Das viel zu heiße Spiel
ihr seine Schlüssel. „Du öffnest die Tür, während ich dieses Ungeheuer auf die Veranda schleppe.”
„Nein!” platzte sie heraus.
„Nein, du öffnest die Tür nicht?”
„Nein, wir … haben nicht… du weißt schon.”
„Du bist zwei Monate mit Jacob ausgegangen und hast es nicht in sein Bett geschafft?”
„Ich hatte nicht die Absicht, mit ihm ins Bett zu gehen.”
„Komm schon, Maggie, ich kenne meinen Bruder. Es mag zwar sein, dass die Frauen nicht jeden Abend bei ihm Schlange stehen, aber er hatte noch nie Mühe, eine Frau zu finden, die gern das Bett mit ihm geteilt hat.”
„Na ja, dann habe ich vermutlich gelogen, oder ich habe ein schrecklich schlechtes Gedächtnis. Mal sehen. War ich nun mit Jacob im Bett oder nicht?” Sie fuhr sich nachdenklich mit dem Finger übers Kinn. „Na so was! Vielleicht war ich und habe es vergessen. Bei den unzähligen Männern, mit denen ich zusammen war, verliere ich leider manchmal den Überblick.”
„Ja, ist gut”, erwiderte er lachend. „Ich hätte nicht an dir zweifeln sollen. Hier.” Luke reichte ihr die Schlüssel und ging zur Haustür. „Hoffentlich bist du für ein Kreuzverhör bereit.”
Er pfiff fröhlich vor sich hin. War er erleichtert, weil sie mit seinem Bruder nicht intim gewesen war? überlegte Maggie. Aber Luke war zu Eifersucht so wenig fähig wie zu … zu anderen Gefühlen. Und das war unter den gegebenen Umständen auch gut so.
„Ich glaube nicht, dass Jacob uns ins Kreuzverhör nehmen wird”, sagte sie, als sie Luke an der Tür einholte.
„Er nicht, aber Ada. Jacob ist über uns informiert, und er hat es bestimmt Ada erzählt.
Aber keine Sorge, ich rette dich so bald wie möglich vor ihr.”
Ada belegte Maggie mit Beschlag, sobald diese das Haus betreten hatte. Sie hätte auch Luke in die Küche geschleppt, aber er musste vorher die Katze abliefern.
Luke hatte gewusst, dass er kein Recht auf Eifersucht hatte. Trotzdem hatte sie an ihm genagt. Dabei kannte er Eifersucht sonst gar nicht. Er war seinem Bruder ausgewichen und hatte sich auf seiner Ranch eingeigelt.
Nun, es war ein gewaltiger Unterschied, ob man kein Recht oder keinen Grund zu Eifersucht hatte!
Pfeifend ging er zum Büro seines Bruders.
Maggie saß an dem großen Küchentisch. Es duftete nach Zimt und Hefe. Ada, die Frau, an der Luke so viel lag, schenkte Kaffee ein. Von dem Kuchen, der auf der Theke auskühlte, bot sie Maggie allerdings nichts an.
Die Haushälterin hatte orangefarbenes Haar, das ihr in krausen Locken frech vom Kopf abstand. Zu einer alten Jeans trug sie ein purpurfarbenes Sweatshirt mit der Aufschrift: ICH
HABE KEIN ÖSTROGEN MEHR, ABER EINE KNARRE. An ihren Ohren glitzerten Diamanten. Die Steine waren groß genug, um den Betrachter zu blenden.
„Ihr Sweatshirt gefällt mir”, stellte Maggie lächelnd fest.
„Mir auch.” Ada stellte die Tassen auf den Tisch und setzte sich. „Warum haben Sie Luke geheiratet, nachdem Sie Jacob an der Nase herumgeführt haben?”
„Das stimmt nicht!” stieß Maggie hervor. „Ich meine, ich habe Jacob nicht an der Nase herumgeführt. Er wollte mich gar nicht wirklich heiraten.”
„Warum hat er dann um Ihre Hand angehalten?”
Das war eine gefährliche Frage. Maggie griff nach der Tasse und trank, um Zeit zu gewinnen. Luke hatte ihr erklärt, dass Ada nicht wusste, was er und seine Brüder für sie machten. Maggie hielt das für albern. Ada musste es seltsam vorkommen, wenn alle drei überstürzt heirateten. „Wahrscheinlich fand er, es wäre höchste Zeit zu heiraten. Sie kennen Jacob: Er plant alles haarge nau.”
Ada nickte. „Das stimmt. Aber wieso sind Sie so schnell von einem Bruder zum anderen übergewechselt?”
„So schnell war das nicht. Das heißt, es war schnell, aber … Jacob und ich waren nur Freunde. Und Luke …” Endlich kam ihr ein Geistesblitz. „Wir waren schon letztes Jahr zusammen, aber es hatte nicht funktioniert.” Das stimmte. Es war irreführend, aber es stimmte. „Als Luke hörte, dass ich Jacobs Antrag abge lehnt habe, wurde ihm klar, dass er …
also, wie er für mich emp findet. Darum hat er mich gebeten, ihn zu heiraten.” Das klang so gut, dass sie es beinahe selbst glaubte.
„Soll das heißen, dass Sie in Luke verliebt waren, während Sie sich mit Jacob getroffen haben?”
Maggie wurde rot. „Das klingt, als wäre ich ein Dummkopf oder eine Schlampe.”
„Was von beidem sind Sie?”
„Ein Dummkopf”, versicherte Maggie. „Muss ich
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