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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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West.
    Covenant schlang die Arme um seine Brust, dazu außerstande, mit dem Schaukeln des Oberkörpers aufzuhören. »Nein.« Sein Verstand ähnelte einem Durcheinander von Scherben, wie ein zerbrochener Steinguttopf, jede Scherbe so spürbar scharf wie ein Vorwurf. »Du irrst dich.« Die Steinhausener schauten ihn an; aber er konnte ihre Gesichter nicht erkennen. Er wußte kaum, wer er selbst war. »Du mußt über den Reinen Bescheid wissen.«
    Der Blick der Ersten spiegelte erhöhte Härte wider. »Thomas Covenant«, sagte sie barsch, »treibe hier mit mir keinen Spott. Das Überleben und die Pflichterfüllung der Sucher liegt in meinen Händen. Ich muß nun eine geschwinde Entscheidung fällen.«
    »Dann entscheide dich.« Plötzlich ballten sich Covenants Hände zu Fäusten, die der unverletzbaren Luft Schläge versetzten. »Entscheide dich und bleibe unwissend.« Seine Schwäche bereitete ihm in der Kehle Pein. »Ich rede von einem Riesen.«
    Die Erste zuckte zusammen, als hätte er ihr unerwartet einen Stich ins Herz beigebracht. Sie zögerte, spähte an den Gefährten vorbei, um die Schnelligkeit einzuschätzen, mit der die Sur-Jheherrin vordrangen. In wenigen Augenblicken würde der Zugang zur Halbinsel frei sein. »Nun wohl, Riesenfreund«, sagte die Erste streng zu Covenant. »Berichte mir von diesem Reinen.«
    Riesenfreund! Schmerz übermannte Covenant. Am liebsten hätte er aus Gram sein Gesicht bedeckt; aber das Leid seiner Erinnerungen ließ sich nicht stillen. »Salzherz Schaumfolger. Ein Riese. Der letzte aller Riesen, die einmal hier im Land gelebt hatten. Sie konnten nicht mehr den Weg zurück in die Heimat finden.« Vor sich sah Covenant Schaumfolgers Gesicht. Blankehans' Gesicht. Alle seine Toten kamen wieder. »Es gab keine andere Hoffnung mehr. Foul hatte das Land in der Gewalt, konnte machen, was er wollte. Nichts war geblieben. Außer mir. Und Schaumfolger. Er hat mir geholfen. Schaumfolger hat mich nach Fouls Hort gebracht, damit ich den Kampf wenigstens aufnehmen, zumindest ein gewisses Maß an Wiedergutmachung leisten, wenn's sein mußte, sterben konnte. Er ist in ...« Covenant schauderte zusammen und bemühte sich, die Geschichte in der richtigen Reihenfolge zu erzählen. »Ehe wir Fouls Hort erreichten, gerieten wir in eine Falle, aber die Jheherrin – die Vorfahren der Sur-Jheherrin – haben uns gerettet. Im Namen des Reinen. Sie hatten eine Sage, die sich um den Reinen rankte ... er war ihre Hoffnung, an der sie festhielten. Sie glaubten, eines Tages würde ein Reiner kommen – jemand, in dessen Seele Foul nicht seine Krallen geschlagen hatte – und sie befreien. Falls sie dessen würdig waren. Würdig! Sie litten so sehr. In der ganzen Welt gab es nicht genug Tränen, um auszudrücken, wie sehr sie's verdient hatten. Und ich konnte ihnen nicht ...« Seine Stimme erstickte an seinem Grimm über Opfer aller Art, all die unerlöst Dahingegangenen und Beraubten. »Ich hatte Macht, aber ich war nicht rein. Ich war dermaßen voller Krankheit und Gewalttätigkeit ...« Seine Hände fuchtelten in der Luft herum, kehrten leer an seine Brust zurück. »Trotzdem haben sie uns geholfen. Sie dachten, es gäbe nichts, für das es sich zu leben lohnte, aber trotzdem haben sie uns geholfen ...« Der Gedanke an die Tapferkeit der Jheherrin ließ ihn zeitweilig stocken. Doch seine Freunde warteten; die Erste wartete. Die Sur-Jheherrin entfernten sich aus dem Bereich der Halbinsel, saugten noch immer Skest auf. Covenant zwang sich zum Weitersprechen.
    »Sie konnten uns aber nicht sagen, wie es möglich wäre, die Glutasche zu überqueren. Das war ein Lavastrom. Es gab keinen Weg hinüber. Also hat Schaumfolger ...« Ich bin der letzte Riese , hatte Schaumfolger geschnauzt. Ich gebe mein Leben hin, wie's mir beliebt. Covenants Erinnerung an diese Worte würde niemals heilen. »Er hat mich hinübergetragen. Er ist ganz einfach in die Lava hinausgestapft und hat sich versinken lassen. Vorher hat er mich an die andere Seite geworfen.« Seine Trauer klang in ihm nach wie ein Drohen wilder Magie, ungebändigter Kräfte. »Ich habe ihn für tot gehalten.« Die Erinnerung an das Magma brannte in seinen Augen. »Er war aber nicht tot. Er kam wieder zum Vorschein. Ich hätte es nie allein schaffen können, ich wäre nie in Fouls Hort gelangt, gar nicht davon zu reden, wie ich den Thronsaal hätte finden sollen, das Land retten. Er kam zurück, um mir zu helfen. Geläutert. Rein. All sein Schmerz war

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