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Das vierte Protokoll

Das vierte Protokoll

Titel: Das vierte Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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nach Berenson vom Start an mitgemacht. Wenn Winkler auch dazugehört, dann könnte Preston vielleicht sogar ein Gesicht sehen, das ihm nicht neu ist.«
    »All right«, sagte Sir Bernard. »Sie haben gewonnen. Ich werde die Anweisung von hier aus erteilen.«
    »Ich könnte sie gleich mitnehmen, wenn Sie möchten«, sagte »C«. »Spart Ihnen die Mühe. Schicke meinen Fahrer mit dem Wisch hinüber in die Charles Street...«
    Er verließ Tilford mit dem »Wisch« in der Tasche, einer schriftlichen Anweisung von Sir Bernard Hemmings, wonach John Preston vorübergehend an Referat K überstellt und zum Einsatzleiter der Operation Winkler ernannt wurde, sobald der Genannte die Hauptstadt verlassen würde.
    Sir Nigel ließ zwei Kopien anfertigen, eine für sich und eine für John Preston. Das Original ging an die Charles Street. Brian Harcourt-Smith war nicht im Büro, daher blieb der Befehl auf seinem Schreibtisch liegen.
    An diesem Abend um sieben Uhr verließ Preston die Wohnung in Chelsea zum letztenmal. Endlich war er wieder draußen in der frischen Luft und fühlte sich wohl.
    In Sussex Gardens trat er leise hinter Harry Burkinshaw.
    »Hallo, Harry.«
    »Du lieber Gott, John Preston! Was machen Sie denn hier?«
    »Bloß ein bißchen Luft schnappen.«
    »Lassen Sie sich lieber nicht blicken. Wir haben einen Joe im Haus drüben auf der anderen Straßenseite.«
    »Weiß ich. Und er will mit dem Zug um einundzwanzig Uhr fünfundzwanzig nach Sheffield fahren.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Preston zog seine Kopie von Sir Bernards Anweisung aus der Tasche. Burkinshaw las sie durch.
    »Wow! Vom Herrn Generaldirektor persönlich. Willkommen beim Verein. Aber bleiben Sie bloß außer Sicht.«
    »Kann ich ein Walkie haben?«
    Burkinshaw wies mit einer Kopfbewegung die Straße entlang.
    »Um die Ecke am Radnor Place. Brauner Cortina. Im Handschuhfach liegt noch eins.«
    »Ich warte im Wagen«, sagte Preston.
    Burkinshaw wunderte sich. Niemand hatte ihm gesagt, daß Preston als Einsatzleiter mitkommen werde. Er hatte nicht einmal gewußt, daß Preston zur Tschechen-Abteilung gehörte. Aber die Unterschrift des GD war entscheidend. Er für seine Person würde einfach seinen Job weitermachen. Er zuckte die Achseln, schob wieder einmal ein Pfefferminzbonbon in den Mund und wartete weiter.
    Um halb neun verließ Winkler die Pension. Er trug seine Reisetasche. Er hielt ein vorbeifahrendes Taxi an und nannte dem Fahrer das Ziel.
    Als er aus der Tür getreten war, hatte Burkinshaw sein Team und seine beiden Wagen gerufen. Dann sprang er in den vorderen Wagen, und sie fuhren hundert Yards hinter dem Taxi durch die Edgware Road. Preston saß im zweiten Wagen. Nach zehn Minuten wußten sie, daß die Fahrt ostwärts zum Bahnhof ging. Burkinshaw gab die Meldung durch. Aus Cork kam Simon Margerys Stimme zurück:
    »O. K., Harry, unser Einsatzleiter ist unterwegs.«
    »Wir haben schon einen«, sagte Burkinshaw. »Er ist hier bei uns.«
    Das war Margery neu. Er fragte nach dem Namen. Als er ihm genannt wurde, glaubte er, sich verhört zu haben.
    »Er gehört ja nicht einmal zu K (B)«, wandte er ein.
    »Jetzt schon«, sagte Burkinshaw ungerührt. »Ich hab' den Befehl gesehen. Unterschrieben vom Generaldirektor.«
    Margery von Cork Street rief Charles an. Während der Konvoi in der Dämmerung nach Osten fuhr, brach in Charles Street das große Getue aus. Sir Bernards Anweisung wurde gesucht, gefunden und bestätigt. Margery warf erbittert die Arme hoch.
    »Warum können diese Armleuchter von Charles sich nie beizeiten entschließen?« fragte er sich und die Welt. Er rief den Kollegen, den er zum St.-Pancras-Bahnhof geschickt hatte, wieder ab. Dann versuchte er, Brian Harcourt-Smith aufzustöbern, um ihm sein Leid zu klagen.
    Auf dem Bahnhofsvorplatz bezahlte Winkler sein Taxi, durchschritt den Torbogen der Ziegelfassade, betrat die viktorianische Schalterhalle mit der hohen Kuppeldecke und studierte die Abfahrtstafel. Die vier Observanten und Preston mischten sich in den Strom der Reisenden und geleiteten ihren Joe in die Bahnhofshalle, eine Konstruktion aus Ziegeln und Eisen.
    Der Zug nach Sheffield, mit Halt in Leicester, Derby und Chesterfield, stand auf Gleis zwei. Winkler ging den Bahnsteig entlang, vorbei an den drei Wagen erster Klasse und dem Büffetwagen bis zu den drei blaugepolsterten Waggons zweiter Klasse an der Spitze des Zuges. Er stieg in den mittleren Wagen, hievte seine Reisetasche ins Gepäcknetz, setzte sich und wartete in

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