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Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tate
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törichten Haschreisen sah er manchmal noch eine gebrochene Gestalt in hektischen Zuckungen über den Strand kriechen. Als einziges sichtbares Zeichen der Trauer hatte er die erneuerte Bar das „Gogan Memorial“ genannt. Sogar die zerbrochenen alten Möbel war er los geworden, wobei er allerdings feststellte, daß er nun heile Tische und Bänke brauchte.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Latimer ihn entdeckt. Latimer war keuchend den Weg über das Kliff heraufgekommen, hatte ihn unter den Ruinen entdeckt und begonnen, ihm Fragen zu stellen, wobei er durchblicken ließ, daß Vangoj all die neuen Stühle und Tische erhalten würde (und außerdem karierte Tischdecken), wenn er die richtigen Antworten gab.
    „Das ist Vangoj“, sagte Latimer. Er rief den Mann herüber und stellte ihn vor. „Zak Schuhmacher“ – er wies auf den Blonden – „und Henny Kernick“ – er schwenkte zu dem dunkleren Mann hinüber.
    „Sehr erfreut“, sagte Vangoj. „Ich freue mich immer, Freunde von Mr. Latimer kennenzulernen. Und außerdem – brauche ich jeden neuen Kunden, der hereinkommt.“
    Die Dozenten lächelten. Latimer bestellte Getränke.
    Als Vangoj hinter die Bar zurückgekehrt war und mit den Flaschen hantierte, sagte Latimer: „Früher gehörte er zu den Budniks. Jedenfalls steckte er immer mit ihrem Führer, einem gewissen Gogan zusammen. Der ist allerdings nicht mehr hier. Oder sonstwo. Es sei denn versteckt. Er ist Simeons erstes Opfer gewesen.“
    „Simeon?“ fragte Henny.
    „Der Mann auf der Schaukel.“
    „Was hat er gemacht?“ fragte Zak.
    „Er hat ein Loch in seine Fassade gesprengt. Gogan war ein Dichter aus zweiter Hand – Sie verstehen?“
    „Ein Plagiator.“
    „Genau. Simeon erkannte, wo Gogan sich inspirieren ließ, und zwang ihn zu einer Unternehmung, die ihn vernichtete.“
    „In dem Zeitungsausschnitt, den Sie uns geschickt haben, stand etwas anderes.“
    „Ja. Was ich weiß, habe ich von Vangoj. Es sieht so aus, als habe er eine Menge von dem, was passierte, mitgekriegt, ohne es zu merken. Erst als alles vorüber war, hat er begriffen, was er gesehen hatte. Jetzt ist er … nun, er ist wertvoll für mich. Er kann auch für Sie wertvoll sein.“
    „Moment mal“, sagte Zak. „Da scheint ja noch eine Menge mehr dahinterzustecken, als das, was Sie in Ihrem Brief geschrieben haben. Sie haben geschrieben, Sie wollten, daß wir herkämen und uns diesen Simeon ansähen. Wie wäre es, wenn Sie uns erst einmal sagten, warum?“
    Vangoj kam mit drei Gläsern und einer Karaffe mit spanischem Rosé. Latimer wartete, bis er eingeschenkt und sich zurückgezogen hatte. „Weil Simeon von Wert für uns sein kann“, sagte Latimer. „Oder aber ein Risiko.“
    „Wer sind ‚wir’?“ fragte Henny.
    „Ich bin nicht berechtigt, den Namen der Organisation zu nennen.“
    „CIA?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Angenommen, wir sind nicht bereit zu arbeiten, wenn wir unsere Auftraggeber nicht kennen?“ sagte Zak.
    „Sie haben nicht besonders viel Auswahl. Wenn wir wollen, daß Sie etwas für uns tun, dann bringen wir Sie schon dazu. Aber es wäre uns lieber, wenn Sie freiwillig für uns arbeiten würden. Nennen Sie es Patriotismus.“
    „Nennen Sie es Erpressung“, sagte Zak. „Und es handelt sich um den CIA.“
    „O. K. Da Sie so sicher sind, will ich es nicht abstreiten. Wenn ich es täte, würden Sie bloß von neuem anfangen, darüber nachzudenken – und dann könnte es wirklich warm werden.“ Latimer lehnte sich zurück. Er war mit seinem Tarnmanöver zufrieden.
    Zak schaute zu Henny hinüber. „Ist das unser Bier hier?“
    Henny nickte. „Wenn wir weiter lehren wollen.“
    Latimer trank seinen Wein aus und schenkte sich nach. „Ich freue mich, daß Sie vernünftig sein wollen. Jetzt werde ich Ihnen erzählen, was Sie wissen müssen. Meine Organisation legt Wert auf eine vollständige, rationale Einschätzung dieses Mannes. Wir möchten, daß Sie in seine Nähe gelangen und herausfinden, was ihn bewegt, worüber er dort auf seiner Schaukel nachdenkt, was er anfangen will mit seinem Leben und wie er es tun will.“
    „Und warum will Ihre – Abteilung – das alles wissen?“ fragte Henny. „Die bloße Tatsache, daß er jemanden bei einer persönlichen Schwindelei ertappt hat, dürfte doch wohl kaum der Anlaß für solch besondere Aufmerksamkeit sein.“
    Latimer überprüfte seine Instruktionen. Er war nicht verpflichtet, über Freeley zu schweigen.
    „Ich weiß nicht, ob Sie es bei der

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