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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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fast genauso gut mit dem linken Arm wie mit dem rechten Arm kämpfen, aber mit beiden gleichzeitig – nein.«

    »Dann werde ich dir auch das beibringen, aber ich fürchte, wir haben nicht viel Zeit. Und wenn du den Aufstieg in die ersten Ränge jetzt verlangsamst, wird Serrius dich herausfordern. Er lässt dir keine Zeit, dich auf einer Position auszuruhen. Er will dich noch ein wenig kämpfen sehen, damit er herausbekommt, wo deine Schwachstellen liegen, bevor er einen Wettkampf erzwingt. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass all deine Kämpfe möglichst schnell enden. Dann hat er keine Chance, dich gründlich zu beobachten, und er wird womöglich noch warten, bis er dich herausfordert.«

    »Eure Kaiserliche Majestät?«
    »Ja? Wie spät ist es? Fühlt sich an wie mitten in der Nacht«, murmelte der Herrscher schläfrig.
    »Tut mir leid, das ist es auch, Eure Majestät. Hier ist eine Frau, die Euch zu sprechen wünscht. Sie kennt alle geforderten Losungen, und sie besteht darauf, es sei sehr dringend, Eure Majestät«, erklärte der Diener entschuldigend. Er sprach mit müder, aber wie immer klarer Stimme.
    Der Kaiser schüttelte leicht den Kopf, blinzelte und rieb mit den Handflächen über sein Gesicht, um wach zu werden. Es gab nur eine Frau, die alle Losungen kannte, und er wollte ihr so konzentriert wie möglich zuhören, um das, was sie ihm berichten würde, in allen Einzelheiten aufzunehmen.
    »Zünde ein paar Fackeln an und führe sie herein«, befahl der Kaiser. Dabei sortierte er seine Kissen neu, damit er bequem im Bett sitzen konnte. »Oh, und bring mir auch etwas zu trinken. Ein leichter Wein genügt«, fügte er hinzu, bevor der Diener außer Hörweite war.
    Etwa eine Minute später brannten an den Wänden mehrere Fackeln und der Diener betrat das Schlafgemach des Kaisers mit einer edel gekleideten und äußerst attraktiven jungen
Dame. Wenn er nicht gewusst hätte, wen er erwartete, hätte der Kaiser seine wunderbare Spionin beinahe nicht erkannt.
    Der Diener stellte ein schmales Tablett mit einem Krug Weißwein und zwei Gläsern auf den Nachttisch. Nach einer tiefen Verbeugung zog er sich aus dem Zimmer zurück und schloss die Tür hinter sich.
    »Femke, du hast meinem Diener gesagt, du hättest wichtige Neuigkeiten. Geht es um Chorain?«
    »Ja, Eure Majestät. Das heißt, ja und nein. Ich habe Neues über Chorain, und ich habe vieles von dem herausgefunden, was Ihr zu wissen wünschtet. Aber ich habe andere Neuigkeiten, die vielleicht noch wichtiger sind als die Pläne des Kommandanten – doch es ist nicht an mir, darüber zu entscheiden«, antwortete Femke zögernd.
    »Ach, lass nur! Ich glaube, ich weiß bereits, worum es bei dieser Sache geht. Erzähle mir erst, was Chorain ausgeheckt hat, und dann wollen wir sehen, ob die zweite Nachricht der Vorbote des Unheils ist, mit dem ich rechne.«
    Femke sah den Kaiser verwundert an und wusste seine Stimmung nicht recht einzuschätzen. Dass er schon zu ahnen glaubte, welche Neuigkeiten sie brachte, versetzte sie in Unruhe, denn es bestand immerhin die Möglichkeit, dass ihre Hiobsbotschaft neue Probleme aufwarf – zusätzlich zu dem, das der Kaiser bereits kannte.
    »Chorain ist einen Handel mit Garvin eingegangen, um den rothaarigen Thrandorier loszuwerden. Er will den anderen Thrandorier auf eine Mission schicken, ohne dass der Rothaarige ihm in die Quere kommt.«
    »Dieser gerissene Hurensohn! Ich habe ihm gesagt, den Thrandoriern dürfe nichts geschehen.«
    »Eure Majestät, Ihr habt ihm ein Hintertürchen weit offen stehen lassen: die Arena. Ihr habt ihm gesagt, er solle sich nicht in die Kämpfe mischen, und wenn die Thrandorier im Kampf getötet würden, solle es eben so sein.«

    Der Kaiser sah Femke entsetzt an. »Woher weißt du …?«
    »Es ist mein Beruf, an Informationen zu gelangen, Eure Majestät. Ich bin die Beste. Darum bezahlt Ihr mich so gut«, antwortete Femke mit einem verschlagenen Lächeln. »Wie dem auch sei: Chorain hat beschlossen, Eure Worte so zu verdrehen, dass sie seinen Zwecken dienlich sind. Er hat sich nicht direkt in die Kämpfe eingemischt, sondern lediglich mit Garvin gesprochen und eine Begegnung arrangiert, die nur einen möglichen Ausgang nehmen konnte. Der rothaarige Thrandorier, der übrigens einfach Jez heißt, sollte getötet und damit aus dem Wege sein. Doch zum Unglück des Kommandanten ist sein Plan ganz unerwartet nach hinten losgegangen.«
    »Ach ja? Und wie?«, erkundigte sich der Kaiser

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