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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Nacht, dachte er, und sie würde noch wunderbarer werden. Eine Menge Betthüpferei heute nacht!
    Er wußte, daß Linza sein Zimmer mögen würde. Tarkle war groß genug, daß er sich nicht einmal in dieser Umgebung vor irgendwas sorgen müßte, aber der Umstand, daß sein Raum sich im dritten Stock befand, würde sie sich sicherer fühlen lassen. Er hatte einen recht guten Stuhl und einen, der nicht so gut war, zwei kleine Teppiche, das hübsche Stück Holz an der Wand, ein großes Fenster und einen gepolsterten Strohsack zum Schlafen sowie einen Tisch und sogar eine Waschschüssel. Dazu die beiden Bierfässer, die er gestohlen und in der Mitte durchgesägt hatte, so daß einer einen Lampentisch ergab und der andere als Fußstütze diente. Seine Kleidung und die wenigen Besitztümer, die er hier aufbewahrte, waren in dem großen, schweren Schrank, der in der entferntesten Ecke stand.
    »Ah, gut abgeschlossen«, sagte er, und Linza, deren Arm ihn umschlungen hielt, drückte seine Taille und machte ein Geräusch, das irgendwo zwischen einem Kichern und einem Schluckauf lag. Wieder gratulierte sich Tarkle zu seinem Glück.
    Er schloß die Tür auf und machte eine weitausholende einladende Bewegung mit dem Arm.
    Linza bewegte sich auf den mondlichterhellten Raum zu und lehnte sich fröstelnd gegen ihn. »Kommt aber eine ganz schöne Brise durch das Fenster«, sagte sie. »Du solltest dir Vorhänge anschaffen - He! Ist das ein Witz oder was?«
    Tarkle starrte in das Zimmer. Sein ganzer Magen fühlte sich an, als sei er in den Unterleib gerutscht. Und trotz der kühlen Brise vom Fenster war er plötzlich heiß.
    Sein Zimmer war leer.
    Keine Vorhänge. Keine Teppiche oder durchgesägten Bierfässer. Kein Tisch und keine Stühle. Kein Strohsack. Kein Holzstück, das hübsch an der Wand drapiert war. Keine Lampe und keine Waschschüssel. Dies war unmöglich; er hatte zwei andere starke Männer um ihre Hilfe bitten müssen, um den großen und sehr schweren Wäscheschrank hier herauf zu wuchten, und selbst dieser war verschwunden!
    Es war einfach nicht möglich. Er blickte in ein leeres Zimmer, in dem sich nicht einmal ein Bindfaden mehr befand. Es sah größer aus, so leer und so einsam, so schrecklich entblößt, so sauber; und tatsächlich schien sogar der Boden sauber gefegt worden zu sein.
    Ein Ding, ein einziges von all seinen weltlichen Besitztümern, abgesehen von denen, die er anhatte, war übriggeblieben. Eine Winterhose lag sauber ausgebreitet auf dem Boden, mit dem unteren Ende der Beine in Richtung der Türöffnung, in der er stand. Die Beine waren gespreizt; die Hose war in der Mitte aufgeschlitzt; hoch bis zum Unterleib.
    Es war einfach nicht möglich, dachte Tarkle, als seine Beine nachgaben.
    Sie feierten verhältnismäßig ruhig im Hinterzimmer von Fuchs' Kneipe, wer auch immer Fuchs gewesen war. Ahdios Frau Jodeera war über einige der Dinge, die sie von ihm und den beiden anderen heiteren triumphierenden Kumpanen gehört hatte, nicht besonders glücklich; sie murmelte hin und wieder »Jungen, nichts als übergroße Jungen« und warf ihrem Ehemann düstere Blicke zu. Andere richtete sie auf jenen Kerl namens Hanse. Und doch mußte sie ab und an mit diesem Trio von Nachtarbeitern lachen, das nicht aufhören konnte, von dem zu erzählen, was es heute nacht getan hatte.
    »Hätten alle drei bei draufgehen können«, lachte Ahdio, schlug sich auf den Bauch und reichte über den Tisch, um sich einen weiteren Becher seines besseren Bieres einzuschenken.
    »Ich hab' euch ja gesagt, wir hätten den Wäscheschrank zuerst wegbringen sollen, als wir noch nicht ermüdet waren«, sagte Nachtschatten, und Throde gluckste.
    »Hättest du sehen müssen«, sagte Ahdio. »Du hättest es einfach sehen müssen!«
    »Die Götter wissen, daß ich zumindest genug darüber gehört habe«, meinte Jodeera.
    »Nicht genug«, sagte er und lachte erneut. »Niemals genug!«
    »Ich würde zu gerne das Gesicht von diesem rüpelhaften Dungkopf sehen«, sagte Throde und starrte versonnen in sein Bier.
    »Hätten alle drei bei draufgehen können«, sagte Ahdio, »diesen riesigen Schrank aus dem Fenster und auf das Dach hinauf zu ziehen. Diese beiden schoben grunzend und fluchend, und ich zog schwitzend und fluchend den Schrank am Seil hinauf. das verdammte Ding ist größer als ich.«
    »Du hättest dich verletzen können«, sagte Jodeera.
    »Mein Mädchen, dein Mann ist groß genug, um einen kleinen Umzug für einen Freund zu bewältigen«,

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