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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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er selbst kennt, hat Serrius vor etwa vier Wochen beschlossen, gegen fünf der anderen ausgebildeten Kämpfer anzutreten.«
    »Wie? Nacheinander?«, fragte Bek erstaunt.
    »Nein. Gegen alle zugleich. Und er hat sie alle getötet. Seitdem trainieren die anderen Kämpfer mit mehreren Gegnern.«
    »Und mit wem lässt sich besser üben als mit uns?«, fuhr Bek fort. »Nun gut, das ergibt einen Sinn.«
    Im selben Augenblick schoben die Wachen Kurzschwerter durch die Gitterstäbe des ersten Käfigs. Sie fielen scheppernd zu Boden. Nahezu gleichzeitig öffnete sich die Tür zur Arena und Sonnenstrahlen strömten herein. Die Gefangenen blinzelten ins grelle Tageslicht.
    Die beiden Männer, deren Käfig zur Arena geöffnet worden war, hoben die Schwerter auf und traten vorsichtig ins Freie. Die Menge draußen stimmte ein lautes Gebrüll an, das aber mit einem Mal gedämpft wurde, als die Tür zu dem nun leeren Käfig mit einem Knall zufiel. Sekunden später folgte das klirrende
Geräusch aufeinandertreffender Schwerter, aber Beks geübten Ohren war schnell klar, dass es sich hier um keinen echten Wettkampf handelte. Die Schläge hatten nicht den Rhythmus, an dem man ebenbürtige Gegner erkennen konnte.
    So kam es, dass der geräuschvolle Schlagabtausch nur Sekunden später endete und die Menge in Jubel ausbrach.
    Die Wachen, die den Kampf durch schmale Schlitze in der Wand neben den Käfigen beobachtet hatten, fluchten laut.
    »Pah!«, stieß einer von ihnen aus. »Der musste sich ja keinen Schritt rühren.«
    »Los jetzt«, mahnte ein anderer. »Wir sammeln lieber die Reste ein. Gleich sind die nächsten dran.«
    Eine schmale Tür öffnete sich und wieder ergoss sich grelles Sonnenlicht in den dunklen Bereich mit den Käfigen. Die meisten Gefangenen zuckten zurück, aber Bek starrte direkt in das Licht und forderte Selek auf, es genauso zu machen.
    »Sieh ins Licht, Selek. Dann gewöhnen sich deine Augen an die Helligkeit, bevor wir rausmüssen. Wer auch immer in der Arena auf uns wartet, wird jeden Vorteil ausnutzen, um uns möglichst schnell aus dem Weg zu räumen. Da ist es immer hilfreich, den Gegner ein klein wenig zu überraschen.«
    Zwei Wachen verschwanden durch die Tür und schleiften schon wenige Augenblicke später die Körper der beiden Männer herein, die noch vor einigen Minuten in dem ersten Käfig gestanden hatten.
    »Okay, Rotschopf, mal sehen, ob dein Blut wirklich so gelb ist, wie man sagt«, spottete eine der Wachen böse grinsend und ließ zwei Kurzschwerter durch die Stäbe in Jez’ Käfig fallen.
    Jez antwortete nicht, sondern schnappte sich rasch ein Schwert, bevor sich die Tür zur Arena öffnete. Bek zwang sich erneut, in das Licht zu schauen. Dieses Mal schmerzte es schon viel weniger, als der Lärm und die Sonnenstrahlen zu ihnen hereinschwappten.
    Die Tür schlug zu.

    Bek spitzte die Ohren.
    Fast sofort setzte das gedämpfte Klirren der Klingen aufeinander ein und übertönte die Rufe der Menge. Dieses Mal hörte es sich anders an. Es waren schnelle, regelmäßige Hiebe und Bek sah den Kampf fast vor sich.
    »He, der Rotschopf ist ganz schön forsch!«, rief eine der Wachen.
    »Was sein Mitstreiter ja nicht gerade ist … ich meine, war«, bemerkte der Mann mit dem Ziegenbart, als der Kampfrhythmus sich geringfügig veränderte.
    »Oh! Das tat weh«, meinte ein dritter.
    »Was sagt man dazu! Er hat also doch rotes Blut!«, spottete der Aufseher, der die Schwerter in Jez’ Käfig geworfen hatte.
    Bek ballte die Hände zu Fäusten und schluckte seinen Ärger hinunter. Bald war er an der Reihe, daher musste er Ruhe bewahren. »Wer wütend kämpft, kämpft unbedacht.« Diese Mahnung hatte Derra ihren Rekruten zu Beginn der Ausbildung mit auf den Weg gegeben und Bek hatte sie nicht vergessen. Gerade jetzt war es wichtig, sich daran zu erinnern.
    »Los, Jez«, murmelte er. »Rette dein Leben. Bleib an ihm dran.«
    Die klirrenden Hiebe wurden in rasendem Tempo fortgesetzt, und Bek vermutete, dass Jez keine allzu schwere Wunde davongetragen hatte. Da rissen die Wachen beinahe gleichzeitig die Münder auf und das Surren der Klingen brach ab.
    »Was tut er da?«, fragte die Wache, die Jez mit Rotschopf angeredet hatte. »Er hätte ihn doch erledigen können.«
    »Scheint, als ob der Thrandorier es würdelos findet, einen unbewaffneten Mann zu töten«, bemerkte eine Wache mit gewissem Respekt.
    »Mit solchen Ansichten wird er hier nicht lange überleben«, spottete der Mann mit dem Spitzbart. »Holen

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