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Das vertauschte Gesicht

Das vertauschte Gesicht

Titel: Das vertauschte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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waren, aber dann hatte er gesagt, er hätte sich geirrt. Er hatte es sich anders überlegt. Sie waren nie bei Valkers zu Hause gewesen.
    »Fuck me«, sagte Halders. »Ich gehe jede Wette ein.« »Einsatz?«
    »Ein Jahreslos bei der Glückslotterie.« Beier rief an.
    »Sie stimmen überein«, sagte er. »Die waren in der Wohnung.« »Wie ist es mit Martells?« »Nichts da.«
    Winter nickte Halders zu und legte auf.
    »Hast du die Wette angenommen?«
    »Wir bestellen sie noch mal her«, sagte Winter.
    »Blutproben«, sagte Halders. »Denk an die Spermaflecken.«
    »Geht noch nicht.«
    »Bist du sicher?«
    Winter war sicher. Der Staatsanwalt würde niemals einer körperlichen Untersuchung einschließlich Blutprobe zustimmen. Das erforderte einen angemessenen Verdacht, und die Elfvegrens waren nur Zeugen, eine Art Zeugen.
    »Kopulierende Zeugen«, sagte Halders. »Eine kleine Schlangengrube.«
    »Sei nicht so vorschnell, Fredrik. Vielleicht haben sie nur zusammen Kaffee getrunken.«
    Es war das letzte Mal. Sie hatte ihm mehr Zeit gewidmet, als er wert war. So dachte er.
    »Entschuldige, dass ich zu spät komme«, sagte er.
    »Kein Problem.«
    »Wir mussten einen Betrunkenen einsperren.« »War es schlimm?«
    »Er ist im Auto eingeschlafen.« Er setzte sich. »Übrigens ein Bekannter. Indirekt jedenfalls.« »Wieso?«
    »Es war der Vater von Patrik Strömblad. Ich bin Patrik ja mal begegnet, als... «
    »Erinnere mich nicht daran«, sagte Hanne Östergaard. »Ich hab's nicht so gemeint«, sagte Morelius. Sie verließen Patrik und seinen Vater und sprachen über ihn selbst.
    Er erzählte noch einmal von seinen Erscheinungen.
    »Ich komm nicht los von diesem... Unglück«, sagte er.
    Hanne Östergaard nickte. Morelius starrte auf den Tisch. Diesmal sah er sie nicht an, sah ihr nicht ein einziges Mal in die Augen.
    »Es verfolgt mich. Dieses... « Er verstummte. Durch Morelius war ein Zucken gegangen, ein Zittern. Er wiederholte seine Worte, als würde er mit sich selber sprechen. »Es verfolgt mich.«
    »Wie meinst du das?« »Was?«
    »Du hast gesagt, es verfolgt dich.«
    »Hab ich?« Er schaute aus dem Fenster. »Manchmal weiß man nicht, was man sagt. Ich meine, dass dieses Erlebnis mich verfolgt, und vielleicht nicht nur das. Auch anderes, was passiert ist.«
    Später sagte er, dass es ihm nicht sinnvoll erschien, die Gespräche weiter fortzusetzen.
    Der Hausmeister saß in seinem Büro und wartete auf Winter. »Zeitungen? Mit Zeitungen hab ich nichts zu tun.« »Bringen die Leute sie direkt in den Abfallraum?« »Immer.« »Verstehe.«
    »Ich möchte übrigens etwas melden.« »Ja?«
    »Da ist jemand, der meinen kleinen Raum in Ihrem Haus benutzt und dort isst und trinkt.«
    »In Ihrem Raum? Ihrem Büro im Keller?« »Jemand hat sich da Zugang verschafft.« »Bricht dort ein?«
    »Das ist tatsächlich einige Male in der letzten Zeit passiert. So was hab ich noch nie erlebt.« »Ist die Tür aufgebrochen?«
    »Nee. Jemand muss den Schlüssel besitzen. Oder einen Dietrich.«
    »Ist was gestohlen worden?«
    »Nicht, soweit ich sehen kann.« Dem Mann schien daran zu liegen, dass Winter das Vergehen nicht herabsetzte. »Das ist nicht gerade angenehm, oder? So was darf man doch nicht machen?«
    »Nein. Es ist am besten, Sie erstatten Anzeige.« »Was ich hiermit tue.«
    »Gut. Aber wenden Sie sich besser an das Revier in der Chalmersgatan, dann nimmt alles seinen formell richtigen Lauf.«
    Winter wünschte einen guten Abend und ging die wenigen Schritte nach Hause. Er holte ein paar Mal tief Luft. Der Januar würde bald in den Februar übergehen und einen Geruch in der Luft mitbringen, der anders war.
    In London naht schon der Frühling, dachte er plötzlich. Vor ein paar Jahren hatte er dort einen schmerzhaften Fall bearbeitet, daran wollte er jetzt nicht denken. Stattdessen dachte er daran, dass der Alte nicht geraucht hatte, als er bei ihm gewesen war.
    Seine Mutter rief etwas aus der Küche, als er die Wohnung betrat.
    »Angela holt Brot«, sagte sie, als er in die Küche kam. Winter stieß mit ihr zusammen, als sie zurückkam. »Da hat wieder einer angerufen«, sagte sie.
    »Was? Wer?«
    »Dieser Anrufer. Der nichts sagt und atmet und nicht auflegt.« »Scheiße.«
    »Was sollen wir machen?«
    »Am besten, wir kündigen sofort und beantragen einen neuen Anschluss. Geheim.« »Schön.«
    »Ich hab schon früher daran gedacht.« »Dann mach es jetzt.«
    Damit kriegen wir wenigstens die Symptome in den Griff, dachte er.

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