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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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nur noch hier rauskommen, ohne einen größeren Tumult zu verursachen.«
    »Das hört sich leichter an, als es ist«, warnte Derra eindringlich. »Die Wachen werden gleich auf ihrem Rundgang vorbeikommen, um nachzusehen, ob auch alle Fackeln in den Zimmern gelöscht wurden.«
    »Verdammt«, brummte Fesha verärgert. »Wenn wir nur gleich auf dieser Seite des Gangs gesucht hätten, wären wir jetzt vielleicht schon draußen.«
    »Da kommt jemand«, kündigte Eloise an, die an der Tür lauschte.
    »Das sind sicher die Wachen«, erwiderte Derra. »Schließ die Tür, schnell. Und lösch die Fackel. Ich tue so, als würde ich schon schlafen. Ihr beide versteckt euch hinter der Tür. Greift die Wache nur an, wenn es nicht anders geht. Draußen steht immer noch eine zweite Wache, die Alarm schlägt, wenn irgendwas nicht in Ordnung zu sein scheint.«
    Eloise zog also leise die Tür zu. Es blieb keine Zeit, sie noch einmal richtig abzuschließen, und das Geräusch hätte ohnehin zu viel Aufmerksamkeit erregt. Derra sprang ins Bett und zog die Decke über sich, während Fesha die Fackel in dem Eimer Wasser löschte, der zu diesem Zweck auf dem
Boden stand. Dann eilten Fesha und Eloise hinter die Tür und drückten sich eng an die Wand. Sie warteten.
    Auf einmal ertönte unweit den Flur hinunter ein entsetzter Ausruf.
    »Oh nein!«, stöhnte Fesha. »Sie haben den toten Kämpfer gefunden. Warum haben wir ihn nicht hinter das Bett gelegt und die Fackel gelöscht? Vielleicht hätten sie dann nichts bemerkt.«
    »Wir wussten ja nicht, dass die Wachen jedes Zimmer einzeln kontrollieren«, erwiderte Eloise beschwichtigend.
    »Aber so ein dummer Fehler«, schimpfte Fesha leise. »Jeder Schuljunge hätte das besser hingekriegt.«
    Die Stimmen der beiden Wachen auf dem Flur waren gut zu vernehmen und sie schnappten die Worte »Mord« und »Hol sofort Garvin« auf, was ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigte. Es brauchte nicht viel Verstand, um zu begreifen, dass es innerhalb der nächsten Minuten von Wachen nur so wimmeln würde.
    »Was sollen wir tun?«, flüsterte Eloise. »Wenn wir hierbleiben, werden wir garantiert geschnappt. Dann landen wir alle in der Arena.«
    »Bleib ruhig«, antwortete Fesha. Die verschiedensten Möglichkeiten rasten ihm durch den Kopf. »Warten wir ab, wie sich die Situation in den nächsten Minuten entwickelt. Vielleicht haben wir ja Glück.«
    Eloise glaubte nicht daran, und Derra nahm nicht am Gespräch teil, weil ihr Bett zu weit entfernt stand, als dass sie das leise Flüstern der beiden hätte verstehen können.
    »Zurück in die Zimmer, meine Herren«, befahl eine barsche Stimme draußen im Gang. »Wir teilen euch schon noch mit, was passiert ist, aber im Moment geht euch das nichts an. Schlaft lieber. Ist ohnehin Zeit, die Fackeln zu löschen.«
    Die Wache wiederholte den Befehl in die andere Richtung des Korridors. Der Mann stand jetzt offenbar direkt vor ihrer
Tür, und Fesha rechnete schon damit, dass sie im nächsten Moment aufgestoßen würde. Aber nichts geschah. Stattdessen hörte Fesha, wie dieselbe barsche Stimme die andere Wache aufforderte, jetzt Garvin zu holen. Der Angesprochene musste seine stumme Zustimmung gegeben haben, denn Fesha hörte, wie sich seine Schritte über den Gang entfernten.
    Da jetzt nur noch eine Wache draußen stand, wollte Fesha schon vorschlagen, sie sollten sofort hinausstürmen. Dann aber wurde bereits am Knauf gerüttelt und die Tür schwang einen Spalt auf.
    »Was ist denn das für eine …«, schimpfte die Wache, überrascht, dass die Tür nicht abgesperrt war.
    »Was ist los?«, murmelte Derra, die tat, als wache sie eben auf.
    Die Tür wurde weiter geöffnet, und die barsche Stimme des Wachmanns klang argwöhnisch, als er vom Türrahmen aus ins Zimmer blickte.
    »Warum ist deine Tür nicht abgeschlossen, Thrandorierin? Und wie lange ist das schon so?«
    »Nicht abgeschlossen? Bei Tarmin!«, fluchte Derra, die nun scheinbar wacher wurde. »Willst du damit etwa sagen, dass die Wache, die mir das Essen gebracht hat, die Tür nicht richtig abgeschlossen hat?«
    Derra schlug mit gespielter Wut auf ihr Kissen, weil ihr ja offenbar eine Gelegenheit zur Flucht entgangen war. Die Wache ließ ein hämisches Lachen hören.
    »Ich werde mich später darum kümmern, aber heute Nacht war einiges los. Hast du vielleicht etwas Ungewöhnliches gehört?«
    »Wie lange soll das her sein?«, fragte Derra. »Ich hab schon eine Weile geschlafen.«
    Die Wache trat einen

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