Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
Unglücklicherweise krampfte ihm die Panik in Delanies Augen das Herz zusammen.
    »Nun, vielleicht genehmigt er sich gerade eine Siesta«, beantwortete sie ihre eigene Frage. Dann schaute sie mit schmalen Augen zu ihm auf. »Es sei denn, du hast was damit zu tun.«
    Kyle lächelte spöttisch und hörte ihre Zähne knirschen. Sehr gut. Ihre Lebensgeister begannen wieder zu erwachen.
    »Tut mir Leid, dass ich dich vor deiner Schwester im Wasser gewarnt habe. Wärst du ihr nicht rechtzeitig entflohen, hättest du diesen verwandtschaftlichen Machtkampf wohl kaum gewonnen.« Ehe er sich verteidigen konnte, fuhr sie wütend fort: »Und was ich noch mehr bedaure dass ich dich nicht erschossen habe, als ich gestern eine Gelegenheit dazu fand. Ein so verachtenswerter Schurke wie du …«
    »Okay, ich hab´s begriffen«, unterbrach er sie. »Bist du jetzt fertig? «
    »Nein …«
    Er packte ihre Hand und zerrte sie zum Tisch, an dem die anderen Hausbewohner gerade den Lunch beendeten und die Neuankömmlinge verwirrt anstarrten.
    »Um Himmels willen, nicht so schnell… « Um mit ihm Schritt zu halten, musste Delanie laufen. Unter ihren nackten Sohlen glühte der Ziegelboden.
    »Stell dich nicht so an! «, erwiderte er, ohne sein Tempo zu drosseln. Im Augenblick kamen ihm ihr Zorn und ihre Angst sehr gelegen.
    Montero stand auf. Dicht hinter ihm war sein Schatten Bruno postiert. Ohne eine Miene zu verziehen, beobachteten beide Männer, wie Kyle zum Tisch eilte, eine kampflustige Delanie im Schlepptau.
    »Soeben wurden wir im Pool von einer Schlange verfolgt«, berichtete Kyle. Sein Blick, der Ramón Montero zu durchbohren schien, strafte den freundschaftlichen Tonfall Lügen. »Behauptest du, davon hättest du keine Ahnung? « Delanie befreite sich von seinem Griff und sank in einen Sessel. Erbost schaute sie von einem zum anderen.
    »
Claro que no, mi amigo
«, beteuerte Montero und presste eine Hand auf sein Herz.
    Natürlich nicht,
dachte Kyle sarkastisch. Er verabscheute Ramóns gefährliche Spiele. Mit seinem Chorknabenlächeln hatte der Bastard ihn schon oft belogen. »Diesen Unsinn habe ich gründlich satt«, erklärte er und setzte sich. »Wäre ich nicht die Zielscheibe gewesen, hätte ich mich vielleicht etwas besser amüsiert. «
    »Darum werde ich mich sofort kümmern, mein Freund. Verlass dich drauf. « Ramón schnippte mit den Fingern, worauf ein Soldat in voller Montur am Pool entlangstürmte. Als er vor seinem Boss strammstand, rann ihm der Schweiß in Strömen übers Gesicht. Montero erteilte ihm einige Instruktionen. Den feuchten Tarnanzug am Körper klebend, verschwand der Mann hinter einer Ecke des Hauses.
    Delanie murmelte einen Fluch vor sich hin. Aber Kyle konzentrierte sich auf Montero. Die Tischgesellschaft schwieg. Entspannt und trotzdem wachsam, beobachtete Kyle, wie der Soldat einen Dienstboten im weißen Overall hinter sich herzog. Dieser Junge trug die Verantwortung für den Pool. Angstvoll schnappte er nach Luft, während Montero zu ihm schlenderte, und versuchte wegzulaufen. Das ließ der Bewacher nicht zu. Mit eisernen Fingern umschloss er den Arm des Pechvogels und schob ihn unerbittlich zu
El Jefe
. Auf der Stirn des Burschen perlten Schweißtropfen, seine Hände ballten sich zu hilflosen Fäusten. Zitternd presste er die Lippen zusammen.
    Aus den Augenwinkeln las Kyle begierige Faszination in Isabella Monteros Gemmengesicht. Um besser zu sehen, neigte sie sich vor und legte ihre Gabel beiseite.
    Gefolgt von dem Soldaten und dem Jungen, ging Ramón zum Pool und zeigte ins Wasser. Eine Zeit lang wurde diskutiert und heftig gestikuliert.
    Scheiße.
    Monteros Stimme klang sanft und leise.
    Verzweifelt zeigte der Junge zum anderen Ende des Beckens, zum Zaun, hinter das Haus.
    Dann schaute er flehend zu seinem Boss auf.
    Was der kranke Schurke jetzt tun würde, wusste Kyle. Er sprang auf…
    Zu spät.
    Obszön spiegelte die schwarze Magnum in Monteros Hand das Sonnenlicht wider. In den Augen des Jungen flackerte nackte Todesangst.
    Delanie umklammerte mit bebenden Fingern die Armstützen ihres Sessels.
    »He, Delanie, gieß mir einen Drink ein. « Kyles Worte fielen in die emotionsgeladene Atmosphäre wie Konfetti, die bei einem Begräbnis herabrieselten. »Delanie!«
    Ruckartig drehte sie sich zu ihm um. »Bist du verrückt? Gieß dir deinen verdammten … « Hinter ihr knallte es ohrenbetäubend. Sie zuckte zusammen. Sekundenlang starrten sie sich an, und ihre Miene verriet, dass sie seine

Weitere Kostenlose Bücher