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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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erfahren. Markmor war ihm vorangegangen und war kurz vor Ankunft des rankanischen Statthalters einer der mächtigsten und gefährlichen Zauberer in dieser traurigen Stadt gewesen. Markmor war mehr als nur fähig gewesen, und alles, was Strick erfahren hatte, deutete darauf hin, daß sein Geselle bei weitem nicht alles gelernt hatte, was sein Meister wußte oder auch nur dessen Talenten nahekam.
    Stricks großer orange-gelber Schnurrbart krümmte sich, als seine Lippen sich bewegten. Fast unhörbare Worte erklangen. Es war eine Gewohnheit, die beim Denken half. Oder vielleicht war es auch nur eine Angewohnheit.
    »Aus irgendeinem Grund brachte Marype Markmor zurück. Das weiß ich; Ahdio, Cholly und ich haben die beiden zusammen gesehen, und Marype zog dabei nicht an Fäden. Was sagt mir das? Daß sie eins sind?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Er starrte weiter ins Nichts, und abrupt blinzelten jene blassen Augen und erwachten zum Leben. »Außer wenn Markmor den Körper seines Gehilfen übernommen hat! Oh, was für ein Monster wäre er dann; ein neuer Corstic, der die Jugend eines jungen Mannes vergeudet! Doch noch schlimmer - seinen Körper nicht zu zerstören, sondern sich seiner zu bemächtigen, ihn zu benutzen. Bei der Flamme selbst, dies ist ein sehr, sehr böser Mann, und diese arme, wankende Stadt kann sich einen weiteren von dieser Sorte nicht leisten!«
    Nach einer Weile stieg ein Seufzer aus der faßförmigen Brust auf. Nun war Strick von Firaqa zerrissen. Seine Bürde, der Preis, den er für seine Kräfte gezahlt hatte, war zweifach. Ein Teil dieses Preises war für immer unter der Schädelkappe mit den Ohrklappen verborgen, die er stets trug. Der zweite Teil bestand darin, daß Strick sich kümmerte, weil er mußte. Er mußte Menschen helfen, nicht ihnen schaden. Dies bedeutete, daß er jene Zauber wirkte, die die Leute Weiße Magie nannten.
    »Aber. bedeutet nicht, Marype/Markmor zu schaden, den Leuten zu helfen? Nützt es etwas zu - zu versuchen; vielleicht mit Ahdios Hilfe - zu versuchen, Marype/Markmor mit einem Gegenzauber zu belegen?«
    In blauer Schädelkappe und Tunika über blauen Hosen wie immer saß Torazelan Strick ti Firaqa alleine da und kämpfte mit sich.
    »Bist du das, Hanse?«
    »Ich danke dir, daß du deine Stimme senkst, Abohorr. Weißt du - du mußt weniger Bauch haben als jeder andere Schankwirt in dieser oder jeder anderen Stadt!«
    »Ich beginne damit, wieder anzusetzen«, berichtete der Mann hinter der Theke des Wilden Einhorns ihm. »Diese Arbeit im Stehen die ganze Zeit und so. Ich bin auch viel glücklicher. Du? Ist das eine Verkleidung?«
    Abohorr konnte das Rollen von dunklen Augen in den tiefen Schatten des großes Hutes nicht sehen. »Muß wohl. Hier.« Eine faltige Hand streckte sich aus, um einen nachgemachten Edelstein Abohorr zu geben.
    Er warf einen flüchtigen Blick darauf. »Ein Teil deiner Haut scheint abzublättern, Skarth.«
    »Verdammter Lehm! Strick hat dich gebeten, herauszufinden, wo jemand wohnt. Das heißt, er will, daß du es mir sagst.«
    Abohorr nickte, sah aber nicht glücklich aus. »Ich verstehe. Aber ich habe es nicht herausgefunden. Der Kerl war nicht hier, und meine beiläufigen Versuche, etwas über ihn herauszufinden, haben zu nichts geführt. Es tut mir leid, Hanse.«
    »Verdammt. Nicht so leid wie mir.« Er sah sich um und hielt inne, um die mädchenhafte Frau zu betrachten, die sich zwischen den Tischen bewegte, Becher und Schalen servierte und Münzen einsammelte. »Silky sieht gut aus. Seltsam; sie hat mehr Sachen an, als ich jemals an ihr gesehen habe! Macht sie sich gut, Ab?«
    »Sie ist in Ordnung. Die meisten Kunden lassen sie in Ruhe. Ah, sie hat nichts gegen einen Klaps auf den Hintern hier und da, aber sie haßt es, gekniffen zu werden. Hat einen guten Krug auf Harmys Kopf zerbrochen, als der sie vor ein paar Nächten gekniffen hat. Hat ihn mit Bier durchtränkt und auf den Boden gehauen, jawohl! Dann hat sie eine Ankündigung gemacht - sie kann ganz schön laut sein, wenn sie will! - und ich auch, und der Chef hat dieses Schild geschickt.«
    Abohorr deutete mit dem Kopf zu der Wand hinter ihm. Hanse schaute hin und seufzte.
    KNEIFEN TUT WEH. KNEIFE UND DIR WIRD SCHLIMMER WEH GETAN.
    GARANTIERT.
    - Die Geschäftsleitung »Ab.«
    »Nun?«
    »Was heißt das?«
    Abohorr hob seine Ellbogen vom Tresen und drehte sich, um das Schild zu betrachten. »Kneifen tut weh«, entzifferte er langsam. »Kneif un' dir wird schlimmer weh getan.

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