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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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unterschätzt. Das wird nicht mehr vorkommen.«
    Bei den letzten Worten hatte der König wütend mit der Faust auf den Tisch geschlagen, worauf manch einer seiner Gäste erschrocken zusammenzuckte.

    »Verdammt noch mal«, fluchte er. »Ich bin wahrlich nicht auf Ärger aus, aber ich werde euch nicht aus der Stadt vertreiben. Diesem Selkor muss das Handwerk gelegt werden. Mir wäre es natürlich lieber, wenn für die Bewohner Mantors keine Gefahr bestünde. Aber wenn Ihr mir sagt, dass der Kampf hier stattfindet, bin ich auf Eurer Seite.«
    »Habt Dank, Eure Majestät. Das ist großzügiger, als wir erwarten durften. Nun, hat noch jemand eine Vorstellung, was Selkor vorhat oder was wir am besten als Nächstes tun? Sollen wir seinen nächsten Schritt abwarten oder sollen wir ihm zuvorkommen?«
    Calvyn hatte bislang allen Beiträgen gebannt gelauscht. Er hatte das unbestimmte Gefühl, als würden sie etwas Wichtiges übersehen, doch er kam nicht darauf, was es war. Dabei schweiften seine Gedanken immer wieder zu dem Wandbehang in der Eingangshalle ab, bis er sich schließlich genötigt sah, etwas dazu zu sagen.
    »Ich weiß nicht, wie wichtig das ist«, begann er zögernd. »Aber mir ist ein ganz bestimmter Gobelin in der Eingangshalle aufgefallen, auf dem Darkweaver und mehrere Magier abgebildet sind.«
    Perdimonn und die anderen Hüter wechselten bedeutungsvolle Blicke. Sie wussten offenbar mehr darüber als Calvyn.
    »Sprich weiter, Calvyn, was ist damit?«, ermunterte Perdimonn ihn.
    »Also, erstens einmal erscheint mir die Abbildung magisch zu sein«, erklärte Calvyn.
    »Magisch!«, rief der König. »Ein magischer Wandteppich in meiner Halle?«
    »Ja, Eure Majestät. Ich wollte Euch schon letztes Mal darauf ansprechen, aber dann habe ich es leider vergessen.«
    »Es zählt zu den Eigenschaften des Teppichs, Eure Majestät,
dass er den Betrachter glauben lässt, er sehe genau das, was er immer gesehen hat«, kicherte Perdimonn. »Der Teppich hängt schon sehr lange dort, und jedes Mal, wenn ich ihn angeschaut habe, sah er anders aus.«
    »Beeindruckend«, erwiderte der König wahrhaft überrascht. »Es erstaunt mich, dass so etwas im Palast so lange unbemerkt geblieben ist. Aber was hat das mit Selkor zu tun, Calvyn?«
    Calvyn zögerte. Er fürchtete, sich mit seinen Überlegungen zum Narren zu machen. Doch die anderen blickten ihn erwartungsvoll an. Er konnte nicht mehr zurück.
    »Vielleicht täusche ich mich ja, Eure Majestät, aber ich glaube nicht, dass auf dem Gobelin noch Darkweavers letzter Kampf zu sehen ist. Vielmehr ist es wohl eine Auseinandersetzung mit Selkor, vielleicht sogar eine, die noch gar nicht stattgefunden hat. Das Unheimliche ist, dass die Zahl seiner Gegner ständig sinkt. Als ich den Wandbehang das erste Mal gesehen habe, standen ihm neun Magier gegenüber. Das hätte natürlich auch der Kampf zwischen Darkweaver und dem Hohen Rat der Magier sein können. Wie auch immer, beim nächsten Mal waren es nur noch fünf Magier und heute sind es drei. Außerdem scheinen zwei der Figuren zu verblassen.«
    »Verblassen? Bist du sicher?«, fragte Morrel überrascht.
    »Ja, Sir. Als wir vorhin durch die Eingangshalle schritten, sahen sie ziemlich geisterhaft aus. Und im Hintergrund war eine Felsformation zu sehen, die vorher nicht da gewesen war und die irgendwie nicht natürlich wirkte. Ich dachte, sie könnte uns vielleicht einen Hinweis darauf geben, wo Selkor hinwill. Wenn wir ihn dort stellen könnten, dann würde das demjenigen, der gegen ihn antritt, zumindest einen kleinen Vorteil verschaffen, weil er sich darauf vorbereiten kann.«

    »Da ist was dran, Perdimonn«, erklärte Morrel entschieden. »Niemand hat je den Wandteppich in dieser Weise genutzt, aber das könnte klappen.«
    »Was könnte klappen, Morrel?«, fragte Rikath zweifelnd. »Wir müssen sehr vorsichtig sein. Sollen wir etwa einen Kampf erzwingen?«
    »Aber wir können uns doch wenigstens den Gobelin einmal ansehen, oder?«, schlug Baron Anton vor. »Vielleicht finden wir wertvolle Hinweise, die uns die Entscheidung leichter machen.«
    »Das ist eine gute Idee, Anton. Ich würde gern einmal einen Blick auf diesen magischen Wandteppich werfen«, stimmte König Malo ihm zu. »Ein Blick darauf könnte uns durchaus weiterhelfen.«
    Das Wort des Königs galt und die Gäste folgten dem König und dem Baron. Perdimonn ließ sich zurückfallen und schritt zwischen Calvyn und Jenna durch die Flure. Er wollte wissen, wie es Calvyn an

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