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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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sitz endlich still. «
    »Dein Feingefühl verblüfft mich immer wieder« Nur ein paar Minuten hinter einer verschlossenen Tür, und alles wäre wieder in bester Ordnung.
    »Falls du einen armen, arglosen Bastard in einer Bar auflesen willst, das werde ich nicht zulassen«, erklärte er unerbittlich. »Entweder ich oder keiner.«
    Keiner
, dachte sie grimmig und beobachtete, wie er den Gang wechselte. Lange, schmale Finger, dunkel gebräunte maskuline Hände mit kurzen, gerade abgeschnittenen Nägeln. Die großen Hände wollte sie an all ihren Körperteilen spüren, die qualvoll pochten. Nicht einmal der feuchte, heiße Wind konnte mit dem Schweiß konkurrieren, der an ihrem Haaransatz und unter den Brüsten brannte. Eine magnetische Welle wilder Erregung strömte durch ihre Adern.
    Erfolglos presste sie ihre Schenkel gegen den rissigen Vinylsitz. »Wohin fahren wir? « Alles war besser als die Gedanken an ihr Verlangen, sogar der Versuch, ein höfliches Gespräch mit Kyle zu führen.
    »Zu einem kleinen gepflegten Hotel am anderen Ende der Stadt. In etwa fünfundvierzig Minuten sind wir da. «
    Sie spürte seinen Blick, der ihr glühende Röte ins Gesicht trieb. Auch der Klang seiner Baritonstimme jagte einen wohligen Schauer über ihren Rücken und schürte ihre Ungeduld. Erst das beengte Cockpit des Hubschraubers, jetzt dieser winzige Jeep - das war unfair. Sie presste ihre verschränkten Arme noch fester an die schmerzenden Brüste und konzentrierte sich auf ein paar Straßenbauarbeiter. Sichtlich erstaunt unterbrachen sie ihre Tätigkeit, um den Jeep zu beobachten, der in atemberaubendem Tempo an ihnen vorbeiraste. Aus dem holprigen Sand wuchs üppige Vegetation, zu beiden Seiten drängte sich der Dschungel heran. Eine grüne Gefahr.
    Wie Kyles Augen.
    Kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichten sie die Stadt.
    »Versperr deine Tür«, befahl Kyle, während sie ins Zentrum fuhren. Delanie gehorchte und starrte die Autos und Fußgänger an, die sich wie hektische Ameisen in den schmalen, verkehrsreichen Straßen tummelten. Hier bewegte sich alles mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. Immer wieder polterten Autos über die Bordkanten.
    Kyle macht sich gar nicht erst die Mühe, die Bremsen zu benutzen. Mit Nerven aus Stahl, ohne eine rote Ampel zu beachten, bretterte er über eine belebte Kreuzung. Als Delanie die Augen wieder zu öffnen wagte, folgten sie einer engen Seitenstraße mit holprigem Kopfsteinpflaster. »Bedeutet ein rotes Licht in dieser Stadt, dass man es überfahren darf? «
    »Vor einer Ampel sollte man niemals stehen bleiben«, erwiderte er, drosselte das Tempo und ließ ein paar Kinder über die Straße laufen. »Wenn sich die Fahrer nicht beeilen, werden sie ausgeraubt. «
    Delanie betrachtete die Häuser. Auf grünen Holzbalkonen blühten bunte Orchideen und Päonien der einzige Lichtblick in einer ärmlichen, tristen Atmosphäre. Zwischen Autos und Passanten flitzten halb nackte Kinder herum.
    »Großer Gott, woher kommen diese unzähligen Kinder? « Delanie drehte sich um. Doch da waren sie bereits in einer Gasse verschwunden.
    »Hier gibt’s keine Geburtenkontrolle. « Kyle bog in eine breitere Straße und zeigte auf den Gehsteig, wo sich eine andere jugendliche Bande drängte, eine wild bewegte Masse aus dünnen Armen und Beinen. »Obdachlose Kinder die gibt’s hier zu Tausenden«, fügte er hinzu und beschleunigte das Tempo. »Leider können sich’s die meisten Eltern nicht leisten, ihren Nachwuchs zu ernähren und zu kleiden. Also werden die Kleinen weggeschickt und müssen für sich selber sorgen. Um am Leben zu bleiben, betteln sie oder verkaufen, was sie zwischen die Finger kriegen. «
    »Wie schrecklich …«
    »Ja, die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Schon in jungen Jahren verfallen diese Kinder den Drogen. Vom Kokain bekommen sie nicht nur schlechte Zähne. Darüber hinaus prostituieren sie sich. «
    Mit einer so grausamen Realität konfrontiert, konnte sich Delanie unmöglich mit ihren eigenen Problemen befassen. Trotz der Hitze fröstelte sie und fühlte sich elend.
    Als sie selber noch ein halbes Kind gewesen war, hatte sie Lauren großgezogen. Auch die Mutter brauchte eine Betreuerin. Bildschon und lebenslustig, war sie unfähig, die Verantwortung nur für sich selbst zu übernehmen. Aber Delanie hatte stets die Liebe ihrer Mutter gespurt. Während die beiden Schwestern herangewachsen waren, hatten sie vielleicht merkwürdige Kleider getragen, aber

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