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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Stimme. »Der Lauerer hat Pein erlitten. Er fürchtet neue Pein.«
    »Fürwahr«, meinte die Erste leise, aber erbittert. »Daher hat er unseren Tod in die Hände seiner Gesellen gelegt.«
    Brinn half Covenant beim Aufstehen. Covenant blinzelte gegen zahllose Krill -Nachbilder an, die vor seinen Augen gaukelten, versuchte etwas zu sehen. Doch das Geflimmer war noch zu grell. Es färbte sich gerade erst smaragdgrün, als er Hollian keuchen hörte. Die Riesen und auch die Haruchai erstarrten. Unwillkürlich gruben sich Brinns Finger in Covenants Arm. Nach und nach nahmen die weißen Flecken in Covenants Blickfeld eine orangerote und grüne Färbung an – die des Schlammfeuers und der Skest . Die Säurewesen drängten sich am Zugang der Halbinsel, schimmerten wie in religiöser Verzückung. Sie bewegten sich langsam näher, nicht etwa, als ob sie Furcht hätten, sondern eher, als läge ihnen daran, die Erwartung, die mit ihrer Langsamkeit verbunden war, voll auszukosten. Covenants Begleiter spähten in die Richtung der Skest . Doch nicht die Skest waren es, denen ihre Aufmerksamkeit galt.
    Inmitten der grünen Gestalten, als wäre er wider jede denkbare Art von Säure gefeit, stand gänzlich unversehrt niemand anderes als Hohl. Seine Haltung vereinte wie gewohnt Entspanntheit und Bereitschaft; die Arme hingen leicht gebeugt an seinen Seiten. In gewissen zeitlichen Abständen jedoch tat er ein oder zwei Schritte vorwärts, näherte sich allmählich der vordersten Reihe der Skest . Sie streiften seine Beine, ohne irgendeine Wirkung auf ihn zu haben. Sein Blick war unmißverständlich auf Linden gerichtet. In plötzlicher Erinnerung sah Covenant, wie Hohl entschlossen Linden in seine Arme riß und mit ihr hinab in ein Meer aus Glutgestein sprang. Der Dämondim-Abkömmling war aus Treibsand und Verschollensein zurückgekehrt, um Linden zu retten.
    »Wer ...?« begann die Erste.
    »Sein Name lautet Hohl«, erklärte Brinn. »Der Riese Salzherz Schaumfolger, einer der Toten Andelains, hat ihn Ur-Lord Thomas Covenant zum Begleiter gegeben.«
    Die Erste räusperte sich, überlegte anscheinend, welche Fragestellung ihr zu einer aufschlußreicheren Antwort verhelfen könne. Doch bevor sie etwas äußern konnte, vernahm Covenant ein leises Schmatzgeräusch, als platze auf dem Morast eine Blase. In derselben Sekunde blieb Hohl stehen. Sein Blick schweifte an den Gefährten vorbei ins Weite, verlor dann seinen Brennpunkt.
    Covenant drehte sich noch rechtzeitig genug um, so daß er sah, wie sich aus dem feurigen Schlamm eine gedrungene Gestalt löste und schlabbrig das Ufer betrat. Sie war kaum größer als die Skest und ihnen ähnlich, glich einem mißgebildeten Kind ohne Augen und Gesichtszüge. Aber sie bestand aus Lehm. Flämmchen züngelten auf ihr, während sie aus dem Feuer stieg, erloschen dann, enthüllten ein mattbraunes Wesen in der Form einer stümperhaft aus Ton geschaffenen Skulptur, in deren Innerem rötliche Einschlüsse dunkel glommen. Vom Moment des Wiedererkennens wie gelähmt, beobachtete Covenant, wie eine zweite Lehmgestalt, einer feuchten Zunge ähnlich, dem Schlick entstieg. Sie sah aus wie ein von einem Blinden geformtes Krokodil. Die beiden Wesen verharrten am Ufer vor den Gefährten. Irgendwo in ihrem Innern erzeugten sie von einem bestimmten Tonfall durchzogene Quietschlaute, die sich nach einer unheimlichen Sprache anhörten, einer Lehmsprache.
    Die Erste und Pechnase starrten die Geschöpfe an, sie ernst, er mit einem Glanz wie von Übermut in seinen Augen. Blankehans dagegen trat vor und machte eine formelle Verbeugung. Seine Lippen brachten Laute hervor, die denen der zwei Lehmgestalten ungefähr ähnelten. In gedämpftem Ton setzte Pechnase die Gefährten vom Verlauf der Unterhaltung in Kenntnis. »Sie nennen sich Sur-Jheherrin . Sie fragen, ob wir Beistand wider die Skest wünschen. Blankehans erwidert, daß wir in großer Not sind.« Die Lehmwesen gaben Blankehans Antwort. In Pechnases Miene machte sich Verwunderung bemerkbar. »Die Sur-Jheherrin versichern, daß sie uns retten werden. ›Im Namen des Reinen.‹« Er zuckte die Achseln. »Was das bedeutet, verstehe ich nicht«, fügte er hinzu.
    Die Jheherrin . Covenant geriet innerlich ins Wanken, als Erinnerungen ihn befielen wie mit Faustschlägen. O mein Gott. Die Weichen. Sie hatten in Höhlen und Schlammgruben am Rande von Fouls Hort gehaust. Sie waren die Abfallprodukte des Verächters gewesen, die verworfenen Fehlentwicklungen seiner

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