Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

irgendjemand war sehr daran interessiert«, erwiderte sie bitter, immer noch von ihrem entnervenden Verlangen erfüllt. »Genug, um mich auf Hochtouren zu bringen.« Was man ihr verabreicht hatte und wann die Wirkung nachlassen würde 一 darüber wollte sie nicht nachdenken. Nicht jetzt, wo sie sich mit wichtigeren Dingen befassen musste. Zum Beispiel mit der Frage, wie sie Kyle Wright einen Schritt vorauseilen sollte. Misstrauisch starrte sie ihn an. »Was musst du erledigen? «
    »Ich hole eine Fracht beim Zoll ab und erweise Montero einen kleinen Gefallen. Bis morgen Mittag werde ich’s vermutlich schaffen. «
    »Danke, dass du mich verschleppt hast«, bemerkte sie sarkastisch. Aber was würde sie tun, wenn sie auf der Hazienda geblieben wäre so, wie sie sich fühlte? Bei diesem Gedanken erschauerte sie.
    »He, du hast mir deine Liebe gestanden. Deshalb wollte ich dich nicht zurücklassen. «
    Ihr Atem stockte. Sadistischer Schuft. Diesen Unsinn hatte sie sicher nicht ausgesprochen nicht einmal
gedacht
. »Unter dem Einfluss von Drogen glauben manche Menschen, sie konnten fliegen. Falls ich so was wirklich gesagt habe, war’s nicht ernst gemeint. Um zu kriegen, was ich zu jenem Zeitpunkt brauchte, hätte ich sogar Ross Perot versichert, ich würde ihn lieben. «
    »Also hast du nur meinen Körper begehrt«, klagte er. »Wie deprimierend …«
    »An dir persönlich war ich nicht interessiert, auch nicht an deinem
ganzen
Körper«, betonte sie boshaft. »Was glaubst du, wie lange die Wirkung der Droge anhalten wird? «
    »Keine Ahnung«, entgegnete er, und Delanie spürte seinen prüfenden Blick. »Bist du immer noch scharf auf mich? «
    Ja. Aber nicht mehr so wahnsinnig scharf wie vor zwei Stunden. Das verschwieg sie ihm. »Glaubst du, von dieser Droge wird man süchtig? «
    Kyle lachte leise. »Ich schon. «
    »Obwohl du das Zeug nicht geschluckt hast? «, fragte sie， und runzelte die Stirn.
    »Mein Rücken und mein Hintern sind voller Kratzspuren, weil du mich gar nicht tief genug in dich reinkriegen konntest. Das habe ich wie ein Champion ertragen, und darauf bin ich stolz. Nach solchen Erlebnissen ist mein Ego süchtig. «
    »Freut mich, dass es dir so viel Spaß gemacht hat. «
    Zwei Männer rannten über den kleinen Flugplatz, duckten sich unter den rotierenden Flügelblättern und öffneten die Türen des Hubschraubers. Von dem kurzen Gespräch bekam Delanie genug mit, um zu verstehen, Kyle könnte das schäbige Vehikel benutzen, das hundert Meter entfernt parkte. Sie schlang den Riemen ihrer Segeltuchtasche um die Schultern, ergriff die Hand des Soldaten, der ihr aussteigen half, und schlenderte zu dem Militärjeep zwischen den Bäumen. Allzu schnell durfte sie nicht gehen, sonst würden sich ihre Schenkel aneinander reiben und das Problem verschlimmern.
    Der Zündschlüssel steckte. Seufzend sank sie auf den Beifahrersitz. So schnell würde Kyle sie nicht loswerden.
    Okay, man hatte ihr eine Sexdroge eingeflößt. Das würde sie überleben. Natürlich wusste sie, in welchen Schwierigkeiten sie steckte. Irgendwie musste sie einen Vorteil aus der Situation ziehen.
    Ja, verdammt, Kyle Wright war der allerletzte Mann, mit dem sie schlafen dürfte. Aber ihr derzeitiger Zustand bedeutete keineswegs, dass sie’s später je wieder mit ihm treiben würde.
    Er setzte sich ans Steuer und schob den Plastiksitz nach hinten, um Platz für seine langen Beine zu machen. Bevor er den Motor startete, warf er Delanie einen Blick zu, und sie rutschte tiefer hinab. Je krampfhafter sie das Bedürfnis zu ignorieren suchte, Kyle in sich zu spüren hart und heiß 一， desto schwerer fiel es ihr. Sie verschränkte die Arme vor ihren vibrierenden Brustwarzen und schlug die Beine übereinander Dann stellte sie wieder eins neben das andere. O Gott, wie lange würde das verdammte Zeug noch wirken?
    Schon jetzt kam es ihr wie eine Ewigkeit vor.
    An ihrer Seite schien die Nachmittagssonne brennend auf das Vehikel herab, das nach Bier und dem Schweiß des letzten Fahrers roch. Von den Rädern aufgewirbelt, drang Staub durch die schlecht schließenden Fenster herein und verstärkte Delanies körperliches Unbehagen. Die Lippen zusammengepresst, sah sie die Baume vorbeifliegen und überlegte, wie lange sie noch durchhalten musste, bis sie von ihren Qualen erlöst wurde.
    »Wenn du Sex brauchst, sag’s doch. « Kyle jagte auf zwei Rädern um eine Kurve, und Delanies Schulter schlug unsanft gegen die Tür des Jeeps. »Wenn nicht,