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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Macht über alle vier Schlüssel hat«, antwortete Perdimonn nachdenklich.
    »Und was ist mit: ›Mit den Schlüsseln der Welt wird er über ihr Schicksal entscheiden …‹?«, fragte Arred zweifelnd. »Das klingt doch eindeutig.«
    »Ja, aber trotzdem steht dort nur: ›mit den Schlüsseln‹, und
nicht: ›mit allen Schlüsseln‹«, erwiderte Perdimonn. »Zugegeben, das ist eine sehr feine Unterscheidung, aber Die Orakel des Drehboor, auf die du dich offensichtlich beziehst, sind ohnehin so rätselhaft und deutungsoffen, dass der Text beinahe nutzlos ist. Ich weiß nur eines: Wenn ich jemandem das Schicksal der Erde anvertrauen müsste, wäre Selkor sicher nicht mein bevorzugter Kandidat.«
    »Allerdings«, stimmten die anderen beiden zu.
    Rikath fuhr mit den Fingern durch ihr langes, welliges dunkles Haar und strich es sich aus den Augen.
    »Die ganze Geschichte könnte totaler Unsinn sein«, meinte sie aufgekratzt. »Drehboor war bestenfalls ein aufgeblasener Langweiler. Wer weiß – vielleicht hat er sich die ganze Prophezeiung nur ausgedacht, damit die Magier noch Jahrhunderte nach ihm darüber diskutieren?«
    »Nein«, beteuerte Perdimonn rasch. »Drehboor war kein Schwindler. Er mag sich etwas näher am Rand des Wahnsinns bewegt haben als die meisten, aber ich habe zu oft erlebt, wie Teile seiner Prophezeiungen eingetreten sind, um an ihm zu zweifeln. Was auch immer er sonst war, er war der klarste Seher, den ich bisher kennengelernt habe. Und seine Voraussagen zu Darkweaver haben sich schließlich alle bewahrheitet, oder?«
    Rikath und Arred zuckten gleichzeitig die Achseln.
    »Ich nehme an, man kann die Worte so interpretieren, dass sie zu den Ereignissen passen«, erklärte Arred unschlüssig. »Es spielt aber auch nicht eine so große Rolle, denn im Grunde sind wir ja einer Meinung. Wir haben geschworen, das Geheimnis der Schlüsselrunen zu schützen. Niemand von uns sieht in Selkor den Auserwählten. Deshalb müssen wir ihn davon abhalten, noch mehr Schlüssel an sich zu bringen. Darkweaver hat schlimmste Zerstörungen verursacht, ohne auch nur über einen einzigen Schlüssel zu verfügen. Stellt euch vor, welche Verwüstungen Selkor mit den Schlüsseln
anstellen kann, die er bereits hat – geschweige denn mit allen.«
    »Dem schließe ich mich voll und ganz an«, verkündete Rikath entschieden, und ihre grünen Augen funkelten leidenschaftlich. »Können wir noch einmal deine Zeitverschiebung nutzen, Perdimonn? So schnell, wie ihr hierhergekommen seid, können wir es sicher bis Sonnenuntergang zu den Bergen der Sonne schaffen.«
    »Die Sache ist furchtbar gefährlich«, antwortete Perdimonn mit ernster Miene. »Wir müssten unglaublich vorsichtig sein. Ich habe die magische Formel ohne Bedenken im Wasser angewandt, denn ich konnte das Boot mit einer Blase umgeben und so Verletzungen ausschließen. Bei einer Reise über Land ist mir das nicht möglich. Jeder Kontakt unserer Körper mit der Außenwelt geschieht hundertmal schneller als normal. Was sonst ein angestoßener Zeh wäre, könnte schnell zu einem zerschmetterten Fuß werden. Ein Sturz vom Pferd wäre tödlich. Ich kann unseren Weg um das Doppelte oder Dreifache beschleunigen, aber wir müssen vorsichtig sein, dass uns niemand bemerkt. In Thrandor den Einsatz von Magie zu rechtfertigen, ist schon seit zweihundert Jahren niemandem mehr gelungen.«
    »Kennt auch Selkor diesen Nebeneffekt?«, fragte Arred nachdenklich.
    »Ich hoffe, er hat es schon auf die harte Tour herausgefunden«, erklärte Perdimonn und lächelte leicht bei dem Gedanken. »Er war nie besonders gut darin, die Folgen seiner Taten zu bedenken.«

14
    »… und es wirdgeschehen, dass in der Zeit des Aufstiegs der Auserwählte erscheint. Ewige Verdammnis wird er mit der Linken über die Welt bringen, beständigen Frieden mit der Rechten. Mit den Schlüsseln der Welt wird er über ihr Schicksal entscheiden. Seine Anhänger werden ihm das Tor öffnen, doch nur der Auserwählte wird den letzten Weg gehen. Nur er wird den Pfad des Grauens beschreiten. Doch wenn ein anderer als er und der Schlüssel selbst diesen Weg nehmen, so wird es das Ende der Welt sein. Alle Pfade führen den Auserwählten zu diesem letzten Weg. Der Schlüssel wird den Zeitpunkt wählen, und der Auserwählte wird wissen, dass er keine andere Wahl hat. Die Zukunft aller Länder wird in seinen Händen ruhen. «
    Calvyn hatte den Abschnitt wieder und wieder gelesen und jedes Mal ließ es ihn erschaudern. »Der

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