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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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hüllte ihn ein. Ihre Augen waren völlig starr.
    »Hanse - nimm das Messer mit der silbernen Klinge.«
    Hanse fröstelte. O Vater Ils! Jileel hatte es also auch. Die seherische Begabung der S'danzo. Und sie zeigte sich bei ihr ebenso wie bei ihrer älteren Schwester und damit anders als bei ihrer verstorbenen Mutter und allen anderen S'danzo, die Hanse kannte; Jileel und Mignue mußte man nichts geben, sie mußten nicht versuchen, etwas zu sehen. Sie taten es einfach.
    Seine Stimme bebte, als er sein Messer wegsteckte. Eine weitere, größere Gestalt tauchte auf; die Kapuze ihres Mantels war hochgeschlagen. Dann erschienen zwei weitere Gestalten auf der Bildfläche, und das Messer war sofort wieder in Nachtschattens Hand.
    »Meine Hände sind gut zu sehen, und du wirst dein Messer nicht brauchen, junger Mann. Beruhige bitte auch diesen riesigen Hund.«
    »Termagant!« sagte Hanse.
    »Termagant?« sagte Jileel in einer normaleren Stimme, auch wenn sie schwach klang. Sie schwankte, und die große Frau legte den Arm um sie.
    »Mrrrauuu...«
    »Eine Katze?«
    »Nicht, Wunder, keine Gefahr.« Und zu der hochrespektierten alten Frau des S'danzo: »Was tut Ihr hier?«
    Die große ältere Frau riß ihren Blick von der erstaunlichen Katze los. »Ich denke, dies fordert eine Erklärung, junger Mann.«
    »Sein Name ist Hanse. Was tust du hier, Hanse?«
    »Ich habe einen Namen, alte Frau. Mein Name ist Hanse.«
    Etwas überrascht und verwirrt blinzelnd, blickte die Termagant auf das Mädchen hinab. »Nein, Jileel, das ist die falsche Frage. Was tust du hier?«
    »Ohh. draußen. spazieren mit Euch? Ich fühle mich etwas komisch.«
    »Termagant«, sagte Nachtschatten in einem ruhigen und entschiedenen Ton, der den Blick aller Augen auf sich befahl. »Dies ist Eure Leibwache?«
    Sie schien größer zu werden. »Eskorte.«
    Hanse nickte. »Ah-ha. Jileel, du hattest gerade einen Ohnmachtsanfall. Nimm's leicht, aber geh bitte hinüber zu der Eskorte, während ich ein paar Worte mit der Termagant wechsele. Paß jetzt auf.«
    Die verwirrte Jileel gestattete, daß eine der beiden großen Mantel-Gestalten sie beiseite führte, während Nachtschatten seinen Blick keinen Moment von der alten S'danzo abwandte.
    »Wohnst du hier, Hanse?«
    »Ja.«
    »Und woher weiß Jileel, wo du wohnst?«
    »Termagant, ich schwöre Euch, daß sie es nicht weiß. Ihr habt gerade gehört, wie sie mich fragte, was ich hier tue. Sie kam, um mich zu warnen, ohne zu wissen, wohin ich ging oder wo ich wohne.« Er sah, wie ihre Lippen sich teilten, und hob eine Hand. »Wartet. Hört mir einen Moment zu.«
    Er erzählte ihr von Mignureal und wie sie ihn mehr als einmal mit einem Wissen gewarnt hatte, das sie nicht besitzen konnte. »Aber sie tat es, Termagant«, sagte er. »Und jetzt hat es Jileel getan, genau wie ihre Schwester.«
    Sie sah überrascht aus, aber nicht so sehr wie sie sollte.
    »Ich weiß, daß das über Mignureal der Wahrheit entspricht«, sagte sie. »Ihre Mutter hat mir davon erzählt. Zum Teil ist das der Grund, warum ich mich für das Mädchen Jileel interessiert habe.«
    Hanse wußte, daß sie sich daran erinnerte, ihn daran zu erinnern, daß Jileel nur ein Mädchen war. Und laß deine diebischen Nicht-S'danzo-Pranken von hier, Straßenjunge, dachte er, ließ sich aber nichts anmerken.
    »Ergab das, was sie dir sagte, einen Sinn?«
    »Genau wie es das auch bei Mignue tat. Einmal ist sie einfach aufgetaucht, um mich zu warnen, auf jeden Fall die gestreifte Schale zu nehmen. Ich hatte wirklich eine, aber sie hat sie nie gesehen. Sie enthielt Kalk. Hätte ich in dieser Nacht keinen Kalk dabei gehabt, so hätte mich Kurds Zauberei getötet.«
    »Kurd!«
    »Ein anderes Mal tauchte sie auf, um mir zu sagen, den >großen roten Kater< mitzunehmen. Sie hatte Wunder niemals zuvor gesehen.«
    »In der Tat groß.«
    »Aber wenn ich die Katze nicht mitgenommen hätte, wäre ich in dieser Nacht durch eine Starraugen-Schlange gestorben. Die Schlange einer Beysib, eine.«
    »Beynit«, ergänzte sie. »Du führst ein spannendes Leben, Hanse. Dieses Ungeheuer, Kurd. Ich glaube, ich frage besser nicht nach dieser Angelegenheit. Und bei keiner Gelegenheit wußte Mignureal, was du vorhattest?«
    Hanse nickte. Er sagte: »Beide Male wußte sie es nicht. Und auch bei anderen Gelegenheiten, oben in Firaqa, nicht.«
    »Und heute nacht.«
    »Ich versichere Euch, Termagant, niemand weiß, wohin ich will. Ein ausgesprochen böser Mann hat versucht, mich als Sklaven

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