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Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tate
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dachte, wir wären einer Meinung über die Regierung?“
    „Zak, wir können über die Regierung denken, was wir wollen, solange die Regierung nicht anfängt, über uns nachzudenken. Solange wir uns nach außen höflich und brav betragen, dürfen wir innen so anarchistisch sein, wie wir nur wollen. Na schön, dann sprengen wir das Weiße Haus eben nie in die Luft – es ist halt nicht unser Auftrag, Extremisten zu erziehen … Aber wir müssen die Ideale der Jüngeren prägen. Indem wir etwas Besseres anbieten, indem wir ihnen in aller Unschuld klarmachen, daß ein besseres Leben damit anfängt, daß jedermann darüber nachdenkt, können wir etwas aussäen. Aber zu diesem Zweck müssen wir einsatzfähig bleiben – deshalb halten wir uns aus Kontroversen heraus; wir vermeiden es, die Bürokratie zu verärgern, und solange sich keine Alternative zeigt, tun wir, was uns gesagt wird.“
    Zak drehte seinen Sessel, so daß er das Meer nicht mehr sah.
    „Du hast also keine Sehnsucht nach der sprühenden Gischt“, sagte Henny.
    Zak brummte nur. „Warum müssen wir genauso verschieden sein wie die anderen? Warum können wir nicht einfach –“
    „Ich nehme das als Zeichen des Bedauerns“, sagte Henny. „Du brauchst eben keine Antwort.“
    Natürlich brauchte Zak keine Antwort. Alles, was Henny gesagt hatte, war richtig. Aber mußte man die Bedingungen denn gleich annehmen, nur weil sie zufällig da waren?
    Zak, der sehr viel impulsiver war, hatte sich schon oft ein Leben gewünscht, das von den Komplikationen und Symbolismen frei war, die er seinen Studenten beibrachte.
    „Es war ein Zeichen des Bedauerns, mehr nicht“, sagte er.
     
    „Es ist schwer, immer gut zu sein“, sagte Simeon. „Es ist weniger schwierig, die ganze Zeit böse zu sein. Aber das leichteste ist, ein Heuchler zu sein.
    Die meisten von uns sind Heuchler. Wir halten uns alle für ganz prächtige Burschen, jedenfalls kennen wir alle Dutzende von Leuten, die weitaus weniger anständig sind als wir. Es ist tröstlich, zu wissen, daß es Leute gibt, die schlechter sind als wir. Das bedeutet nämlich, daß wir selbst ruhig ein bißchen böse sein können, ohne uns ernsthaft Sorgen machen zu müssen.
    Allein schon, wie wir uns über unsere eigenen Motive belügen. Tun wir jemals etwas, ohne zu berechnen, was wir dafür kriegen? Machen wir jemals eine ehrenhafte Geste, ohne uns zuvor zu versichern, daß wir auch Publikum haben?“
    Die Worte strömten heute nicht recht. Obwohl sich die übliche Menschenmenge in einem Halbkreis zehn Meter vor der Schaukel versammelt hatte, gab es unsichtbare Zeichen von Unruhe. Er wußte, er mußte ihnen etwas Feuer geben, sonst würde er sie verlieren.
    Immer noch war er durch die neuen Gesichter beunruhigt. Die meisten Zuhörer waren ihm von früheren Vorlesungen her vertraut. Aber im Hintergrund waren zwei Neuankömmlinge, die älter waren als die Studenten, mehr in seinem eigenen Alter. Weniger erreichbar für seine Worte. Aber noch weniger erreichbar durch dein Schweigen, sagte die Schaukel.
    Neuankömmlinge, Neuankömmlinge, Neuankömmlinge … „Wie ich sehe, sind heute zwei Neuankömmlinge unter uns“, sagte Simeon. Hälse wurden gereckt, und Köpfte drehten sich. Wenn sich die Aufmerksamkeit dadurch verminderte, war es ein ungeschickter Schachzug gewesen. Simeon beobachtete die Köpfe und wartete darauf, daß sich die Gesichter wieder ihm zuwandten. Auf einigen bemerkte er Spuren des Wiedererkennens.
    „Neuankömmlinge, aber keine Fremden“, sagte er. „Ich kenne Ihre Namen nicht, Gentlemen, aber ich hei ße Sie herzlich willkommen.
    Wir hatten mit einer Untersuchung des Guten begonnen. Vielleicht sollte ich Ihnen in Kürze die nötigen Verständigungsmittel nennen. Zunächst möchte ich feststellen, daß wir Leute vom Kliff gemeinsam Trauer tragen, und da die Anwesenden beschlossen haben, sich miteinander zu verbinden, sprechen wir nun in allgemeineren Menschheitsbegriffen.
    Trauer tragen wir um das tote Meer, das Sie vor sich haben, diese schuppige, niedergeschlagene, taube Pfützen, die früher die Harmonien der Kontinente auf die rohe Felsenküste schlug. Seht sie euch an! Könnt ihr sie sehen ohne Erschütterung? Wollen Sie Helfershelfer bei diesem Meeresmord sein?
    Wir wollen dieses Meer befreien. Dann werden wir andere Ungerechtigkeiten aufgreifen und sie durch die Kraft des Glaubens beseitigen. Habt ihr den Glauben? An euch selbst und an das Unsichtbare? An irgend etwas?“
    Obwohl er seine

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