Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
orangefarbener Krake zog sich erwartungsvoll an der Glaswand hoch. Sheila hielt ihm den Würfel hin und wartete, bis der Krake ihn mit seinen Armen gepackt hatte. Dann gab sie ihm auch das Puzzleteil. Der Krake schien sofort zu begreifen, was sie von ihm wollte. Der Würfel hatte an den Seiten unterschiedlich geformte Öffnungen. Der Krake probierte aus, in welche Öffnung das Puzzleteil hineinpasste. Schon beim dritten Versuch hatte er die richtige Stelle gefunden und schob das Teil hindurch.
    »Wow!«, sagte Sheila bewundernd. »Du bist aber schnell!« Sie erinnerte sich, dass sie den Kraken mit einem Fleischstückchen belohnen sollte. Der Krake nahm es willig aus ihrer Hand. Im Nu hatte er es verzehrt. Dann schaute er Sheila auffordernd an.
    »Mach weiter!«, sagte Zaida. »Du siehst doch: Er wartet schon.« Sie reichte Sheila die Plastikschraube mit der aufgesetzten Mutter. »Probier’s mal damit.«
    Sheila hielt dem Kraken das neue Spielgerät hin. Er griff danach und fing gleich an, die Mutter von der Schraube abzudrehen. Nach wenigen Sekunden hatte er die beiden Teile voneinander getrennt.
    »Belohnung«, erinnerte Zaida.
    Sheila gab dem Kraken wieder ein Fleischstück. »Und jetzt?«, fragte sie.
    »Jetzt soll er die Teile wieder zusammenschrauben«, sagte Zaida.
    Diesmal dauerte es länger. Der Krake spielte erst eine Weile mit den Teilen. Nach ungefähr einer Viertelstunde hatte er begriffen, was er tun sollte, und drehte die Mutter wieder auf die Schraube.
    »Super!« Sheila freute sich über das kluge Tier. Als sie sich umdrehte, um ein weiteres Fleischstückchen zu holen, merkte sie, dass Zaida nicht mehr im Raum war. Das irritierte Sheila einen Moment lang, dann zuckte sie mit den Schultern. Umso besser. Jetzt fühlte sie sich wenigstens nicht mehr beobachtet. Und eigentlich konnte es doch keinen Schaden anrichten, wenn sie mit den Kraken spielte …
    Sie sah den Tieren im Aquarium zu. Ihre majestätischen Bewegungen waren irgendwie beruhigend. Dann musste sie wieder an das tote Delfinbaby denken und wischte sich hastig über die Augen. Armes, kleines Baby! Sie hätte ihm so gern geholfen!
    Ein roter Krake schwamm an die Glaswand. Sheila, die in Gedanken versunken war, merkte, wie er sie anstarrte.
    »Okay, ich mache ja weiter«, murmelte sie. Sie gab ihm das Kästchen mit dem Hebel, und er begann sofort, sich damit zu beschäftigen. Er untersuchte es genau, als wollte er herausfinden, aus welchem Material es bestand und wie es funktionierte. Sheila sah fasziniert zu und vergaß, dass sie eben noch Kummer gehabt hatte.
    Einige andere Kraken schienen den roten Kraken ebenfalls zu beobachten, als wollten sie von ihm lernen. Sheila hatte den Eindruck, eine Schar wissbegieriger Schüler vor sich zu haben. Sie lächelte. Wirklich sehr kluge Tiere, diese Kraken …

11. Kapitel
    Die Befreiung
    »Es ist nicht ganz ungefährlich, was ich vorhabe«, sagte Irden. »Aber ich muss zu diesem Mittel greifen. Es ist der einzige Weg.«
    Nach reiflicher Überlegung hatte Irden beschlossen, seine magischen Kräfte einzusetzen. Er hätte sie lieber aufgespart, um all seine Energien für den Kampf gegen Zaida einzusetzen. Aber es ging nicht anders. Sheila war in Gefahr. Er musste sie aus der schwarzen Wolke herausholen.
    »Was willst du tun?«, fragte Mario nervös. Irden merkte, dass er sich sehr große Sorgen um seine Freundin machte.
    »Du weißt, dass ich mich auflösen kann«, sagte der Magier. »Erinnerst du dich, wie wir damals von der Korallenbibliothek zurückgekehrt sind?«
    »Ja«, sagte Mario. »Das hat mich schwer beeindruckt. Wir sind eins geworden mit dem Wasser, mit dem Ozean.«
    »Es ist ein komplizierter Zauber«, gestand Irden und deutete mit seinem Delfinschnabel auf die Wolke. »In diesem Fall muss ich mit der Wolke verschmelzen, um sie zu durchdringen. Da die Wolke aus Zaidas Zauberkraft entstanden ist, bin ich möglicherweise bösen Energien ausgesetzt. Ich weiß nicht, wie ich das im körperlosen Zustand verkraften werde.«
    »Und Sheila?«, fragte Mario.
    »Sheila will ich auf demselben Weg herausbringen.« Irden seufzte. »Das Risiko ist hoch. Wir könnten im körperlosen Zustand zerrissen werden – und dann vielleicht nie mehr in der Lage sein, unsere normale Gestalt anzunehmen.«
    »Hoffentlich geht das gut.« Mario war sehr bedrückt.
    »Das ist aber nicht die einzige Gefahr«, klärte Irden ihn auf. Er musste dem Jungen die volle Wahrheit sagen, das war er ihm schuldig. »Möglicherweise

Weitere Kostenlose Bücher