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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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sich eine Tasse Kaffee. Sie war noch zu benommen und glücklich, um sich große Gedanken über das Geschehene zu machen, also beschloss sie, sich erst einmal eine Dusche zu gönnen.
    Ihre Sachen über dem Wannenrand waren inzwischen getrocknet, rasch zog sie sich an und kurz darauf stand sie in ihrem Zimmer und warf einen Blick auf das Chaos.
    Das Bett war immer noch nass, sie zog das Bettzeug herunter und überlegte, ob es sich noch lohnen würde, es zu trocknen, ein moderiger Geruch stieg davon auf, und die Matratze roch auch nicht viel angenehmer.
    Ratlos stand sie da, als sich plötzlich zwei Arme von hinten um sie legten.
    »Ich fürchte das ist hinüber, du wirst wohl die nächsten Nächte in der Halle schlafen müssen«, neckte Marc sie und küsste zärtlich ihren Hals.
    »Sehr witzig«, sagte sie mit gespieltem Ernst und boxte ihn scherzhaft auf den Arm.
    »Weißt du was, ich fahre los und schaue erst mal, dass wir das Fenster wieder in Ordnung bringen, dann sehen wir weiter«, schlug er vor.
    »Okay«, nickte Debbie.
    »Und du machst dich inzwischen an die Arbeit, nur weil du mich verführt hast, heißt das nicht, dass du jetzt faulenzen kannst«, grinste er, und gab ihr einen spielerischen Klaps auf den Po.
    »Sklaventreiber«, murrte sie und ging dann lächelnd nach oben.
    Kurz darauf hörte sie, wie die Haustür ging und ein Auto davon brummte.
    Während sie beschwingt am Fensterrahmen herumpinselte, wanderten ihre Gedanken zu Marc.
    Sie bereute keine Sekunde der letzten Nacht. Marc war zärtlich und leidenschaftlich gewesen, und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich völlig fallenlassen können, hatte sich ihm bedingungslos hingegeben.
    Doch jetzt, in der Nüchternheit des Tageslichts, kamen auch die unangenehmen Gedanken wieder. Sie hatte sich in ihn verliebt, daran gab es keinen Zweifel, aber ihr war auch klar, dass es für sie keine gemeinsame Zukunft geben würde.
    Selbst wenn sie ihre Beziehung zu Steven bereits als beendet betrachtete, so war Marc immer noch verlobt, und er hatte mit keiner Silbe angedeutet, dass er daran etwas zu ändern gedachte.
    Bei dem Gedanken an Helen verzog sich ihr Gesicht, sie konnte nicht verstehen, was Marc an ihr fand, aber sie war da, und sie gehörte zu ihm, damit musste sie sich abfinden.
    Es würde also darauf hinauslaufen, dass sie die Zeit bis zum Ablauf der Frist hier zusammen verbringen würden, vielleicht würden sie noch ein paar Mal miteinander schlafen, aber dann würden sich ihre Wege trennen.
    Debbie wurde schwer ums Herz, wenn sie daran dachte, aber sie wusste auch, dass sie nicht versuchen durfte, Marc und Helen auseinander zu bringen. Wenn er bei Helen blieb, obwohl er letzte Nacht mit ihr zusammen gewesen war, so war das seine Sache, sie hatte kein Recht sich da einzumischen.
    Gedankenverloren pinselte sie weiter, bis sie irgendwann hörte, wie die Haustür quietschte. Kurz darauf setzte Hämmern und Poltern ein, und sie nahm an, dass Marc dabei war, das Fenster zu reparieren.
    Am liebsten wäre sie nach unten gegangen, doch sie mussten vorankommen, also machte sie weiter, bis der Rahmen fertig gestrichen war.
    Noch immer drangen laute Geräusche nach oben, sie wischte sich kurz die Hände an einem alten Lappen ab und ging dann hinunter.
    Als sie ihr Zimmer erreichte, blieb sie erstaunt stehen.
    Das Fenster war repariert, und zu ihrer Überraschung war das alte Bett komplett zerlegt, die einzelnen Teile sowie die Matratze standen an der Wand. Ein anderes Bett stand jetzt dort an der Stelle, Marc und ein fremder Mann waren gerade dabei, die letzten Handgriffe daran zu erledigen.
    »Überraschung«, grinste Marc, als er sie bemerkte, und hob zusammen mit dem Mann eine neue Matratze auf das Bett.
    »Wo hast du das denn her?«, fragte sie verblüfft.
    »Och, das war nicht so schwer«, erklärte er, »Auf der Suche nach jemandem der das Fenster in Ordnung bringt, bin ich an Will hier geraten«, er deutete kurz in Richtung des Mannes, der ihr daraufhin freundlich zunickte, »und als ich ihm erzählt habe, was passiert ist, hat er mir spontan angeboten, dass ich dieses Bett hier haben könnte. Will hatte es noch auf dem Dachboden stehen und braucht es nicht mehr.«
    So sehr sich Debbie freute, konnte sie doch nicht verhindern, dass sich ganz kurz ein kleines Gefühl der Enttäuschung in ihr ausbreitete. Ein bisschen hatte sie gehofft, dass es weitere Nächte mit Marc in seinem Schlafsack geben würde, aber er schien wohl keine Absichten in dieser

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