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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Schritt vor. Fesha stand mit gezücktem Messer bereit. »Nur noch ein kleines Stück«, dachte er.

    »Nicht lange. Die Leiche war noch warm und die Blutlache flüssig«, erwiderte die Wache.
    »Leiche? Wer ist denn tot?«, fragte Derra.
    »Einer von den Anfängern. Ich kenne seinen Namen nicht«, antwortete die Wache und machte einen weiteren Schritt.
    Da war er, der Schritt, auf den Fesha gewartet hatte. Bevor der Wachmann merkte, wie ihm geschah, hatte Fesha ihn gepackt und ihm den Hals aufgeschlitzt. Innerhalb von Sekunden war der Mann tot. Dieses Mal ging Fesha kein Risiko ein.
    »Schnell«, drängt er.
    Zusammen hievten die drei den Körper auf Derras Bett. Dann eilten sie auf den Gang und schlossen die Tür. Derra und Eloise rannten gleich zum Treppenschacht, doch Fesha kniete sich neben die Tür und holte noch einmal seine Drähte hervor. Er drehte sie gekonnt im Schloss, bis er das ersehnte Klicken hörte. Die Tür war wieder abgeschlossen.
    »Das verstehen die nie«, murmelte er vor sich hin, als er den anderen durch den Gang hinterhereilte. Die Wache hatte den Schlüssel noch am Gürtel, lag aber tot in einem Zimmer, das nur von außen abgeschlossen werden konnte. Derjenige, der sich darauf später einen Reim machen musste, würde bestimmt daran verzweifeln.
    Als Fesha an der Treppe anlangte und die Stufen emporsteigen wollte, traf er auf Derra und Eloise, die gerade wieder herunterkamen. Derra gab ihm stumm zu verstehen, dass sie sich verstecken mussten. Das Dröhnen mehrerer Stiefel drang rasch zu ihnen herunter, und sie wussten, dass keine Zeit war, um nach einem guten Versteck zu suchen. Fesha deutete auf die dunkle Ecke unter den hölzernen Stufen, schob die beiden Frauen hinein und drückte sich neben sie. Gerade noch rechtzeitig, denn kurz darauf hämmerten die Stiefel direkt über ihren Köpfen die Stufen hinunter.
    Sechs Fußpaare waren es, die in den Gang rannten. Sie hatten
keine andere Wahl. Die drei Thrandorier wussten, dass sie jetzt oder nie losstürmen mussten, sonst würden sie entdeckt. Und mit den beiden Toten in der Nähe brauchten sie nicht zu raten, was sie zu erwarten hätten.
    Sobald der letzte Mann das Treppenhaus verlassen hatte und in den Gang gelaufen war, zog Fesha die beiden Frauen aus dem Versteck. Innerhalb von Sekunden sprangen sie die Treppen hinauf, nur fort von dem Aufruhr hinter ihnen. Sie flohen über Treppen und Flure wie drei Mäuse vor der Katze und sprinteten zum Ausgang.
    Das Schicksal hatte anscheinend beschlossen, ihnen einen Weg ohne Hindernisse zu weisen. Vor dem Zugang zur Tribüne blieben die drei kurz stehen und spähten hinaus, ob Wachen zu sehen waren. Die Zuschauerränge waren leer und so hasteten sie quer hindurch zum Osttor. Es war verschlossen, aber als sie an die Holztür klopften, die auf die Straße führte, öffnete ihnen der Wachposten, der schließlich nicht damit rechnete, dass irgendwelcher Ärger von innen herauskommen könnte. Es war nicht nötig, den Mann zu töten. Ein kurzer Schlag ins Zwerchfell raubte ihm den Atem und ließ ihn zusammenklappen, sodass sie ungehindert auf die Straße hinauslaufen konnten.
    Fesha hatte sich einen verschlungenen Fluchtweg überlegt, der ihr eigentliches Ziel verschleiern sollte. Die drei warfen zwar ab und zu einen Blick zurück, um nachzusehen, ob sie verfolgt wurden, aber im Grunde befürchteten sie es nicht. Da waren kein Rufen und kein Geräusch von Stiefeln hinter ihnen zu hören, und so entspannten sie sich und sahen lieber zu, dass sie so schnell wie möglich zu ihrer Unterkunft kamen, ohne unnötig Aufmerksamkeit zu erregen.
    Vollkommen unbeachtet löste sich ein Schatten von der Mauer am Osttor der Arena und folgte den dreien durch die Stadt. Als sie das Haus erreichten, wo sie untergekommen waren, blieb die schattengleiche Gestalt stehen und wartete
eine Weile, um sicherzugehen, dass es tatsächlich ihr endgültiges Ziel war. Dann verschmolz sie erneut mit dem Dunkel der Nacht.

    »Das ist die Landspitze, Arred. Die Fingerspitze. Meine Güte, das ist wirklich lange her, dass ich das letzte Mal hier war.«
    Arred ächzte, legte sich in die Ruder ihres kleinen Bootes und warf Perdimonn einen bitterbösen Blick zu.
    »Es hätte doch sicher einen einfacheren Weg gegeben hierherzukommen, oder, Perdimonn?«, fragte Arred und führte stöhnend den nächsten Ruderschlag.
    »Einfacher? Natürlich. Aber wir wollten ja nicht einfach, sondern schnell reisen. Und jetzt sind wir da, rechtzeitig zu unserem

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