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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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verwuchertes Stück Brombeerstrauch, das nur dazu geeignet war, ein ängstliches Kaninchen zu verbergen. Allerdings wußte Markmor auch, daß seine eigene neue Schönheit nur äußerlich war.
    Respektvoll waren auch Tarkies Manieren. »Herr?«
    »Du und deine Genossen werdet die heutige Nachtarbeit in Abwind tun, Tarkle.«
    »Abwind.«
    »Wir lassen das Labyrinth eine Weile in Ruhe - und wer vermißt schon jemanden in Abwind? Nach.«
    »Niemand.«
    »Verdammt, das war eine rhetorische Frage. Sei still und hör zu. Kehre nach der heutigen Nachtarbeit hierher zurück. Aber morgen wird es Zeit, daß du dieses schmierige Loch verläßt, in dem du haust. Du wirst dorthin gehen und alles holen, was von deinem Besitz für dich von Wert ist.«
    »Hierher?«
    Markmor kämpfte mit seiner Erbitterung über diesen halbintelligenten Halbmenschen. »Ja, hierher. Der Raum in grün gehört dir.«
    Tarkies Augen ließen Freude erkennen. »Ja, Herr! Oh, ich danke Euch, Herr!«
    »Ich will dich in meiner Nähe, Tarkle.«
    Sofort trat Tarkle einen Schritt näher.
    Markmor ging einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hand. »Ich meine nicht jetzt, du.« Er brach ab und seufzte. »Bereite dich auf eine neue Erscheinung vor.«
    Tarkle sah sich um, als erwarte er, daß eine neue Person erschien.
    Der Zauberer ignorierte dies und wünschte, er wüßte, wie man Gehirne machte. Oder wie man eines übertragen konnte. Zum Beispiel von einer Katze auf einen Menschen, um so Tarkies Intelligenz zu steigern.
    »Bereite dich auf eine neue Erscheinung vor«, sagte Markmor mit Marypes Stimme aus Marypes Mund, während er an einer Locke von Marypes langem, silberblonden Haar zupfte. »Ich bin dieses ganze Haar leid. Heute schneide ich es ab und färbe es, und ich will nicht, daß du mich für jemanden anderen hältst, wenn du mich morgen siehst.«
    Tarkle lächelte und nickte. »Auf keinen Fall, Herr!«
    Er sah Marype nicken und mit einer Hand wedeln, und ein glücklicherer Tarkle verließ linkisch das Zimmer.
    Markmor verschloß die Tür und kehrte dazu zurück, in den Spiegel zu blicken. »Das große Tier ist nützlich, aber seine Mutter muß die Tatsache beklagen, daß sie niemals Kinder bekommen kann. Nachtschatten wurde beseitigt«, wiederholte er mit leiser, kontrollierter Stimme, die Marype selten benutzt hatte, »und drei weitere müssen folgen. Drei, die meinen geheimen Namen wissen. Der Weiße Zauberer, den sie Held des Volkes nennen. der ein Kettenhemd tragende Angeber in Fuchs Kneipe und der Leimsieder.« Markmor kicherte, und erneut sah die feiste Wühlmaus auf. »Am besten, er landet in seinem eigenen Kessel. Was für eine Menge Leim er ergeben wird, für die guten Leute in meiner Stadt!«
    Skarth zeigte dem neuen Mann im Wilden Einhorn das gläserne Tigerauge. Shmurt wendete mit Mühe seinen Blick von Taya ab, sagte: »Was willst du?« und langte danach.
    Skarth zog es zurück. »Ich kann nicht. Ich muß es heute abend Abohorr zeigen, um eine Botschaft zu erhalten.«
    »Unüblich«, sagte Shmurt. Er war Hausmeister in einem Mietshaus gewesen, das jetzt hauptsächlich aus Trümmern bestand, danach arbeitslos und anschließend Bauarbeiter. Erst vor kurzem hatte der neue Eigentümer des Einhorns ihn als Bedienung eingestellt.
    »Strick sagte, ich solle dir ein Wort mitteilen«, sagte Skarth und senkte seine Stimme, so daß Shmurt sich über die Bar beugte. »Boodoovagoolarunda«, flüsterte Skarth.
    Shmurt lächelte und schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, wo er diese Wörter herkriegt! Was willste?«
    Skarth sagte es ihm.
    »Sie will hier wohnen?«
    »Richtig.«
    »Bist du sicher?«
    »Shmurt.«
    Shmurt nickte eilig, hob beide Hände in einer abwehrenden Geste, und binnen kurzem hatten sie Taya, glücklich oder nicht, in einem der Räume über der Taverne untergebracht.
    »Edelste Mieterin, die dieses Haus jemals hatte«, sagte Shmurt, als er und Skarth wieder hinuntergingen. »Ich glaube nicht, daß ich dich kenne. Wohnst du in der Nähe?«
    »Der Name ist Skarth. Du hast mich schon öfter gesehen.
    Ich wohne drüben im Roten Hof. Bist du sicher, daß du mich nicht kennst?«
    »Kann nicht sagen, daß ich's tue, Skarth. Tut mir leid, wenn ich's sollte.«
    Skarth kicherte und bestellte einen kleinen Eimer Bier. Während Shmurt diesen holte, erblickte der alte Mann überrascht ein ungewöhnliches Paar in einer düsteren Ecke des Hauptraumes der ohnehin düsteren Kaschemme. Dort saßen, und weniger scharfe Augen hätten sie wohl

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