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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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ist, sondern lediglich ein Katerfrühstück war. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Vorerst genießen wir jedoch die ungewohnte Zweisamkeit und liegen, wie Max und Moritz, mit unseren dicken Bäuchen auf dem Sofa. Auch Kasimir nutzt die Gunst der Stunde und bettet sich zu meinen Füßen, auf der für ihn sonst verbotenen Zone. Er scheint zu spüren, dass ich heute nicht in der Verfassung für Auseinandersetzungen bin. Derart friedliche Momente sind eine Seltenheit bei uns, Harmonie hängt in der Luft und ich möchte beinahe das Tier zu streicheln. Kasimir mustert misstrauisch meinen liebevollen Blick, bevor er kopflos und mit vor Schreck geweiteten Augen von der Couch springt. Ich will schon beleidigt ein Kissen nach ihm werfen, da höre ich es auch.
Das Telefon. Klingelt. Schon wieder.
Meine Nerven ziehen allmählich blank, die meines Katers auch.
"Schau nicht so vorwurfsvoll, was kann ich denn dafür, dass ich so beliebt bin", brumme ich in seine Richtung.
Wieder einmal frage ich mich, ob es für uns je eine gemeinsame Zukunft geben wird oder ob ich mir nur etwas vormache. Bereits als Kasimir vor einigen Monaten, quasi als Erbschaft meiner verstorbenen Nachbarin, auf meinem Fußabstreifer saß, war ich skeptisch. Nur mit Widerwillen habe ich der angeblichen Übergangslösung zugestimmt und mir geschworen niemals, definitiv niemals, mit dem Tier zu sprechen. Gelegentlich passiert es mir dennoch, so wie in diesem schwachen Augenblick und ich erhalte auch prompt die Quittung dafür - in Form von Kasimirs Würgeanfall. Ob es an der Mahlzeit oder doch an mir liegt, ist schwer zu sagen, die Bandansage unterbricht meine Überlegungen.
"Morgääähn Charly! Geh ans Telefon du faule Nudel. So schlecht kann es dir doch gar nicht mehr gehen! Los!"
Es herrscht ein kurzes Schweigen und ich hoffe, dass Kordula kapituliert und aufgelegt hat. Doch Fehlanzeige, die Privatsphäre anderer Leute zu respektieren. passt nicht in das Weltbild meiner Freundin.
"Pass auf Charly, du schwingst jetzt besser deinen müden Hintern aus dem Bett und machst dich ein bisschen hübsch, wir gehen heute Abend nämlich aus!"
Es folgt abermals ein Moment der Stille, Kordula erwartet wohl, dass ich nach dieser Ansage panisch ans Telefon hechte. Aber diesen Gefallen tue ich ihr nicht.
"Also gut, wie du willst. Ich gehe jetzt einkaufen und rufe später noch mal an, aber denk ja nicht, dass du uns davon kommst. Wir stehen heute Abend auf jeden Fall vor deiner Tür und du weißt was passiert, wenn man mich warten lässt. Ich möchte ungern dass die Nachbarn die Polizei rufen müssen", sagt sie mit Nachdruck und legt auf.
Mist!
Mist, Mist, Mist! Das können die doch nicht machen! Mir geht es ohnehin schon schlecht, noch so einen Abend verkrafte ich nicht. Erschöpft drücke ich die Rückruftaste.
"Hallo Charly", ertönt es süffisant am anderen Ende, "dachte ich mir doch, dass du zurückrufst."
Ich räuspere mich.
"Ja ich war im Bad. Unter der Dusche", sage ich lahm.
Die Ausrede klingt nicht sehr originell, aber das ist mir egal.
"Soso, na wie dem auch sei. Charly, wie du schon vernommen hast, gehen wir heute Abend aus. Und fang gar nicht erst an nach Ausreden zu suchen, die glaubt dir sowieso keiner."
"Mein Kater ist krank?", fiepe ich kläglich mehr eine Frage als eine Aussage und werde sofort abgeschmettert.
"Ach Lottchen, jetzt sei doch nicht so. War es so schrecklich mit uns?"
Einen kurzen Moment erwäge ich, großspurig abzuwehren, doch heute habe ich keine Kraft mehr.
"Doch, ja", maule ich. Und mit dem neu gewonnenen Mut schiebe ich ein trotziges: "Ich habe keine Lust mehr auf euch", hinterher.
Das tut gut. Und war längst überfällig. Ich bin schließlich auch jemand. Ein Mensch mit einer eigenen Meinung, einer Persönlichkeit, einem freien Willen!
"Papperlapapp, heute Abend siebzehn Uhr, wir holen dich ab. Und Charly?"
Mein freier Wille macht sich einen Martini.
"Ja?"
"Sei besser zu Hause!"
Mit diesen Worten legt sie auf und ich lausche wie gelähmt dem Belegtzeichen. So vergeht eine Zeit, bis mein Blick auf die Uhr fällt und ich mich langsam aus der Starre löse. Immerhin habe ich noch den ganzen Nachmittag, um mich zu erholen. Verbittert bewege ich mich in Richtung Sofa. Dabei steige ich über das Kostüm, das ich gestern Nacht unachtsam von mir gestreift habe und betrachte angewidert die Überreste meiner Fressorgie. Vermutlich ist es gar nicht so schlecht, dass meine Mädels kommen, rede ich mir ein. Ich würde mich sonst ohnehin nur das ganze

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