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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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normalerweise keine Gefangenen, stimmt’s? Prima! Hoffen wir, dass Derra nicht allzu weit weg ist. Wenn ich zu viele Schlösser
knacken muss, kriegen die uns früher oder später«, flüsterte Fesha zurück. »Komm mit, Eloise. Es hat keinen Sinn mehr, dass wir uns trennen. Wenn wir jemandem begegnen, müssen wir uns einfach durchmogeln.«
    Nachdem sie kurz überprüft hatten, dass der Gang immer noch leer war, liefen sie mutig von Tür zu Tür und suchten nach Schlössern. Sie hatten beschlossen, es zuerst in dem Teil des Ganges zu versuchen, der zu Beks ehemaliger Zelle führte. Die Treppe teilte den Korridor in zwei Hälften, also standen die Chancen fünfzig zu fünfzig. Aber irgendwo mussten sie ja anfangen.
    Fesha entdeckte die erste Tür mit einem Schloss und begann gleich, es mit seinem Drahtstück zu bearbeiten. Als kurz darauf ein Klicken ertönte, öffnete Fesha vorsichtig die Tür. Der Raum diente als Lager für Rüstungsteile und andere Arenakleidung. Fesha überflog die Regale auf der Suche nach irgendetwas Nützlichem, vor allem nach Waffen. Es gab keine. Seufzend und achselzuckend verschloss er die Tür wieder und sie gingen weiter.
    Eloise entdeckte die nächste abgeschlossene Tür. Leider lag dahinter wieder ein Lagerraum voller Ausrüstungsgegenstände. Wieder ging es weiter, immer tiefer in den Gang hinein, aber sie fanden keine abgeschlossenen Türen mehr. Einige Male hörten sie hinter den Türen Stimmen, die sich unterhielten, und schlichen schnell daran vorbei, bis sie schließlich das Ende des Korridors erreichten.
    Nichts.
    Sie hatten keine andere Wahl, als zurückzugehen und es auf der anderen Seite der Treppe zu versuchen. Instinktiv blieben sie in Bewegung und endlich schien ihre Suche erfolgreich zu sein. Ein kurzes Stück den gegenüberliegenden Korridor entlang stießen sie auf eine Tür mit einem offensichtlich neuen Schloss. Doch bevor Fesha Gelegenheit bekam, es zu knacken, wurden sie unglücklicherweise entdeckt.

    »He, du! Wache. Was fällt dir ein, eine Frau hierher zu bringen? Du kennst doch die Regeln!«
    Der Mann war ein Kämpfer, nach seiner Statur zu urteilen. Er war hinter ihnen aus einem Zimmer auf den Gang getreten. Eloise verlor keine Zeit, sondern setzte gleich ihr umwerfendstes Lächeln ein.
    »Oh, du bist aber ein kerniger Typ«, säuselte sie mit leiser, verführerischer Stimme. Sie lief mit aufreizenden, wiegenden Schritten auf den Mann zu. »Mein Freund hat nur nach einer stillen Ecke gesucht, damit wir uns ein wenig vergnügen können. Du machst uns doch keinen Ärger, nur weil wir uns ein bisschen amüsieren wollen, oder?«
    Der Kämpfer stotterte ein wenig und blieb wie versteinert stehen, als Eloise ihm mit den Händen über die Brust fuhr.
    Fesha schnalzte mit der Zunge. Eloise lehnte sich wie beiläufig zur Seite und stolperte dann beinahe, als das volle Gewicht des Kämpfers auf sie fiel, der mit einem Messer im Hals zusammenbrach. Fesha kam schnell herbei, um ihr zu helfen, und zusammen schleppten sie den Mann zurück in sein Zimmer. Mithilfe seiner Bettwäsche und einer Schüssel mit kaltem Wasser, die neben dem Bett auf dem Boden stand, wischten sie Eloise das Blut ab, das ihr über den Arm und das Bein geflossen war. Einer Wache zu erklären, warum Eloise blutverschmiert war, wäre sicher eine nicht zu bewältigende Aufgabe.
    Als Fesha sein Messer an sich genommen hatte und Eloise wieder vorzeigbar aussah, spähten die beiden hinaus auf den Korridor, ob jemand ihre Auseinandersetzung mit dem Kämpfer bemerkt hatte. Der Korridor war leer. Fesha eilte zu der Tür mit dem neuen Schloss und machte sich rasch an die Arbeit. Eloise folgte ihm etwas langsamer, nachdem sie die Tür zum Zimmer des Kämpfers leise geschlossen hatte.
    Wie immer, wenn man es besonders eilig hat, brauchte Fesha gut doppelt so lange wie bei den beiden anderen Schlössern,
bis er das Schloss geknackt hatte. Die Zeit zog sich scheinbar ewig hin, obwohl Fesha gerade mal eine Minute benötigte. Und als er die Tür öffnete, stießen sie tatsächlich auf Derra.
    Fesha und Eloise traten schnell ein und zogen die Tür zu, bis nur ein kleiner Spalt blieb.
    »Bei Tarmin, was trägst du denn da für ein Nichts, Eloise?«, fragte Derra und musterte die Jüngere mit missbilligenden Blicken.
    Eloise seufzte. »Es war Feshas Idee, und obwohl ich es nicht gern zugebe, hatte er recht. Mein Aufzug hat sich als nützlich erwiesen. Wir haben Glück, dass wir so weit gekommen sind. Jetzt müssen wir

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