Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
Vom Netzwerk:
aufgedonnerten, charmant-witzigen Frauen, die sich heute Abend heißhungrig auf Martin stürzen werden oder die Tatsache, dass er nicht das Geringste dagegen hat, mich ebenso aufregenden Männerbekanntschaften auszusetzen. Sein verständnisvolles und korrektes Verhalten ist ja ganz nett, aber manchmal auch total daneben. Wie würde ich mich zur Abwechslung über eine kleine Eifersuchtsszene freuen! Aber darauf kann ich lange warten. Im Gegenteil, eher würde Martin mir augenzwinkernd Kondome zustecken, dieser Blödmann!
Wütend schlage ich mit der flachen Hand auf den Tisch. Das kann so auf Dauer nicht weitergehen, ich muss endlich herausfinden, was er für mich empfindet. Aufgeregt springe ich von meinem Stuhl und hetze ins Schlafzimmer. Das Outfit, das ich mir gestern Abend zurechtgelegt habe, wandert postwendend zurück in den Kleiderschrank. Stattdessen entscheide ich mich für ein schwarz-weiß gemustertes eng anliegendes Kleid und hohe Absatzschuhe. Summend träufle ich mir teures Parfum in den Ausschnitt, heute wird mit den Männern geflirtet, was das Zeug hält. Wollen wir doch mal sehen, wie dir das schmeckt, mein lieber Martin!

Als es wenig später klingelt, bin ich so aufgeregt, wie vor meiner ersten Schuldisko. Prüfend werfe ich einen letzten Blick in den Spiegel. Seit damals hat sich einiges verändert, stelle ich zufrieden fest und streiche lächelnd über meine Rundungen.
Hoffentlich habe ich nicht zu sehr übertrieben, es gibt nichts Peinlicheres, als overdressed zu sein. Na ja, außer natürlich underdressed zu sein, aber diese Gefahr besteht heute garantiert nicht. Martins Blick, der bewundernd über meinen Körper gleitet, entschädigt mich für alles.
"Süße, du siehst großartig aus!"
Dankbar strahle ich ihn an und beglückwünsche mich innerlich für meine Entscheidung.
"Die Männer werden verrückt nach dir sein!"
Mein Lächeln gefriert und ich mustere skeptisch sein Gesicht. Doch weder Ärger noch Eifersucht sind zu erkennen, nur offene Bewunderung spricht aus seinen Augen. Martin freut sich ehrlich für mich, was in mir den innigen Wunsch auslöst, ihn mit meiner Handtasche zu strangulieren. Da ich jedoch befürchte, uns damit den Abend zu ruinieren, begnüge ich mich mit einem gebrummten "Hmm."
Der gute Samariter bemerkt nichts von meinem Missmut und hakt sich lachend bei mir ein.
"Es ist mir eine Ehre, Sie heute ausführen zu dürfen, Mylady", witzelt er und zieht mich mit sich.
Seine gute Laune ist ansteckend und trotz all meiner Vorsätze muss ich kichern. Warum auch nicht? Noch habe ich die Schlacht nicht verloren, versuche ich mich zu beruhigen. Der Spaziergang durch die laue Abendluft ist wunderschön, doch leider kann ich ihn nicht genießen. Je näher wir dem Freizeitcenter kommen, umso nervöser werde ich. Während Martin pausenlos plappert, habe ich die letzten Minuten erfolgreich damit zugebracht, mir alle erdenklichen Horrorszenarien in den schillerndsten Farben auszumalen. Angefangen mit einem Bus voller sexy Bauchtänzerinnen, die heute ihren jährlich stattfindenden Kurs-Ausflug machen, bis hin zu DER Traumfrau, die Martin auf der Stelle den Kopf verdreht. Ich sehe förmlich vor mir, wie er und die hübsche Unbekannte aus dem Saal tänzeln, während mir der dicke Busfahrer der Tänzerinnen seine Hobbys aufzählt. Natürlich wird Martin ohne ein Wort des Abschieds verschwinden, letzten Endes ist die Dame seine große Liebe und ich sollte dafür Verständnis aufbringen. Ja mehr noch, ich sollte mich für die beiden freuen!
"Ist alles okay, Charlotte?"
Martin betrachtet mich besorgt und reibt sich mit schmerzverzogenem Gesicht seinen linken Unterarm. Der Abdruck meiner Fingernägel ist noch deutlich zu sehen und ich schaue beschämt auf den Boden.
"Sorry. Ich, hatte nur kurz den Halt verloren", stammle ich wirr und laufe rot an. Martins misstrauischer Blick ruht etwas zu lange auf mir, dann wechselt er die Seite und bietet mir lächelnd den anderen Arm an.
"Das wäre aber schade. So ein heißer Hase hat nichts auf dem Boden zu suchen", schäkert er und ich möchte ihn am liebsten küssen.
Kurz darauf betreten wir das Luckylife und ich sehe mich zunächst nach etwas Trinkbarem um. Ohne Alkohol überlebe ich den Abend nicht, zumindest nicht, ohne Martin böse zu verletzen oder wahlweise auch die Frauen, die es wagen sollten, ihn anzuschmachten.
An der Bar treffe ich auf die erste Kandidatin für einen ausgewachsenen Zickenkrieg. Den schüchternen Augenaufschlag der Blondine

Weitere Kostenlose Bücher