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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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nachdenklich. »Ich kann nichts garantieren, doch vielleicht führt es zum Erfolg.«
    »Was hast du vor, Perdimonn? Ich helfe dir, wenn ich kann.«
    »Normalerweise erfordert der gedankliche Kontakt eine
enge Beziehung zu der Person, mit der man Verbindung aufnehmen möchte. Vor Kurzem ist mir jedoch etwas gelungen, was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich habe die enge Beziehung meines Lehrlings zu einer Gefährtin genutzt, um eine Brücke zwischen meinen und ihren Gedanken zu bilden. Indem ich sein Wissen und seine Nähe zu dem Mädchen Jenna genutzt habe, konnte ich Verbindung zu ihr aufnehmen, obwohl ich ihr nie körperlich begegnet bin.«
    »Aha?«, fragte Arred verwirrt. »Und wie hilft uns das weiter?«
    Perdimonn sah ihn verschmitzt an. »Du hattest doch mal ein recht enges Verhältnis zu Rikath, oder?«
    »Das ist lange her, Perdimonn! Und zudem haben wir nicht besonders gut zusammengepasst. Feuer und Wasser sind kein gutes Paar. Es war eine kurze ›Bekanntschaft‹, mehr nicht.«
    »Diese Bekanntschaft könnte schon reichen – besonders, da wir es ja zusammen versuchen. Ich bringe dir die magische Formel bei und dann nehmen wir Verbindung auf. Erst wenn unsere Gedanken verbunden sind, nehmen wir Kontakt mit Rikath auf. Gemeinsam haben wir vielleicht sogar genug Kraft und Wissen über Morrel, um auch ihn zu erreichen, aber wir sollten lieber nichts überstürzen. Eins nach dem anderen. Komm, lass uns hinunter in die Stadt gehen und etwas essen und trinken. Wir versuchen es dann später. Selkor wird die Meerenge von Ahn nicht vor einer Woche erreichen, selbst wenn er ein schnelles Schiff nimmt. Wir haben also noch etwas Zeit.«
    Arred war offensichtlich nicht sonderlich überzeugt davon, dass seine frühere Beziehung zu Rikath ausreichen würde, um den Zauber zu vollführen. Aber er hatte ja auch keine Erfahrung in dieser Richtung. Als Perdimonn Essen erwähnt hatte, hatte sich sein Magen vor Hunger zusammenkrampft. Es nützte bestimmt nichts, noch weiter hier auf dem Berg zu hocken.

    »Eine Schande«, murmelte er vor sich hin und warf einen letzten Blick auf den Eingang seiner ehemaligen Behausung, aus der der Lavastrom kam.
    »Es gibt noch andere Höhlen, Arred.«
    »Das meinte ich nicht«, klagte Arred. »Das Feuerwasser, das ich zuletzt gebraut habe, war wirklich gut … Bei dem Gedanken, dass ich diesem schleimigen Nichtsnutz davon angeboten habe, wird mir ganz anders! Selkor, dieser Lump!«
    »Hast du das?«, erwiderte Perdimonn lachend. »Ich erinnere mich gar nicht daran, dass Selkor Schnaps mag. Wenn es das übliche darmverätzende Gebräu war, war seine Reaktion bestimmt sehenswert!«
    »Er hat ziemliche Glupschaugen bekommen nach dem ersten Schluck«, schmunzelte Arred. »Ich nehme an, er weiß die feinen Dinge des Lebens nicht so zu schätzen wie wir.«
    »Die feinen Dinge? Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, ich hätte wahrscheinlich angenommen, dass dein Vorrat an Feuerwasser in Brand geraten ist und den Berg in die Luft gejagt hat!«
    Die beiden Hüter wanderten lachend den Berg hinunter und nahmen den Weg zurück zum Hafen von Kaldea. Als sie den Stadtrand erreichten, schlug ihre Stimmung rasch um, denn viele Menschen irrten ziellos durch die Straßen. Sie hatten ihre Häuser verloren und standen nach dem gewaltigen Vulkanausbruch noch immer unter Schock.
    An noch mehr Stellen war Feuer ausgebrochen, und während sich die Menschen im unteren Teil der Stadt bemühten, die Brände zu bekämpfen, wurde der obere Teil fast vollständig den Flammen überlassen. Es war einfach unmöglich, Wasser in die höher gelegenen Viertel zu schaffen, und die Menschen mussten zusehen, wie ihre Häuser und ihr Besitz verbrannte. Überall, wohin Perdimonn und Arred sich wandten, erblickten sie Schmerz und Leid, das der heftige Ausbruch
und der zerstörerische Lavastrom den Menschen zugefügt hatte. Und das glühende Gestein floss immer noch zwischen den Häusern hindurch zum Hafen.
    Kinder kauerten in den Armen ihrer Mütter, die tränenverschmierten Gesichter voller Asche und angstverzerrt. Menschen standen beisammen, um einander Trost zu spenden. Andere waren aktiver. Sie liefen durch die Straßen, boten Erste Hilfe an und bemühten sich, ihre herumsitzenden, vom Schock gefesselten Mitbürger nach und nach zum Aufstehen zu bewegen. Denn so entsetzlich und verheerend die Ereignisse des Tages auch waren: Das Leben ging weiter.
    Einige Frauen hatten eine Suppenküche aufgebaut und boten Hungrigen und

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