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Das viel zu heiße Spiel

Das viel zu heiße Spiel

Titel: Das viel zu heiße Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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geschlafen.”
    „Das könnte stimmen”, bestätigte Claire vergnügt.
    Luke war begeistert, und als sein Bruder seine Assistentin küsste, wusste er alles Wichtige.
    „Ja, dann sollte ich lieber abhauen”, erklärte er zufrieden.
    „Nein, warten Sie”, bat Claire. „Gehen Sie nicht meinetwegen. Ich kann später mit Jacob sprechen.”
    „Wir waren gerade fertig”, wehrte Jacob ab und warf seinem Bruder einen vielsagenden Blick zu. „Wir haben alles Nötige besprochen.”
    Luke nickte. „Ja, das stimmt. Ich muss jetzt Maggie retten. Ada hält sie in der Küche fest.
    Hat mich sehr gefreut, Claire. Bestimmt werde ich Sie noch oft sehen. Natürlich nicht so oft, wie Jacob Sie sehen wird, aber …”
    „Luke”, sagte Jacob warnend.
    Grinsend und winkend ging Luke zur Tür.

10. KAPITEL
    Der Ledersattel knarrte. Unter sich fühlte Maggie die Wärme des Pferdes. Über ihr spannte sich der blaue Himmel. Das ganze Wochenende über war das Wetter sonnig und mild geblieben. Ein leichter Lufthauch fächelte um ihr Gesicht.
    Sie seufzte glücklich. Sogar im Schritttempo war es wunderbar, auf Fine Dandy zu reiten.
    „Warum haben Sie dem Hengst eigentlich so einen komischen Namen gegeben?”
    Maggie lächelte dem Jungen zu, der neben ihr ritt. Jeremy sah aus wie ein Huckleberry Finn, dessen Haut die Farbe von Milchkaffee hatte. Das zerzauste Haar passte ebenso in dieses Bild wie sein Verhalten. Er hatte sogar Sommersprossen. Zwar lächelte er nur selten, aber wenn er es tat, war die Ähnlichkeit mit Huck perfekt. Mit seinen grünen Augen blickte er meistens scharf und misstrauisch in die Welt. Auf seinen eigenen Beinen stellte er sich nicht sonderlich geschickt an, aber auf dem Pferderücken war er daheim.
    „Er hatte den Namen schon, bevor ich ihn bekam, und er passt zu ihm. Er ist ein Dandy.
    Schau ihn dir doch an. Er hält sich für etwas Besonderes, nicht wahr?”
    „Ja.” Jeremy beobachtete Dandys Gang und seine stolze Kopfhaltung. „Ja, der bildet sich was ein. Aber er ist ein Mischling. Seine Abstammung ist nicht rein.”
    Das versetzte Maggie einen Stich. Wie oft hatte Jeremy wohl gehört, dass auch er ein Mischling war? „So kann man es zwar sehen, aber ich finde, dass Dandy das Beste von beiden Seiten geerbt hat - die Geschwindigkeit eines Englischen Vollbluts und die Kraft und Geduld eines Warmbluts.”
    „Er wäre aber mehr wert, wenn er ein reinrassiges Vollblut wäre.” Jeremy sah sie herausfordernd an.
    „Nein. Als er noch jung und unerfahren war, mag das gestimmt haben. Mittlerweile hat er sich aber bei zahlreichen Turnieren bewährt und ist viel wert.”
    „Ja? Wieso hört man dann nie von Pferden wie ihm? Alle glauben, englische Vollblüter wären die besten.”
    „Englische Vollblüter werden stets gelobt und zeichnen sich bei Rennen und bei Springturnieren aus”, bestätigte Maggie. „Sie haben allerdings Probleme beim Dressurreiten.
    Dafür sind sie zu temperamentvoll. Und für Wettbewerbe im Geländereiten fehlt ihnen meistens die Ausdauer. Ein Ritt über drei Tage ist sehr schwer.” Sie streichelte Dandys Hals.
    „Man braucht ein Pferd, das über alles verfügt - Geschwindigkeit, gutes Verhalten, Aus dauer und Mut. Und das Herz eine s Siegers.”
    Jeremy schwieg. Maggie überlegte, ob sie es falsch gemacht hatte. War es zu offensichtlich, dass sie nicht nur Pferde gemeint hatte? Sie seufzte. Was verstand sie schon von schwierigen Kindern, noch dazu von einem, das sich laut Luke selbst nicht mehr als Kind sah?
    Manchmal erkannte sie in Jeremy noch das Kind, doch das war so selten wie sein Lächeln.
    Wenn Jeremy ein Wochenende auf der Ranch verbrachte, war der Ausritt am Sonntagnachmittag die Belohnung dafür, dass er sich an die Regeln gehalten hatte. Das war ihm auch diesmal ge lungen, wenn auch unter Klagen. Nur beim Reiten akzeptierte er wortlos alles, was Luke verlangte. Er spürte wohl, dass Luke nur deshalb so hohe Anforderungen an ihn stellte, weil er ihm große Leistungen zutraute.
    An diesem Nachmittag hatte eine Stute Koliken bekommen, für ein Pferd konnte das tödlich sein. Luke hatte sie nicht verlassen wollen, bis es ihr besser ging. Darum war Maggie als Jeremys Begleiterin eingesprungen.
    Anfangs hatte er sich mürrisch gegeben, weil er Luke anbetete, obwohl er das nicht zeigen wollte. Er tat stets hart und cool, aber wo Luke sich aufhielt, war der Junge nie weit.
    Jeremy hatte sich besonders darüber geärgert, dass er mit die ser Begleiterin nicht galoppieren

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