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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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lodernde Feuerschein hinter ihnen ließ sie zu einem leichten Ziel für die lauernden Bogenschützen werden, obwohl es mitten in der Nacht war. Die reiterlosen Pferde wurden zusammengetrieben und zu Lord Valdeers Kavallerie geführt, die auf der anderen Seite des Hügelkamms bereitstand.
    Die letzte Etappe ihres Marsches war furchtbar anstrengend und auf der letzten Meile durch den Wald extrem tückisch gewesen. Calvyn würde sich freiwillig nie wieder bei Nacht zwischen Bäumen hindurchkämpfen.
    Korporalin Derra hatte ihnen am Nachmittag mitgeteilt, dass Kundschafter vom Hügelkamm nördlich von Mantor zurückgekehrt waren, die berichtet hatten, dass sich die feindlichen Truppen Mantor von Süden her näherten.
    »Sie müssen noch die Brücke über den Fallow einnehmen, bevor sie die Stadt überfallen können«, stellte Derra nüchtern fest, »aber wenn ich mich an die Verteidigungsanlagen erinnere, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir die Stadt erreichen, bevor die Brücke gestürmt wird.«
    Die Einschätzung der Korporalin hatte sich als richtig erwiesen, und etwa eine Stunde vor Mitternacht ließ man die Soldaten anhalten, weil die Anführer über die Neuigkeit berieten, dass der Feind nun das Nordufer des Fallow erreicht hatte. Zu diesem Zeitpunkt war die Armee der Lords des Nordens nicht mehr als eine halbe Stunde Marsch vom Hügelkamm bei Mantor entfernt. Nach einer kurzen Beratschlagung der Hauptleute und Adligen wurde beschlossen, dass es zu gefährlich sei, bei Nacht nach Mantor vorzustoßen. Stattdessen wurde ein Schlachtplan für Tagesanbruch vereinbart.
    Der Plan bestand im Wesentlichen darin, die Armee entlang des Waldrands kurz vor der Stadt zu sammeln. Von dort bis zum Festungshügel war es nur knapp eine Meile.
Man würde in drei Schlachtreihen vorstoßen. Zuvorderst sollten die erfahrenen Spießkämpfer angreifen. Calvyn war ein Stein vom Herzen gefallen, denn Baron Keevan hatte nie von seinen Leute verlangt, diese unhandlichen Waffen einzusetzen, und Calvyn verspürte kein Verlangen, an vorderster Front zu kämpfen. Hinter dem Spießtrupp kamen die Schwertkämpfer und eine kleine Kompanie aus Celadorn, die ausschließlich an der Streitaxt ausgebildet worden war. Die Furcht einflößenden Krieger würden in einiger Entfernung von Calvyns Trupp in die Schlacht gehen, und dies war ihm nur recht. Er konnte sich kaum vorstellen, wie man mit einem Schwert kämpfen sollte, wenn der Soldat daneben diese knüppelähnliche Waffe schwang.
    Etwa zehn Schritt hinter der Reihe der Schwertkämpfer würden die Bogenschützen in Stellung gehen. Zu seiner Überraschung wurde Calvyn zu ihnen beordert. Als er gegenüber Korporalin Derra äußerte, er wäre lieber bei den Schwertkämpfern, lächelte sie nur und meinte, ihm würden schon früh genug die Pfeile ausgehen und dann könne er sein neues Schwert ausprobieren.
    »Jeder Pfeil zählt«, mahnte sie ihn. »Es werden noch genug Nomaden übrig sein, wenn du alle verschossen hast.«
    Lord Valdeers Kavallerie und alle anderen berittenen Truppen sollten hinter der Linie warten, denn Lord Valdeer hatte erklärt, die Reiter seien den Bogenschützen nur im Weg und im Grunde erst von Nutzen, wenn sie am Wald entlang vorstoßen und die östliche Flanke der feindlichen Armee angreifen könnten, nachdem die Bogenschützen ihre Arbeit erledigt hätten.
    Der Plan stand, die Truppen waren in Stellung, und nun begann das angespannte Warten auf den Sonnenaufgang. Korporalin Derra lief zwischen ihren Soldaten umher und ließ sie etwas essen und vor allem viel Wasser trinken.

    »Wenn ihr Krämpfe bekommt, weil ihr an Salzmangel leidet, oder versucht, vollkommen dehydriert zu kämpfen, werdet ihr diese Schlacht nicht überleben. Ihr werdet aber nicht fürs Sterben bezahlt«, sagte sie bestimmt. »Sondern damit ihr den Feind tötet. Sorgt also dafür, dass ihr eure Aufgabe erfüllen könnt.«
    Endlich kam das Morgengrauen.
    »Also, Leute. Wartet auf den Befehl. Niemand bewegt sich vorwärts, bevor das Signal ertönt«, knurrte Derra. Schlachtlärm drang aus dem Tal. Die Terachiten hatten den Sturm auf die Stadtmauer Mantors begonnen. »Wartet auf das Signal … wartet«, raunte sie.
    Dann ertönte weiter östlich von Calvyn, Jenna und ihrem Trupp der blecherne Ruf eines Horns. Innerhalb von Sekunden nahmen entlang des Waldrands etwa ein Dutzend Hörner das Signal auf und es kam der Befehl zum Vorstoß.
    Als sie in das helle morgendliche Sonnenlicht marschierten, erblickten Calvyn

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