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Das vertauschte Gesicht

Das vertauschte Gesicht

Titel: Das vertauschte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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und Papa...« Wieder brach die Stimme, es klirrte, und die Stimme kehrte zurück. »Es war, wie du sagst. Ein... besonderes Erlebnis. Als wir Lotta spürten, und als wir dein... Strampeln spürten.«
    »Du kannst es selbst fühlen, wenn du kommst.«
    »Ja... «
    »Was ist?«
    »Ja, also... «
    »Sag jetzt nicht, dass du nicht kommst.«
    »Ich werde so unsicher, je näher es rückt... «
    »Es gibt überhaupt keinen Grund zum Zögern. Wir freuen uns darauf. Denk an Lotta und an Bim und Kristina. Und Angela. Und an mich. Vielleicht solltest du am meisten an dich selber denken.«
    »Vielleicht ist es das Beste, wenn ich hier bleibe. Ihr habt doch euch.«
    Das nennt man Rollentausch, dachte Winter. Früher war sie es, die uns bedrängt hat, sie in Spanien zu besuchen, und jetzt ist es umgekehrt.
    »Alles ist vorbereitet«, sagte er. Wir haben den Tanqueray schon besorgt, dachte er. »Du musst kommen.«
    »Ja... wenn du willst.«
    »Wir erwarten dich am dreiundzwanzigsten in Landvetter.«
    »Wenn es bloß nicht schneit.«
    »Bis dahin ist der Schnee weggeregnet oder getaut.«
    »Grüß Angela.«
    »Gern.«
    »Grüß beide.«
    »Mach ich, klar.«
    »Habt ihr schon Namen? Für das Kind?« »Ziemlich viele.«
    Am Morgen taute es. Die Luft sah schwer aus, als sei sie gegen Morgen wie ein nasser Vorhang aufgehängt worden. Winter stand in Boxershorts mit der Kaffeetasse in der Hand da. Er spielte Angelas Lieblingslied von Springsteen, während sie auf der Toilette war. Happy, happy in your arms.
    So spät am Morgen war er selten noch zu Hause. Der Verkehr war jetzt ruhiger als zu der Zeit, wenn er sonst ging.
    Die Toilettenspülung rauschte. Angela kam aus dem Bad und ging weiter in den Flur. »Wir müssen in einer halben Stunde dort sein!«, rief sie.
    »Ich bin fast fertig«, rief er, brachte die leere Tasse in die Küche und ging dann ins Bad.
    Es regnete nicht mehr, aber die Luft war genauso feucht, wie sie vom Fenster aus ausgesehen hatte.
    »Wir gehen zu Fuß«, hatte Angela im Fahrstuhl auf dem Weg nach unten gesagt.
    »Es ist nass.«
    »Ich brauche einen Spaziergang.«
    Für ihn war es das erste Mal. Bin ich nervös? Ja.
    Bis zum Sociala huset brauchten sie nur zehn Minuten. Auf dem Kanal trieben dünne Eisbrocken. Ein Auto fuhr vorbei und spritzte Schmutzwasser von der Straße auf Angelas Mantelsaum. Winter prägte sich das Autokennzeichen ein.
    »Möchtest du, dass wir den Fahrer festnehmen?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Angela, die sich gebückt hatte und graue Wasserstreifen von dem dicken Stoff wischte. »Steckt ihn ins Gefängnis.«
    Sie hängten ihre Mäntel auf und warteten in einem Zimmer, in dem zwei jüngere Frauen, aber keine Männer saßen. Winter blätterte zum ersten Mal in einer Amelia, während Angela zum Blutabnehmen ging. Winter las, wieso die Frauen in Stockholm es genossen, Singles zu sein. In Göteborg ist das nicht so, dachte er. Göteborg ist keine Stadt mehr für Singles.
    Angela kam zurück.
    »Was sind das für Untersuchungen?«, fragte er. »Blutproben, Hämoglobin, Blutgruppe, Blutzucker.« »Kannst du das nicht selber machen, zu Hause?« »Jetzt sei still.« »Aber ich meine es ernst.«
    »Ich auch. Sie haben auf HIV und Rubella getestet, in der zehnten Woche. Bei der Anmeldung.«
    »Was ist Rubella?«
    »Röteln.«
    Er dachte an Ringmar und seinen Sohn an der Hochschule für Publizistik. Rubrica. Rote Überschriften an den Wänden. »Bist du nervös, Erik?« »Wieso?« »Du wirkst so.«
    Eine Tür wurde geöffnet, und eine Frau winkte ihnen. »Jetzt sind Sie an der Reihe.«
    Sie erhoben sich und folgten ihr. Sie führte sie in ein kleineres Zimmer mit einem Schreibtisch und zwei Stühlen davor, die bequem aussahen.
    Die Frau trug ihre Alltagskleidung, keinen weißen Kittel. Keine Uniform, dachte Winter. Er schüttelte die Hand, die sich ihm entgegenstreckte.
    »Ich heiße Elise Bergdorff und bin hier Hebamme, wie Sie ja wissen. Willkommen. Schön, dass Sie mitgekommen sind.« Winter nickte und stellte sich vor. Sie setzten sich.
    Angela und die Hebamme unterhielten sich über die letzten Wochen. Winter begriff nach wenigen Sekunden, dass zwischen den beiden Vertrauen entstanden war. Angela fühlte sich geborgen. Er entspannte sich, hörte zu, sagte einige Male etwas.
    Es war Zeit für die Ultraschalluntersuchung. Angela legte sich auf eine Liege, die Hebamme trug ein türkisblaues Gel auf und hielt eine Art Mikrofon hoch, das an ein Gerät mit Monitor angeschlossen war.
    »Was ist das?«,

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