Das verwunschene Haus
versperren den Weg. Zweifellos gehören sie den Patersons. Es handelt sich um einen Rolls-Royce und einen Buick. Aber was bedeutet das? Allem Anschein nach hat man sie mit Absicht dort abgestellt, als eine Art Blockade.
Die Feuerwehrleute verlieren erneut mehrere Minuten Zeit mit dem Entfernen der Fahrzeuge, und als sie endlich weiterfahren können, sind sie zu Recht äußerst alarmiert. Schließlich kommen sie vor der Villa an. Der rechte Flügel des Hauses steht in Flammen. Der Feuerwehrhauptmann verteilt seine Männer, die sofort mit den Löscharbeiten beginnen. Er selbst geht um das Haus herum, um nach dem bestmöglichen Zugang zu suchen. Als er jedoch zum Swimmingpool gelangt, bleibt er wie angewurzelt stehen.
Entsetzt starrt er auf das schreckliche Schauspiel, das er jetzt vor Augen hat. Im Pool treiben fünf Leichen auf dem Wasser, zwei davon sind halbwüchsige Knaben...
Am frühen Morgen trifft Sheriff Herbert Rawley zusammen mit einem Trupp von Beamten und einem Polizeiarzt am Schauplatz ein. Die Feuerwehrleute sind nach wie vor damit beschäftigt, die letzten Überreste des Brandes im rechten Flügel der Villa zu löschen.
Die Leichen sind inzwischen aus dem Swimmingpool geholt worden. Der Polizeiarzt untersucht sie und stellt fest, daß Henry Paterson, seine Frau Vivian, ihre beiden Söhne und das Kindermädchen Dorothy Rogers alle durch einen Kopfschuß zu Tode gekommen sind.
Dann jedoch macht der Sheriff eine seltsame Entdeckung. Auf dem Rand des Wasserbeckens liegt eine Tarotkarte, nicht irgendeine Karte dieses Spiels, sondern jene, die den Tod darstellt.
Der Beamte dreht die Karte zwischen seinen Fingern. Die Abbildung zeigt das klassische Symbol für den Tod: ein Skelett mit einer Sense in der Hand...
Auf diese Weise hat der oder die Mörder das Verbrechen gleichsam signieren wollen. Eine seltsame Geste, über die man sich in Kalifornien jedoch nicht wundern darf!
Plötzlich hört Sheriff Rawley lautes Schreien. Einer seiner Beamten versucht, eine etwa dreißigjährige Schwarze vom Schauplatz fortzuziehen. Rawley begreift sofort, daß es sich um die Haushälterin der Patersons handeln muß.
Er geht auf sie zu und führt sie in den Salon der Villa, der von den Flammen nicht berührt wurde. Dann bittet er den Arzt, ihr ein Beruhigungsmittel zu verabreichen, damit sie in der Lage ist, seine Fragen zu beantworten.
Eine Viertelstunde später sitzt er ihr gegenüber. Die junge Frau hat sich von dem furchtbaren Schock noch immer nicht richtig erholt. Ihr ganzer Körper wird von heftigen Zuckungen geschüttelt.
»Oh, es ist so entsetzlich! Mr. und Mrs. Paterson und die beiden Kleinen! Und ich selbst, wenn ich gestern nicht gerade meinen freien Tag gehabt hätte...«
Sehr sanft richtet der Beamte das Wort an sie: »Sie allein können mir jetzt weiterhelfen. Sie wollen doch, daß man denjenigen faßt, der das getan hat, nicht wahr? Ich bitte Sie deshalb, sich zusammenzunehmen und meine Fragen zu beantworten. Wie ist Ihr Name?«
Die junge Frau beruhigt sich ein wenig.
»Jennifer Barnes.«
»Sagen Sie, Miss Barnes, wie viele Autos hatten die Patersons?«
»Drei: einen Cadillac, einen Buick und einen Rolls-Royce.« Man hatte jedoch im Anwesen der Patersons nur zwei Fahrzeuge gefunden, nämlich jene, die den Feuerwehrleuten den Weg versperrt hatten. Der Mörder muß also mit dem Cadillac geflüchtet sein.
Sheriff Rawley bestürmt die Haushälterin mit weiteren Fragen: »Welche Farbe hat der Wagen?«
»Schwarz.«
»Und ist es das diesjährige Modell?«
»Ja. Mr. Paterson hatte es gerade erst gekauft.«
Erstmals hat der Sheriff etwas Greifbares in der Hand. Er wird unverzüglich den Befehl geben, überall in der Gegend Straßensperren errichten zu lassen.
Jennifer Barnes beginnt wieder zu schluchzen. Die Anstrengung, die sie gemacht hatte, um die Fragen des Beamten zu beantworten, ging über ihre Kräfte. Zwischen zwei Schluchzern stößt sie schließlich hervor: »Ich bin sicher, daß das die Hippies waren!«
Herbert Rawley erwidert nichts, doch er hat dieselbe Vermutung. Das schreckliche Verbrechen an Sharon Tate, die in einer Hollywood-Villa nur wenige Kilometer von hier entfernt ermordet wurde, liegt nur vierzehn Monate zurück. Jeder hat dies noch gut in Erinnerung, so daß der Gedanke an eine Querverbindung zur Familie Paterson durchaus naheliegt.
Die Vermutung ist um so wahrscheinlicher, als Raub nicht das Motiv für diese abscheuliche Tat sein kann. Das Haus, oder zumindest der
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