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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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der Fellball ein heimliches Futterdepot haben und zum Zweiten ist fischiger Mundgeruch ein äußerst effektives Brechmittel.
Angewidert schiebe ich ihn zur Seite und ernte als verärgerte Reaktion sein flauschiges Hinterteil in meinem Gesicht. Jetzt reicht es mir. Heldenhaft rolle ich mich aus dem Bett und entscheide mich für Variante A.
Auf zittrigen Beinen schleppe ich mich ins Bad und genehmige mir einen bunten Pillencocktail. Anschließend fülle ich den Napf des gefräßigen Katers und robbe zurück in meine Kissen. Nun heißt es abwarten und hoffen. Und alles andere machen, als an den vergangenen Abend zu denken. Nach einer derart lebendigen Nacht fallen mir selten schöne Erlebnisse und geistreiche Gespräche ein, meist erkämpfen sich unangenehme Ereignisse den Weg in mein Hirn.
Wie damals der Lambada … nackt … auf einem Autodach … vor meiner Lieblingskneipe. Mein Erinnerungsvorgang erfolgt stets bröckchenweise. Sobald ich den ersten Hinweis verdaut habe, spuckt mein Hirn den nächsten aus. Das Ganze wiederholt sich so lange, bis letzten Endes ein schlüssiges Bild entsteht, wie man zum Beispiel in einer einzigen Nacht seine Klamotten, Würde und die Stammkneipe verlieren kann. Ein Verlust wäre noch zu verkraften, aber gleich drei seelische Stützpfeiler einzureißen, übersteigt auch mein Maß an Fassung. Um eine Wiederholung meines damaligen Nervenzusammenbruchs zu vermeiden, liege ich nun, mit angeklebtem Haar, auf dem Bauch und versuche angestrengt an gar nichts zu denken.
Sekunden später öffnet mein Hirn das gestrige Erinnerungspaket, trotz der sinnvollen Aufschrift "Annahme verweigert" : Bis kurz vor Mitternacht war ich noch tipptopp in Form, zumindest kann ich die Erinnerungsfetzen an diese Stunden zu einer glaubhaften Story zusammenflicken. Ab ein Uhr klafft jedoch eine große Lücke in meinem Gedächtnis und ich hoffe inständig, dass dies auch so bleibt. Erfahrungsgemäß hält der gnädige Zustand meiner Unwissenheit jedoch nicht lange an und es tauchen im Laufe des Tages Bilder auf, bei denen es mir abwechselnd heiß und kalt über den Rücken läuft.
So auch heute. Nach etwa einer Stunde habe ich die vorhandenen Puzzleteile zusammengesetzt und erinnere mich an den Großteil des gestrigen Desasters. Je mehr Wissen ich anhäufe, desto übellauniger werde ich. Wie selbstgefällig sich meine Freundinnen präsentiert haben war das Letzte! Die eine streichelt sich arrogant über die dicke Wampe, während die andere versucht, mein Auge mit ihrem gefährlich spitzen Ring auszustechen. Die weisen Sprüche dazwischen nicht zu vergessen: "Ach, Charly du kommst auch noch dahinter, was im Leben zählt." Da konnte ich "Kajiere" nuscheln so viel ich wollte, die Mädels waren einfach nicht zu überzeugen. Das Mitleid in ihren Blicken sitzt mir noch immer in den Knochen, egal wie sehr ich versuche, die Erinnerung daran abzuschütteln. Wie gern würde ich das Treffen rückgängig machen und lieber einen ganzen Abend lang im Evakostüm auf sämtlichen Autodächern der Stadt mein Tanzbein zu schwingen.

Das laute Schrillen meines Telefons befördert mich unsanft in die Wirklichkeit. Die Lautstärke muss dringend neu eingestellt werden, es wundert mich, dass sich die Nachbarn noch nicht beschwert haben. In meinem Zustand fühle ich mich nicht bereit für eine gepflegte Konversation und drücke mir trotzig das Kissen auf die Ohren. Nach sieben unsäglich nervenden Klingeltönen, reißt das Geräusch endlich ab und ich atme erleichtert auf.
Zu früh, wie ich feststellen muss, denn mein Anrufbeantworter ist angesprungen und fordert zu einer Nachricht auf. Die Person am anderen Ende der Leitung scheint an übersteigertem Selbstwertgefühl zu leiden, denn sie beginnt tatsächlich ihr Anliegen auf mein Band zu quasseln. Mit dem neu gewonnenen Gehörsinn eines Luchses vernehme ich unweigerlich jedes Wort und zucke zusammen als ich die Stimme erkenne.
"Hallo Charly, ich, ähm, wollte nur mal fragen wie es dir so geht. Du hattest gestern ziemlich einen im Tee und warst plötzlich verschwunden. Ich hab mir echt Sorgen gemacht. Haben wir möglicherweise, du weißt was ich meine, waren wir zu direkt? Lass uns bitte kurz telefonieren, okay? Also, tschüß Liebes! Tut Tut Tut."
Peggys Stimme klingt sehr besorgt und ich kann förmlich durch das Telefon sehen, wie sie nervös an ihren blonden Löckchen knabbert. Habe ich mir dermaßen in die Karten gucken lassen? Ich war doch so bemüht, gute Mine zu dem blöden

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