Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)
bleibe in San Cristobal. Dort bin ich doch sicher? «
»Einigermaßen«, erwiderte Kyle unbehaglich. »Also gut, ich quartiere dich in der Villa D’Este ein. Da kannst du warten. Wenn die Scheiße am Dampfen ist, holt dich ein Agent raus. «
»Danke. « Natürlich würde sie lieber im Zentrum des Geschehens nach Lauren suchen. Doch sie hatte keine Wahl.
Mittlerweile sah es nicht so aus, als würde es bald zu regnen aufhören.
»Warum wurde Präsident Palacios, Ermordung vorgetäuscht? «, fragte Delanie.
Kyle lehnte sich zurück und versuchte im beengten Cockpit die Beine auszustrecken, so gut es ging. »Weil er der Erste war, der uns auf Monteros Interesse an der Biologischen Kriegführung hinwies. «
»Also hast du ihn zum Schein getötet, um ihn zu schützen? «
»Ja. Seit seinem Amtsantritt sorgt er für eine halbwegs friedliche Atmosphäre in diesem Land, mit der Hilfe des US-Militärs. Aber seine Position ist gefährdet. Dass er vom Volk gewählt wurde, spielt keine Rolle. Montero will jemand anderen an Palacios’ Stelle sehen. Caesars Tod würde einen Aufruhr entfesseln. «
»Offiziell ist er tot, und der Aufruhr müsste bereits losgebrochen sein. Hat das einen Sinn? Abgesehen von seiner Haut, die du gerettet hast.«
»Auf diese Weise kontrollieren wir, was passiert und wann’s passiert. Montero will jemanden zur Präsidentschaft verhelfen, der die gleichen Interessen verfolgt wie er selbst. Aber die US-Regierung hat Palacios, Wahlkampf finanziert. Am Montag sollte er gegen Monteros Protegé zur Wiederwahl antreten. «
»Und wenn Monteros Mann das Amt übernimmt, wird er seinem Freund die Dollars, die das Land von der US-Regierung bekommt, in den Rachen schieben. «
»Du hast’s erraten. Deshalb der fingierte Meuchelmord. Wir verstecken Palacios, bis Montero und seine Helfershelfer hinter Schloss und Riegel sitzen. «
»Offenbar wissen Palacios, Streitkräfte nichts von alldem. «
»Ja, das war ein bisschen haarig«, gab Kyle trocken zu. »Die Medien wurden falsch informiert und werden die Nachricht verbreiten, der Präsident sei ins Krankenhaus gebracht worden und befinde sich in lebensgefährlichem Zustand. Morgen wird man seinen Tod bekannt geben. «
»Montero ist größenwahnsinnig. « Schaudernd schlang Delanie ihre Arme um die angezogenen Knie.
»Keine Bange, wir werden ihm das Handwerk legen. Sonst würde er bald den gesamten Luftraum über diesem Land und die Schiff-Fahrt kontrollieren. Da San Cristobal keine Verbrecher ausliefert, könnte er ungestraft schalten und walten, wie’s ihm beliebt. «
Sie wünschte, sie würde Kyles Augen sehen. Doch im Schatten des strömenden Regens verschwamm sein Gesicht. »Wie hast du’s bloß geschafft, so lange Theater zu spielen? « Sollte sie seine Geschichte akzeptieren? O Gott, sagte er diesmal wirklich die Wahrheit?
»Zum Glück musste ich mich nicht verstellen, Dschungel Girl. Da ich einfach nur meinen Beruf ausübe, ist meine Tarnung wasserdicht. «
In ihrem Kopf hatte eine Uhr zu ticken begonnen, ausgelöst von den Informationen, die er ihr gegeben hatte. Nun fürchtete sie, die Zeit würde ihr davonlaufen. Nur mehr drei Tage, um Lauren zu finden …
Kyle berührte ihre Schulter. Verwirrt zuckte sie zusammen und wandte sich zum ihm. »Was …?«
»Wollen wir uns die Zeit vertreiben? «, flüsterte er heiser, neigte sich zu ihr und küsste sie.
Verdammt, sie wollte sich wehren. Aber seine Hand glitt von ihrer Schulter zu ihrem Nacken, seine Finger schlangen sich in ihr Haar. Es war kein aggressiver Kuss. Stattdessen spürte sie wieder jene Zärtlichkeit, die einen seltsamen Schmerz in ihrem Herzen erzeugte.
»Zum Teufel mit dir«, murmelte er in sanftem Ton, als würde er Liebesworte aussprechen. »Warum bist du so stur? «
»He, ich …«
»Halt den Mund. «
Elf
H eiß und verführerisch glitt seine Zunge zwischen ihre Zähne, und seine Finger gruben sich noch fester in ihr Haar. Delanie beantwortete seinen erotischen Angriff voller Hingabe und wurde mit Kyles heiserem Stöhnen belohnt, während ihre Zunge seiner begegnete. Durch ihre Adern schien flüssiges Feuer zu strömen.
Im beengten Cockpit war es etwas mühsam, ihre Arme um Kyles Hals zu legen. Sein Eifer beschleunigte ihren Puls. Zwischen den Sitzen konnten sie sich nicht aneinander schmiegen. Aber sie ertrug es nicht, den Kuss zu beenden. Enttäuscht seufzte sie, als er seinen wundervollen Mund von ihrem löste.
Das Gesicht gerötet, holte er tief Luft. »O Gott, ich
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