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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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entziehen, denn über den Luftschlüssel verfügte nur Morrel. Zudem hätte der fehlende Sauerstoff rund um die Feuer auch Menschen getötet. Er konnte dem Feuer auch nicht die Nahrung nehmen, ohne dabei die ganze Stadt zu zerstören. Aber er konnte die Erde dazu bringen, die Hitze der Feuer über eine weite Fläche zu verteilen, damit sie sich nicht mehr sammelte und die Brände erneut aufflackerten. Wenn Arred die Flammen möglichst klein hielt, während Perdimonn die Hitze verteilte, würden sich die Brände schnell auflösen und nicht wieder auflodern. Ein guter Plan.
    Perdimonn biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen seine überwältigende Müdigkeit an. Er zwang sich aufzustehen und stützte sich auf seinen Stab. Er hatte keine Wahl. Er musste noch einmal seinen Schlüssel benutzen.
    Arred begann, seine magische Formel zu sprechen, und murmelte immer wieder die Runenfolge, während er den Feuerschlüssel in Gedanken vor sich sah und seine Kraft über die Stadt breitete. Wie die kleinen kreisrunden Wellen, die von einem Kieselstein ausgehen, der in einen ruhigen Teich geworfen wird, so erloschen die Feuer in einem immer größer werdenden Zirkel um Arred.
    Perdimonn beobachtete das Geschehen und sprach nun seinerseits eine Runenreihe, um die Wirkung zu ergänzen. Er
hielt die Augen geschlossen und die Runen blitzten in rascher Folge in seinem Geist auf. Er stellte sich die Stadt wie eine Feuergrube vor und ließ die gesamte Hitze ins Innere der Erde sinken – wie Wasser, das durch einen riesigen Abfluss hinabströmt. Schließlich bildete er den Erdschlüssel und spürte noch einmal, wie die unerschöpfliche Quelle der Kraft ihn durchflutete, während er seinen magischen Spruch ausschickte.
    Da Arred bereits alle Brände gelöscht hatte, schien Perdimonns magische Formel zunächst keine Wirkung zu zeigen. Doch dann verlangsamte sich der Lavastrom, sein orangerotes Glühen erstarb und er verwandelte sich in eine dunkelgraue Straße aus Gestein. Plötzlich strich ein kühler Wind durch die Stadt, und die Männer und Frauen, die eben noch geschwitzt hatten, weil sie gegen die Feuer ankämpften, begannen zu frösteln und suchten nach Decken, um sich zu wärmen.
    Perdimonn wurde vom Fluss der Kraft mitgerissen und ließ immer mehr magische Energie in seine Formel fließen.
    Der Boden erkaltete und kurz danach war alles mit einer glitzernden weißen Frostschicht überzogen. Das in Eimern gesammelte Wasser, das eben noch in das flammende Inferno geschleudert werden sollte, gefror mit rasender Geschwindigkeit und sprengte die Gefäße entzwei.
    Arred beendete seinen magischen Spruch und wandte sich verwundert Perdimonn zu. Diesen hielt die Gewalt seiner Magie gefangen.
    »Halt!«, schrie Arred. »Perdimonn! Das reicht!«
    Aber Perdimonn erreichte sein Rufen nicht und der Rausch der ihn durchströmenden Macht der Erde ließ ihn nicht mehr los.
    Die Suppe, die eben noch in den Kesseln gedampft hatte, war nun mit einer Eisschicht überzogen, und immer noch fielen die Temperaturen. Die Leute in der Stadt warfen ihre
Metallwerkzeuge von sich, weil sie drohten, sich an der Kälte des Metalls zu verbrennen.
    Vor lauter Verzweiflung gab Arred dem Hüter der Erde eine schallende Ohrfeige. Obwohl er sich schützte, wurde Arred durch den Kraftstrom zurückgeworfen, der ihm im Moment der Berührung entgegenschlug. Trotzdem reichte es aus, um Perdimonn aus der magischen Trance zu holen. Er öffnete langsam die Augen und blickte auf eine stumme Zuhörerschaft, die ihn ehrfürchtig und verängstigt anstarrte.
    Arred stand auf und klopfte sich den Dreck ab. »Nun, alter Freund, ich denke, das reicht.«
    Perdimonn sah sich erstaunt um, als er den so gar nicht zur Jahreszeit passenden Frost sah, der alles überdeckte. Er war so vertieft in seinen Zauber gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, welch starke Wirkung er hervorrief.
    Arred lief herüber zu der Suppenküche mit den überfrorenen Kesseln. Mit einem lässigen Fingerschnippen setzte er die Feuer wieder in Gang. Die Frauen sprangen zurück und schrien erschrocken auf. Mit konzentriertem Blick starrte Arred auf einen der großen Kessel, und binnen Sekunden schmolz sein Inhalt und begann erneut, heiß zu blubbern.
    »Würdet Ihr uns noch ein wenig von der köstlichen Brühe einschenken?«, bat er eine der Frauen und lächelte ihr aufmunternd zu. »Mein Freund hat seine Portion schon aufgegessen und meine ist leider kalt geworden.«

    Calvyn war erschöpft, als er Terilla

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