Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
Pinselstrich. »Morgen fangen wir auf der anderen Seite an.«
    Debbie nickte und sah sich um. Sie hatten sich dafür entschieden, die Wände weiß zu streichen, ebenso wie die Türen und Fensterrahmen, und plötzlich wirkte alles viel heller und freundlicher.
    »Sieht doch schon ganz gut aus«, sagte sie zufrieden.
    Marc schaute auf die Uhr.
    »Es ist noch nicht so spät, und wir brauchen noch Nachschub an Farbe, ich glaube, ich düse noch schnell zum Baumarkt, dann können wir gleich morgen früh weiter machen«, schlug er vor.
    »Okay«, nickte Debbie, »ich mache uns dann in der Zwischenzeit etwas zum Abendessen.«
    Kurz darauf hatte Marc geduscht und war unterwegs.
    Debbie ging ebenfalls unter die Dusche, danach stand sie in der Küche und begann Brote zu schmieren, während sie gutgelaunt vor sich hinsummte und ihren Gedanken nachhing.
    Bis jetzt hatte alles gut geklappt, und wenn sie in dem Tempo weiter vorankommen würden, hätten sie eine gute Chance, es zu schaffen. Ihr war zwar bewusst, dass die wirklich komplizierten Sachen erst noch vor ihnen lagen, aber sie war trotzdem zuversichtlich.
    Sie arbeiteten gut zusammen, Marcs Arm war inzwischen gut verheilt und er nahm ihr die schwereren Arbeiten ab, sodass sie bis auf ein bisschen Muskelkater nicht allzu sehr strapaziert war. Dafür sorgte sie für Essen und Kaffee, sie ergänzten sich prima.
    Bei dem Gedanken an Marc beschleunigte sich ihr Puls.
    Wenn er nur mit seiner Jeans bekleidet und nacktem Oberkörper am werkeln war, fiel es ihr manchmal schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Immer wieder ertappte sie sich dabei, dass sie innehielt und ihn anstarrte, weiche Knie bekam. Ab und zu schien er ihre Blicke zu spüren, drehte sich dann kurz zu ihr um und sah sie mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. Schnell schaute sie dann wieder weg, pinselte hektisch weiter, und schalt sich selbst in Gedanken eine blöde Gans.
    »Er ist verlobt«, machte sie sich immer wieder klar, »Hör auf ihn anzustarren, als hättest du noch nie einen Mann gesehen.«
    Debbie breitete die alte Decke auf dem Boden in der Halle aus, und stellte dort die Teller mit den Broten, Gläser und Getränke ab.
    Marc hatte sich von zu Hause eine Isomatte und einen Schlafsack mitgebracht, die ihm als Nachtlager dienten, und seitdem benutzten sie die alte Decke als Essplatz.
    Es dauerte nicht lange, bis Marc zurück war, und Debbie half ihm, die Farbe nach drinnen zu tragen.
    Als sie damit fertig waren, holte Marc zu ihrer Überraschung eine Flasche Wein und zwei Gläser aus einem Karton.
    »Ich dachte mir, wir feiern unseren ersten kleinen Erfolg«, erklärte er lächelnd und stellte die Sachen ab.
    Wenig später saßen sie auf der Decke, hatten ihre Brote gegessen, und genossen den Wein, während sie sich angeregt unterhielten.
    Irgendwann merkte Debbie, dass der ungewohnte Alkohol sie schläfrig machte.
    »Ich glaube, ich sollte schlafen gehen«, murmelte sie müde. »Lass das alles stehen, ich räume das morgen früh weg.«
    Als sie aufstand, hatte sie irgendwie das merkwürdige Gefühl, dass ihre Beine nicht so recht wollten, wie sie wollte.
    Marc hatte sich ebenfalls erhoben.
    »Kann es sein, dass du einen kleinen Schwips hast?«, neckte er sie.
    »Nein, alles okay«, wehrte sie ab, und steuerte auf ihr Zimmer zu, bedächtig einen Fuß vor den anderen setzend.
    »Das sieht mir aber nicht so aus«, lachte er, und kam hinter ihr her. »Komm ich bringe dich zu deinem Zimmer, wo soll ich eine andere Köchin und Arbeitskraft herbekommen, wenn du mir hier umfällst.«
    Bevor sie irgendwie reagieren konnte, hatte er einen Arm um ihre Taille gelegt und schob sie den Flur entlang. Sie fühlte die Wärme seiner Hand durch ihr dünnes T-Shirt und bekam schlagartig wieder Herzklopfen.
    »Es geht schon«, sagte sie nervös, doch er hielt sie weiter fest, bis sie vor ihrer Tür standen.
    »Gute Nacht«, wünschte sie ihm und wollte nach der Klinke greifen, da hielt er ihre Hand fest.
    Langsam drehte sie sich zu ihm um.
    Er stand dicht vor ihr, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, ein leises Lächeln um den Mund, seine Augen schienen sie zu durchbohren.
    Debbies Herzschlag raste, sie wollte etwas sagen, ihn zurückhalten, doch bevor sie einen Ton herausbringen konnte, hatte er sich auch schon zu ihr gebeugt und küsste sie.
    Seine Lippen waren warm und weich, tausend Stromschläge schossen durch ihren Körper, sie schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss

Weitere Kostenlose Bücher