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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ihren Teil an Hurenhäusern; guten, schlechten und durchschnittlichen. Sicher, Freistatt hatte wahrscheinlich mehr als seinen Teil, insbesondere an schlechten und durchschnittlichen Häusern. Das beschrieb dasjenige, das von Amoli besessen und geführt wurde: Der Liliengarten war nicht weit vom Labyrinth entfernt, lag aber zumindest nicht innerhalb dieser üblen und gefährlichen Gegend. Damit war es eines der respektablen Bordelle in der Stadt, die man Diebeswelt nannte. Amoli war mit dem Drogenhändler Lastel befreundet gewesen, der verschwunden war. Nachtschatten wußte von dem Tunnel, der von Amolis Etablissement zu dem feinen Haus führte, das Lastel gehört hatte und nun Marype dem Magier gehörte - oder zumindest von ihm bewohnt wurde. Tatsächlich hatte Nachtschatten den Tunnel bereits benutzt. Sein nächtlicher Besuch in Marypes Unterschlupf hatte einem von Stricks Klienten das Leben gerettet; aus Dankbarkeit hatte der Mann das Wilde Einhorn zu einem bescheidenen Preis an Strick verkauft. Unglücklicherweise hatte der gleiche Besuch dazu geführt, daß Marype Rache an dem Dieb der Diebe genommen hatte. Dessen war sich Nachtschatten sicher. Doch etwas nagte an seinem Verstand: Woher hatte Marype gewußt, wer in seinem Bau gewesen war?
    Also war es Amoli, die Tarkle auf mich gehetzt hat. Arbeitet Tarkle also für sie? Oder sie und Tarkle arbeiten beide für Marype - oder sie und dieser Schleimbeutel von einem Magier sind Partner oder Liebhaber. Und in dem Augenblick, da ich sein Haus besuchte, war ich brillant genug, es sie wissen zu lassen! Verdammt! Dämlich, Hanse, dämlich! Zwei Minuten, nachdem ich sie in dieser Nacht verlassen hatte, muß sie ihre strammen Hüften durch diesen Tunnel geschwungen haben, um es Marype zu berichten!
    »Wir sollten«, murmelte er, »der Schlampe etwas von dem Fett abrasieren und es sie fressen lassen!«
    »Mmmau?«
    »Leise, Wunder, verdammt, ich habe dir gesagt, du sollst sti. Ich hab laut gedacht, was?«
    Wunder gab keinen Kommentar ab. Er war nur ein ungewöhnlich großer und ungewöhnlich schlauer Kater, obwohl er einst ein Mann gewesen war.
    Plötzlich schien sein Mensch zu verschwinden, und der Kater brauchte zwei oder drei Momente, um ihn zu finden. Er blinzelte, als er zu dem hageren Mann hinaufsah, der eine Ziegelmauer auf eine Art erklomm, die als Übung für ängstliche Kätzchen dienen könnte. Wunder folgte ohne Angst. Er war fast genauso leise, fast genauso geschickt im Klettern. Fast.
    Nachtschatten machte auf einem Sims, der durch das etwas zurückgesetzte erste Stockwerk gebildet wurde, eine Pause.
    »Komm her«, flüsterte er, »du bist zu langsam. Klettere auf meinen Rücken.«
    Wunder ließ ihn wissen, daß er lieber selbst weiterklettern würde, kam aber doch. Grollend fuhr er seine Krallen aus. Hanse störte sich nicht daran; dies war der Grund, warum er sich vor kurzem die gepolsterte Weste besorgt hatte - natürlich in Schwarz. Mit Wunder auf dem Rücken kletterte Nachtschatten weiter auf das Dach hinauf.
    Wunder mochte den notwendigen Sprung über das lange schwarze Rechteck schaffen, das eine Gasse war, aber Nachtschatten fragte den Kater gar nicht. Er sammelte sich, krümmte sich zusammen, verlagerte sein Gewicht etwas, um trotz des Gewichts des Katers auf seinem Rücken die Balance zu halten. Mit einer Hand griff er hinter sich, um einmal kurz zu drücken und zu streicheln, während er ein paar freundliche Töne murmelte. Dann sprang er.
    Wunder gab keinen Laut von sich. Er krallte sich einfach fest, ohne die Weste würde Hanse wohl bis zu einen Fuß tiefe Krallenspuren davongetragen haben. Wieder griff er nach hinten, um die Katze ermutigend zu streicheln, und versuchte, sein Gesicht gegen Wunder zu drücken.
    Wunder bewegte den Kopf und wich seinem Gesicht aus.
    »Guu-uut, Wunder«, flüsterte Nachtschatten.
    Die Katze begann sich zu winden und bereitete sich darauf vor, herunterzuspringen. Nachtschatten drückte ihn fester.
    Er murmelte: »Halt dich nur fest, Wunder. Paß auf, wir überqueren dieses Dach.« Er unterbrach sich, als jemand unten auf der Straße vorbeiging. »Dann beginnen wir zu laufen und.«
    Hanse sprang erneut, eher in der Art, wie Wunder gesprungen wäre, als wie man es von einem Menschen erwartete. Er landete fast geräuschlos auf einem weiteren Dach. Dieses Dach war schräg, und er setzte beide Hände auf und drückte. Er blieb solange in dieser Stellung, bis er sicher war, daß seine Füße festen Halt hatten.
    Unterdessen

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