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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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schnell an Höhe zu gewinnen. Ein besonders cleverer Soldat schleuderte einen kleinen Raketenwerfer nach oben. Aber Kyle wollte die Geschütze des Tigers nicht einsetzen. Darauf konnte er verzichten, wenn er schleunigst das Weite suchte.
    Die Landekufen rasierten die Wipfel der Bäume, als der Helikopter nach Norden flog und etwa zwanzig wütende, frustrierte uniformierte Gestalten zurückließ, die sinnlos in die Luft feuerten. Kyles Alternativen verringerten sich zusehends, weil eine Gewitterfront aufzog. Im Gebirge, inmitten dichter Vegetation, gab es nur wenige Zufluchtsstätten, und San Cristobal gehörte nicht dazu.
    »Elender Schurke! «, fauchte Delanie. »Du hast ihn umgebracht, nicht wahr? « Wütend stemmte sich Delanie gegen den Sicherheitsgurt, richtete sich auf und stülpte die Kopfhörer mit dem Mikrofon über ihre Ohren, damit sie Kyle besser anschreien konnte. Mit verkrampften Fingern umklammerte sie die Armstützen.
    Die Augen zusammengekniffen, inspizierte er die Wolken. Ehe der Himmel seine Schleusen öffnete, würden sie den Izquierdo nicht erreichen. In seiner Fantasie erschienen die Landkarten, die er vor dem Beginn seiner Mission studiert hatte.
    »Welche Geschäfte hast du heute Morgen erledigt, Kyle? Bist du in die Stadt geflogen, um den Präsidenten zu ermorden? « Delanie schüttelte zwei Tabletten aus dem Plastikröhrchen und schluckte sie hinunter. »Ja, natürlich«, beantwortete sie ihre eigene Frage. »Das hast du im Patio angekündigt, in der Nacht nach deiner Ankunft auf der Hazienda. Aber damals hatte ich meine eigenen Sorgen. «
    »Neulich habe ich dir was anderes gesagt. « Ein heftiger Windstoß erschütterte den Hubschrauber. Bald würde Kyle landen müssen.
    »Was?«
    Am liebsten hätte er ihr den Mund zugehalten. Aber wenn er die Schalttafel auch nur eine Sekunde lang außer Acht ließe, würde der Tiger Purzelbäume schlagen. »Dass ich dich zu Mittag im Café abholen würde. «
    »Erstens ich lasse mir keine Befehle erteilen. Und zweitens …« Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Wenn du mich zu Mittag abholen wolltest, konntest du nicht um elf am Flugplatz sein …« Sie unterbrach sich, als der Helikopter von einer Turbulenz erschüttert wurde. Atemlos wartete sie, bis Kyle ihn wieder unter Kontrolle hatte. »Natürlich wusste ich, dass du mich versetzen würdest. «
    Von der anderen Straßenseite aus hatte er Delanie beobachtet, durch ein Fenster im obersten Stock des Rathauses. Am Tisch hinter ihr hatten zwei seiner Mitarbeiter gesessen. Ohne sein Wissen hätte sie keinen Schritt tun können.
    Unglücklicherweise hatte er nicht gewusst,
wohin
sie gefahren war. Die beiden Männer im Café mussten sich um andere Dinge kümmern. Wäre sie dort geblieben, hätten sie als die Polizei und das Militär auftauchten in die Ereignisse eingreifen und Delanie im Auge behalten können. Stattdessen hatte ein Agent ihr zu folgen versucht, und Darius hatte es nur mühsam geschafft, die Streitkräfte von sich abzulenken. Beinahe wäre der verdammte Job schief gegangen, nur weil sie sich geweigert hatte, einen simplen Auftrag auszuführen.
    »Vielleicht würdest du mir verraten….« Er verstummte, als ein gewaltiger Ruck durch den Hubschrauber ging. Dann sackte der Tiger ab, und Kyle riss ihn wieder nach oben, bevor er eine Lichtung ansteuerte, die er kannte. Mit einem ohrenbetäubenden Donnerschlag brach das tropische Gewitter los, und es goss in Strömen. Immer wieder bäumte sich der Helikopter wie ein wütendes wildes Pferd auf, bevor die Kufen endlich ins Gras sanken.
    Eine lausige Landung. Aber sie waren in Sicherheit.
    Ein paar Minuten lang saßen sie einfach nur da und lauschten dem Regen, der gegen Metall und Plexiglas prasselte, dem Wimmern der Drehflügel, die ihre Rotationen allmählich verlangsamten. Beide spürten, wie ihr Zorn wuchs.
    Blicklos starrten sie durch die nassen Fenster. Wassermassen verwandelten den Dschungel in ein verschwommenes Grün. Schließlich wandte er sich zu Delanie und beobachtete die tanzenden Regenschatten auf ihrem geisterhaft blassen Gesicht. «Ist das nicht ein wundervoller Tag? «, fragte sie in erstaunlich sanftem Ton.
    »Ein guter Tag ist ein Tag, an dem niemand stirbt«, fauchte er und riss seine Kopfhörer herunter. »
Das war kein
guter Tag. Hör mal, Dschungel-Girl, ich wollte verhindern, dass dein Arsch in der Hölle landet, und das Mindeste, was du tun könntest …«
    Auch Delanie nahm ihre Kopfhörer ab. Vor lauter Zorn

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