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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Lava getreten. In seinen Augen flackerte Zorn.
    »Perdimonn?«, hatte er unsicher gefragt, die Hände wie zum Schlag erhoben.
    »Wer sonst?«
    »Selkor. Was glaubst du denn?«
    Als Perdimonn daraufhin erfuhr, dass Selkor Wissen über den Feuerschlüssel erlangt hatte, hatte er Jenna im Geiste um Hilfe gerufen und war auch kurz mit Calvyn in Kontakt getreten. Jetzt saßen die beiden Hüter am Rand des Vulkans, begutachteten die Zerstörung und überlegten, wie sie den Menschen unten helfen könnten.
    »Das ist erst der Anfang, Perdimonn«, erklärte Arred niedergeschlagen. Er hatte die Ellbogen auf die Knie und sein Kinn auf die Hände gestützt.
    »Wir können die Ausbrüche stoppen, Arred. Es wird nicht einfach, aber wir beide könnten den Berg für alle Ewigkeit daran hindern, erneut zu explodieren. Wir müssen uns nur konzentrieren.«
    »Das meine ich nicht. Selkor ist auch hinter euch her. Er will der ›Auserwählte‹ werden. Er will die Macht über alle vier Schlüssel.«
    »Ich weiß«, seufzte Perdimonn. »Ich muss zugeben, als ich sah, wie der Vulkan ausbrach, befürchtete ich schon, dass
Selkor den Feuerschlüssel an sich gebracht hat – wobei mir noch mehr Unruhe bereitete, dass er dich getötet haben könnte. Dass ihm das nicht gelungen ist, gibt mir Hoffnung, ihn doch noch zu besiegen.«
    »Hoffnung? Was erwartest du?«, fragte Arred erstaunt. »Perdimonn, er hat jetzt bereits einen Schlüssel, der ihm Zugang zu einer großen Machtquelle gewährt, und er ist an keinen Schwur gebunden. Wenn er herausbekommt, wie er diese Kraft in den Ring des Nadus, oder was Tarmin verhindern möge, in dieses monströse Amulett leiten kann, dann gibt es keine Macht mehr, die ihn aufhalten kann.«
    Perdimonn nickte.
    »Ich weiß«, sagte er leise. »Selkor hat jetzt einen starken Arm, aber ich glaube dennoch, dass sein Plan vereitelt werden kann. Zumindest weiß er noch nicht, wo Morrel und Rikath sind. Das gibt uns Zeit. Wenn wir zuerst bei ihnen sind, können wir ihn vielleicht daran hindern, noch mehr Schlüssel in seine Gewalt zu bringen.«
    »Oh nein!«, rief Arred entsetzt aus und vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Was ist?«
    »Perdimonn, ich habe Selkor gesagt, wo er nach Rikath suchen kann. Vielleicht ist er schon auf dem Weg dorthin.«
    Perdimonn knirschte mit den Zähnen und fluchte in sich hinein. Irgendwie schaffte es Selkor, ihm ständig einen Schritt voraus zu sein, und es ärgerte Perdimonn furchtbar, dass er anscheinend nicht die Macht hatte, dieses Ungleichgewicht zu beheben. Er musste etwas unternehmen. Aber was? Was konnte er tun, um Selkor daran zu hindern, Rikath und Morrel genauso hereinzulegen, wie er Arred hereingelegt hatte? Er musste als Erster bei ihnen sein oder wenigstens Kontakt mit ihnen aufnehmen, um sie zu warnen.
    »Arred?«, begann Perdimonn nachdenklich. »Hast du jemals Verbindung zu Rikath oder Morrel aufgenommen?«

    »Verbindung aufgenommen? Auf welche Weise?« Arred klang verwundert.
    »Eine Verbindung durch mentale Kraft. Von Geist zu Geist. Die Übermittlung von Gedanken über eine gewisse Entfernung hinweg«, antwortete Perdimonn nach der besten Erklärung suchend. »Ich habe dieses Verfahren vorhin angewandt, um zu einem jungen Magier in Shandar zu sprechen.«
    »Ich wusste nicht, dass das auch über größere Entfernungen möglich ist. Ich bin zwar schon einmal in Verbindung getreten, aber nur mit jemandem, der neben mir stand und mit dem ich normalerweise auch in irgendeiner Form körperlichen Kontakt hatte, um die Bande zu stärken. Aber ich glaube dir natürlich, dass es gelingen kann, sonst würdest du nicht fragen. Nutzen nicht auch Zauberer diese Technik?«
    »Nein, das ist nicht ganz dasselbe. Obwohl sich das Ergebnis in vielen Dingen ähnelt. Schade. Ich dachte, wir könnten die beiden auf diese Weise erreichen. Aber da fällt mir ein …«
    Perdimonn verstummte, denn in seinem Kopf formte sich eine Idee. Arred sah fasziniert zu ihm hinüber. Der Hüter des Feuerschlüssels kannte Perdimonn gut genug, um zu wissen, dass der alte Mann einen Plan ausheckte. Die Räder seines Verstands drehten sich, so viel war klar, und wenn er Perdimonn während seiner Zeit als Hüter auch nur ein bisschen einzuschätzen gelernt hatte, dann war dieser Plan ebenso gewitzt wie unkonventionell. Genau das mochte Arred am meisten an Perdimonn: Der alte Mann hielt sich nicht an Konventionen.
    »Es könnte funktionieren, Arred, aber ich brauche dazu deine Hilfe«, erklärte Perdimonn

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