Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Versprechen deiner Lippen

Das Versprechen deiner Lippen

Titel: Das Versprechen deiner Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
Vom Netzwerk:
später über deinen Bruder reden? Wir haben vielleicht gerade mal drei Minuten Zeit, bevor sie uns wieder suchen kommen.“
    Sie sah ihn verblüfft an. „Aber du willst doch nicht etwa …“
    „Ich würde gern. Aber nein … jetzt nicht. Ich wollte dich doch nur in Ruhe ein bisschen küssen.“
    Die Regionalversammlung über die Wasserrechte dauerte nicht so lange, wie Mandy erwartet hatte. Der Behördenvertreter stellte das Verfahren vor und erklärte den Teilnehmern, wie sie vor der nächsten Zusammenkunft schriftliche Stellungnahmen einreichen konnten.
    Caleb stellte zahlreiche Fragen, und Mandy war beeindruckt von seiner Kenntnis der Materie.
    Als sie nach dem Treffen aus dem Rathaus gingen, hakte sich Abigail bei Mandy unter. „Hast du eigentlich für heute Abend ein schickes Kleid mitgenommen?“
    Mandy sah ihre Schwester erstaunt an. „Nein, ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so was hier brauchen würde.“
    „Wir haben noch ein paar Stunden Zeit bis zum Abendessen. Lass uns doch ein bisschen in der Mall bummeln gehen.“
    Mandy warf einen vielsagenden Blick zu Caleb hinüber. Sie hatte gehofft, sich vor dem Essen noch ein paar Minuten allein mit ihm davonstehlen zu können. „Ich weiß nicht …“
    „Ach, komm schon, das macht doch Spaß, das Einkaufszentrum unsicher zu machen“, drängte Abby sie. „Und hättet ihr Jungs nicht Lust, heute Abend mit zwei schicken Frauen auszugehen?“
    „Keine schlechte Idee“, erwiderte Travis begeistert. „Dann also viel Spaß, ihr beiden.“
    Mandy warf Caleb einen hilflosen Blick zu.
    Er antwortete mit einem Schulterzucken, das ganz klar ausdrückte: Siehst du jetzt, was ich gemeint habe?
    „Hat Travis dich zu dieser Idee angestiftet?“, wollte Mandy von Abby wissen, als die Männer außer Hörweite waren.
    Abigail sah sie verständnislos an. „Was meinst du damit? Warum sollte Travis ein Interesse daran haben, was wir tun?“
    Mandy sah ihre Schwester forschend an. Abigail war keine gute Lügnerin. Und sie hatte sich schon immer viel mehr für Mode, Frisuren und Make-up interessiert als Mandy. Vielleicht war ihr Vorschlag ja tatsächlich nur ein Zufall.
    „Dann willst du also wirklich nur shoppen gehen?“
    „Nein, nicht nur. Ich will shoppen und dann noch zum Friseur. Außerdem könnten wir uns schminken und maniküren lassen. Am liebsten würde ich auch noch eine Gesichtsbehandlung dazunehmen, aber ich glaube, dafür haben wir nicht genug Zeit.“
    „Schön“, sagte Mandy und hob abwehrend die Hände. „Dann hübschen wir uns mal richtig auf.“
    Sie fuhren die fünf Meilen zur Springroad Mall, parkten neben dem Haupteingang und fragten beim Friseur nach, ob nachmittags ein Termin frei war. Dann bummelten sie durch Blooms , das größte Damenmodengeschäft der Stadt, und steuerten die Ständer mit festlichen Kleidern an.
    „Du solltest mal etwas in Rot anprobieren“, rief Abigail und hielt vor Mandy ein kurzes zimtrotes Kleid mit V-Ausschnitt und raffinierten schwarzen Details in die Höhe.
    „Oh, sicher“, erwiderte Mandy sarkastisch. „Das ist ganz mein Stil.“
    „Darum geht es ja“, entgegnete ihre Schwester. „Dein Stil sind Jeans und schlabberige T-Shirts. Wir müssen etwas ganz Neues für dich finden.“
    Nach ausgiebigem Anprobieren hatte Abigail sich für ein smaragdgrünes Kleid entschieden und wartete, schon wieder fertig angezogen, vor der Umkleidekabine, als Mandy in dem roten Kleid heraustrat.
    Sie strahlte übers ganze Gesicht. „Es passt wirklich toll“, rief sie begeistert.
    Die Verkäuferin nickte. „Ich wünschte, ich hätte solche Beine. Es steht Ihnen ausgezeichnet.“
    Mandy sah auf ihre Beine hinunter. Sie fand nichts Besonderes an ihnen. Aber das Kleid sah wirklich bezaubernd aus. Es betonte ihre schlanke Taille. Und der Stufenrock würde schön herumwirbeln beim Tanzen. Der Ausschnitt zeigte gerade genug Dekolleté, um verführerisch zu wirken, ohne geschmacklos zu sein. Sie hätte nichts dagegen, wenn Caleb sie darin sehen würde.
    „Aber eigentlich gehen wir heute Abend ja nur ins Weasel. Da kann man doch nicht so etwas Elegantes anziehen.“
    Die Verkäuferin hinter ihr winkte ab. „Ins Weasel können Sie gehen, wie Sie gerade Lust haben. Viele junge Mädchen dort ziehen sich sehr schick an, besonders am Freitagabend.“
    „Siehst du“, erwiderte Abigail mit einem Blick auf die Uhr. „Aber du entscheidest dich besser schnell, denn wir müssen gleich noch zum Friseur.“
    Mandy holte tief Luft.

Weitere Kostenlose Bücher