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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Reihe, für das Vergnügen Ihrer Kaiserlichen Majestät zu bluten«, erklärte einer der kräftig gebauten Wachen rachsüchtig grinsend. »Mir hat
mal jemand erzählt, dass die Thrandorier gelbes Blut haben. Stimmt das? Muss wohl mit dem gelben Strahl zusammenhängen, der eure Bäuche runterläuft.«
    Die anderen Wachen brachen in schallendes Gelächter aus.
    Jez legte Bek eine Hand auf die Schulter. »Noch nicht«, flüsterte er. »Geduld.«
    Bek kochte innerlich. Doch er biss die Zähne zusammen und wehrte sich nicht, als die Männer ihn grob aus der Zelle zerrten. Hinter ihm holten die Wachen weitere Gefangene heraus und trieben sie auf den Gang.
    Nicht lange, und eine Gruppe von zehn Kämpfern, darunter Bek und Jez, wurde über mehrere kurze Treppen nach oben geschoben. Während sie die Stufen emporstiegen, verstärkte sich das Johlen der Zuschauer und ihnen wurde schnell klar, dass dort oben mehr als eine kleine Menge versammelt war.
    »Bei Tarmin! Das sind sicher mehrere Tausend«, murmelte Jez, als sie eine weitere Treppe hinaufstolperten.
    Die am nächsten laufende Wache, ein genauso kräftig gebauter Kerl wie all die anderen, aber unterscheidbar durch einen dunklen Ziegenbart, der in dem großen, runden Gesicht recht albern wirkte, hörte den Kommentar und bemerkte lachend: »Stimmt genau. Es sind Tausende. Und wisst ihr was? Kein Einziger wird für euch jubeln, bis ihr von einem der Arenakämpfer niedergemacht worden seid.«
    »Wie nett«, stieß Bek hervor. »Scheint wirklich eine reizende Gesellschaft zu sein.«
    Am oberen Ende der letzten Treppe befand sich ein freier Platz mit nebeneinander aufgereihten Käfigen. Bevor Bek begriff, was vor sich ging, wurden Jez und er in verschiedene Käfige geschubst. Bek verfluchte sich für seine Unaufmerksamkeit. In jedem Käfig standen zwei Gefangene, und nur weil Bek einen Moment abgelenkt gewesen war, würden Jez
und er jetzt allein zurechtkommen müssen. Damit verringerte sich ihre Chance erheblich, den Tag zu überleben.
    Drei Seiten des Käfigs bestanden aus Eisenstangen, die vierte war aus massivem Metall. Bek war ziemlich sicher, dass diese Seite sich wie eine Tür zur Arena öffnen ließ. Angesichts der Tatsache, dass es ihr Schicksal war, gemeinsam durch diese Tür zu gehen, beschloss der Mann neben ihm, dass es nicht schaden konnte, mit Bek zu sprechen.
    »Wie heißt du, Thrandorier?«, fragte er.
    »Bek.«
    »Und kannst du kämpfen?«, erkundigte er sich hoffnungsvoll.
    Bek sah die rasende Angst in seinen Augen. »Wenn die mir ein Schwert geben, kann ich mich schon verteidigen«, erwiderte er zurückhaltend.
    Der Blick des Mannes hellte sich ein wenig auf, aber die Angst blieb. Als möglicher Verbündeter im Kampf vermittelte er Bek wenig Vertrauen. Er war mittelgroß und schlank. Sein dunkles strähniges Haar fiel ihm dauernd in die Augen, und er war ständig damit beschäftigt, es mit zitternder Hand zurückzustreichen oder durch eine Kopfbewegung nach hinten zu befördern, damit er wieder etwas sehen konnte.
    »Ein Schwert geben sie dir schon, ja, aber verglichen mit dem unseres Gegners, ist es nur ein Spielzeug.«
    »Ein Kurzschwert? Etwa so lang?«, erkundigte sich Bek und maß die geschätzte Länge mit den Händen ab.
    Der Mann nickte und Bek grinste ihn an.
    »Dann wird der, der uns mit einem Langschwert entgegentritt, sein blaues Wunder erleben«, vertraute Bek ihm an. »Wie heißt du, mein Freund?«
    Der Mann zögerte, und Bek forderte ihn zu einer Antwort auf, indem er ihm die Hand entgegenstreckte.
    »Nun komm, wir stehen kurz davor, als Waffenbrüder um unser Leben zu kämpfen, und du willst mir nicht einmal deinen Namen sagen?«

    »Selek«, kam die leise Entgegnung.
    »Also, Selek. Alles, was du mir sonst noch darüber berichten kannst, was uns hier gleich erwartet, wird von großem Nutzen sein. Auf wie viele Gegner treffen wir? Sind sie mit mehr als einem Schwert bewaffnet? Tragen sie eine Rüstung, und wenn ja, welche? Jedes kleinste Detail könnte hilfreich sein.«
    »Wir kämpfen gegen einen Mann. Die Kämpfer gehen nahezu immer allein in den Kampf.«
    »Und warum werden wir in Zweiergruppen eingeteilt?«, fragte Bek verwundert.
    »Also, Serrius … du hast von Serrius gehört, oder?«
    Bek schüttelte den Kopf und Selek sah ihn entgeistert an.
    »Ich dachte, jeder auf der Welt kennt Serrius! Na gut. Serrius ist der beste Kämpfer von Shandrim und damit erklärtermaßen auch der beste Kämpfer von ganz Shandar. Aus einem Grund, den nur

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