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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Bedürftigen aus großen Kesseln dampfende Brühe an. Arred führte Perdimonn dorthin, wo die Frauen die Suppe in Tassen, Schüsseln und alle möglichen anderen Gefäße füllten.
    »Als Erstes müssen wir hier helfen, bevor wir irgendetwas anderes tun«, erklärte Arred entschlossen. »Wenn wir den Berg beruhigen können und ihn davon abhalten, noch mehr Schaden anzurichten, dann müssen wir das tun, und zwar schnell.«
    »Einverstanden«, erwiderte Perdimonn und nippte dankbar an der heißen Brühe. »Wie willst du das machen?«
    Arred dachte kurz nach und kam rasch zu einem Entschluss.
    »Es gibt da einen schmalen Tunnel, der vom Vulkankessel nach Westen bis unter den Meeresgrund führt. Ich nutze ihn schon seit mehreren Jahren, um den Druck aus den Tiefen des Berges zu nehmen. Wenn du den Tunnel weiten könntest, leite ich die Ströme in die richtige Richtung. Den Problemen in der Stadt können wir uns nachher noch widmen, aber der Vulkan kann jeden Moment wieder ausbrechen, also sollten wir uns darum zuerst kümmern.«
    »Gut. Das sollte gelingen«, stimmte Perdimonn zu. »Aber
wir werden uns an ein paar Regeln halten müssen, da ich meinen Schlüssel benutzen muss, wenn wir es so machen wollen, wie du vorschlägst.«
    »Ich auch«, erklärte Arred.
    »Ich schau nicht auf deinen, wenn du nicht auf meinen schaust«, versicherte Perdimonn mit einem Grinsen.
    »Na schön.«
    Die Frauen an der Suppenküche starrten die beiden Männer an, als hätten sie den Verstand verloren. Unterhielten sie sich wirklich darüber, wie sie zusammen die Wut des Vulkans besänftigen wollten? Ein kahlköpfiger alter Mann und ein komischer schlaksiger Kerl mit leuchtend orangeroten Haaren – ein seltsames Paar.
    »Vielleicht hat der Vulkanausbruch sie in eine Fantasiewelt befördert und sie haben jeden Sinn für die Realität verloren«, tuschelten die Frauen. Wenn es so war, dann war das Leid der beiden ein weiterer trauriger Faden in der unglücklichen Geschichte, die an diesem Tag in Kaldea gewoben worden war.
    Perdimonn und Arred achteten nicht auf das Gemurmel der Frauen. Stattdessen machten sie sich bereit. Perdimonn trank seine Suppe aus und gab die Tasse an eine der Frauen hinter den Kesseln zurück. Arred hielt seinen Becher weiter fest, da er noch nicht leer war, und die beiden Männer traten in die Mitte der Straße und sprachen bereits in der seltsamen Runensprache der Magie. Der Hüter des Feuers stellte seinen Becher neben sich auf den Weg und gab Perdimonn nickend zu verstehen, dass er nun so weit war. Als ahne er den bevorstehenden Eingriff voraus, lehnte sich der Berg auf, gab ein besonders lautes und unheilvolles Grollen von sich und die Erde begann zu beben.
    Ganz in der Nähe stieß eine Frau einen lauten Angstschrei aus, doch die beiden Magier achteten nicht auf sie und richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf die vor ihnen liegende Aufgabe. Perdimonn hob seinen alten hölzernen Stab und
hielt ihn fest umklammert vor sich wie ein Schwert. Dann formte er die Meisterrune, die den Schlüssel zur Elementaren Kraft der Erde bildete.
    Magische Energie durchströmte ihn und erfüllte ihn schließlich so, dass er sich prall fühlte wie ein übervoller Weinschlauch. Die Füße in Schulterbreite auseinandergestellt, erforschte Perdimonn im Geiste die Erde und suchte in den Gesteinsschichten nach der Öffnung, von der Arred gesprochen hatte. Perdimonns Bewusstsein sank immer tiefer durch den Fels und weitete sich mit dem Übermaß an Magie, welches die Elementare Rune der Macht freisetzte. Wie ein großes Netz, das sich nach der Beute streckt. Tiefer und tiefer hinab zu den Wurzeln der Erde sank sein Geist, bis Perdimonn genau an der Stelle, die Arred beschrieben hatte, auf den Kanal stieß, den er gesucht hatte.
    Er verengte den Blickwinkel wieder und folgte dem Tunnel vom Rachen des Vulkans über seine gesamte Länge bis zur Öffnung im Meeresboden. Der Kanal steckte voller Lava. An vielen Stellen war der Abfluss zu eng oder verstopft und die feurig-flüssige Masse kam kaum voran. Die Lava im Tunnel kühlte bereits ab und Blöcke aus erstarrtem Gestein drohten den Weg zu behindern und den Durchfluss noch weiter zu blockieren. Perdimonn war klar, was hier zu tun war, und mit der ihn durchströmenden Kraft der Erde fühlte er sich, als könne er alles erreichen.
    Der alte Magier ließ im Geiste weitere Runen entstehen und schuf die magische Formel, die er benötigte, um den Tunnel zu weiten. Zugleich zwang er die gewaltige

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