antenne, der durch die Schleuse in den Palast gekommen war und nun ein paar gequälte Töne hervorbrachte. Fortunatus trug ein aufwendiges Headset und einangeschlossener Computer übersetzte die Laute des Fisches in verständliche Worte. Bei Spy damals hatte er das besser hingekriegt, da hatte er diese Hilfsmittel nicht gebraucht, Spy hatte so verständlich sprechen können wie ein Mensch. Die vielen Fische aber, die Fortunatus für Zaida verändert und mit Kameras und Technik umgerüstet hatte, waren nur schwache Abbilder von Spy.
    Es musste schnell gehen, eine Arbeit wie am Fließband. An den Fischen hatte er pausenlos gearbeitet, bis seine Augen getränt hatten und er vor lauter Müdigkeit fast zusammengebrochen wäre. Sie waren alles andere als perfekt. Er hatte für den Einzelnen nicht so viel Zeit gehabt und war froh gewesen, wenn so ein Fisch halbwegs funktionierte und kapiert hatte, was seine Aufgabe war: Gut aufpassen und anschließend Bericht erstatten.
    Er hatte dreiundsechzig solcher Fische hergestellt, vier waren ihm bei der Arbeit unter den Händen gestorben. Sicher waren inzwischen auch ein paar Opfer von Raubfischen geworden, weil sie nicht schnell und nicht klug genug waren, sich vor Feinden in Sicherheit zu bringen.
    »Hat er Sheila gesehen?«, fragte Zaida ungeduldig.
    Noch immer war ihnen nicht klar, wie das Mädchen aus dem Palast geflohen war. Zaida hatte alle Fluchtwege abgeriegelt. Und eigentlich hätte Fortunatus Sheila bemerken müssen, als sie den Raum mit den Kraken verlassen hatte.
    Zaida unterstellte ihm, dass er eingenickt und Sheila auf Zehenspitzen an ihm vorbeigehuscht war, um sich dann irgendwo im Palast zu verstecken. Doch inzwischen hatten sie alles durchsucht und keine Spur von Sheila gefunden.
    »Sie kann nicht geflohen sein«, hatte Fortunatus behauptet. »Ich habe ihr das Amulett weggenommen und ohne dieses Hilfsmittel kann sie sich nicht in einen Delfin verwandeln. Und in Menschengestalt diesen Palast zu verlassen, ist unmöglich. Falls sie das irgendwie geschafft hat, dann ist sie ertrunken.« Er fügte noch einige Details hinzu und redete von Tiefe, Wasserdruck und der Unmöglichkeit, länger als ein paar Minuten die Luft anzuhalten. Zaida hatte ihm dann einfach das Wort abgeschnitten.
    »Und wenn sie deinen Taucheranzug genommen hat?«
    »Ganz unmöglich«, hatte Fortunatus gesagt. »Der passt ihr doch gar nicht. Ein Taucheranzug nutzt nur etwas, wenn er eng am Körper anliegt. Mein Taucheranzug ist für einen erwachsenen Mann gemacht und Sheila ist ein junges Mädchen. Sie passt glatt zweimal hinein. Außerdem ist mein Taucheranzug noch hier. Sollte Sheila wirklich geflohen sein, ist sie inzwischen ertrunken – und dann kann sie deinen Plänen auch nicht mehr in die Quere kommen.«
    Erst eine Weile nach diesem Gespräch hatte Fortunatus entdeckt, dass die Kette mit dem Amulett nicht mehr in der Schale auf seinem Schreibtisch lag. Ihm war sofort klar, dass Sheila sie irgendwie an sich genommen hatte. Vielleicht hatte sie die Zauberkraft des Amuletts benutzt und damit aus dem Palast herausgefunden. Und dann hatte sie sich wieder in einen Delfin verwandelt …
    Fortunatus traute sich nicht, Zaida von dem verschwundenen Amulett zu erzählen und ihr zu sagen, dass Sheila höchstwahrscheinlich noch am Leben war. Er wusste nicht, wie sie reagierenwürde. Und er konnte sich nicht erklären, wie Sheila das Amulett gestohlen hatte. Er hatte doch jede Minute darauf aufgepasst!
    »Delfin, Delfin, Delfin«, quäkte der Fisch zum wiederholten Mal.
    Fortunatus stellte die Lautstärke seines Headsets leiser. Der Fisch

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