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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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wurde ihr schwarz vor Augen. »Mörderischer Hurensohn!« Sie versuchte, sein Gesicht zu zerkratzen, und bekämpfte ihn vergeblich, als er ihre beiden Handgelenke mit fünf starken Fingern festhielt.
    »He, beruhige dich! «
    Sie horte die Schnalle seines Sicherheitsgurts klicken, den er hastig öffnete. Erfolglos bemühte sie sich, im beengten Cockpit nach Kyles Schenkel zu treten. Dann gelang es ihr irgendwie, eine Hand zu befreien, und ihre Faust trommelte auf seinen Oberarm. »Diesen Mann hast du für Geld getötet nicht wahr? « Jetzt saß sie praktisch auf seinem Schoß und legte ihr ganzes Gewicht in die Schläge, die ihn trafen, wo immer es möglich war. Wie eine donnernde, Leben Spendende Kraft jagte das Adrenalin durch ihre Adern. »Ich hasse dich, ich hasse dich …«
    »Bitte, Delanie …«
    »Du bist ein Lügner. Und ein Mörder!« Ihre Stimme überschlug sich. »Ein mieser Bastard!« Im Hintergrund ihres Bewusstseins erkannte sie, dass sie außer Kontrolle geriet, im Zwang eines hysterischen Anfalls. Nie zuvor hatte sie sich so aufgeführt. Doch das war ihr egal. In ihren Augen brannten Tranen und schürten ihre Wut. Als sie das nächste Mal ausholte, traf ihre Faust Kyles Kinn.
    »Autsch! Verdammt, das hat wehgetan! «
    »Sehr gut! «, schrie sie voller Genugtuung. »Ich wünschte, diese Männer hatten dich geschnappt und ganz langsam zu Tode gefoltert! « Jeden weiteren Hieb untermalte sie mit einem keuchenden Atemzug. »Oh ich wünschte ich wünschte 一 sie hätten dich erschossen …«
    »Okay, ich hab´s begriffen. « Inzwischen wehrte er sich nicht mehr. Ihre Faust prallte mit einem befriedigenden dumpfen Knall gegen sein Brustbein. Aber er zuckte nicht einmal zusammen.
    Voller Angst vor sich selbst bewegte sie ihre Finger und lauschte ihren rasenden Herzschlägen. Qualvoll rang sie nach Luft, und die heftigen Gefühle drohten sie zu ersticken.
    »Bist du fertig? «, fragte er leise und umfasste ihre Schulter.
    O Gott, sie war eine schlechtere Menschenkennerin als Mom und Lauren. Diesen Mann hatte sie gemocht und sein ungeborenes Kind sogar geliebt. Zutiefst verletzt und wütend auf sich selbst, schüttelte sie den Kopf. Völlig außer Atem, konnte sie nicht sprechen.
    »Doch, Schätzchen.« Kyle wischte eine Haarsträhne von ihrer Unterlippe. »Jetzt bist du fertig. « Er zog sie behutsam an seine Brust, und ihre Kampfkraft erlahmte.
    Völlig erschöpft presste sie das Gesicht an sein Hemd und saugte den Geruch von Gefahr und Kyle ein jene besondere Mischung, die sie immer wieder verwirrte.
    »So ist’s gut«, lobte er, sein Kinn auf ihrem Scheitel. »Braves Mädchen. Atme tief durch und beruhige dich. « Sie spürte seine Hand, die besänftigende Kreise auf ihrem Rücken beschrieb und sie fast unmerklich fester an seine Brust drückte. Die Finger in sein Hemd gekrallt, versuchte sie seinen unwillkommenen Trost zurückzuweisen. Doch sie konnte sich nicht rühren. Seine Arme waren so stark, seine Worte ein beschwichtigendes Murmeln, das sie eher fühlte als hörte. Er setzte sie etwas bequemer auf seinen Schoß.
    Während seine Hand an ihrem Rücken auf und ab glitt, schloss sie die Augen. Was
tue ich da?
Halbherzig versuchte sie, von ihm wegzurücken.
    »Bleib erst mal, wo du bist, Delanie. In diesem Regen können wir nirgend wohin gehen. «
    Bis sie ihre Fassung wieder gewann, dauerte es viel zu lange. »O Gott, ich kann nicht glauben, wie ich mich benommen habe. «
    »Was meinst du? Dass du mich windelweich geprügelt hast? «
    »Nein, das hast du verdient. Aber ich war noch nie im Leben hysterisch. «
    An ihrer Wange spürte sie sein leises Gelächter. »Nach allem, was du in den letzten Wochen durchgemacht hast, war’s dein gutes Recht, mal ein bisschen auszuflippen. « Sie blickte zu ihm auf. Im dunklen Cockpit konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. »Um das alles zu ertragen, ohne die Nerven zu verlieren, müsstest du aus Wolfram-Stahl bestehen. «
    »Oh, ich hatte mich immer im Griff. Wenigstens eine Zeit lang.«
    Viel sagend verdrehte er die Augen, und bevor sie protestieren konnte, umschlossen seine Finger ihren Nacken. Dann küsste er sie.
    Wie verlockend seine Lippen schmeckten…
    Provozierend, verführerisch. Tückisch. Unverlässlich. Treulos.
    Sie weigerte sich, den Mund zu öffnen.
    Nach einer Weile hob er den Kopf, die hellgrünen Augen voller Rätsel. Welches Experiment mochte er jetzt durchführen?
    »Du bist so unberechenbar. « Mit beiden Händen stemmte sie

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