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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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kamen Mr. und Mrs. Wilcox aus dem Haus. Sie waren recht stattliche Leute aus dem Osten, die versucht hatten, während ihrer Ferien Gewicht loszuwerden, Sonnenbräune zu erwerben und die Freunde und Bekannten zu Hause damit zu überraschen, daß sie sich als neugebackene Reiter präsentierten.
    Mrs. Wilcox äußerte sich begeistert darüber, daß sie sieben Pfund abgenommen hatte und sich nun wie neu geboren fühle.
    Beide waren nur damit beschäftigt, von sich selbst zu reden, was mir sehr gelegen kam.
    Als wir am Flughafen angelangt waren, ließen die beiden ihr Gepäck abfertigen und gingen ins Restaurant zum Frühstück.
    „Wie würde man es aufnehmen, wenn ich nicht mit Ihnen zur Ranch zurückfahren würde?“ fragte ich Kramer.
    „Warum fragen Sie? Sie sind doch hoffentlich nicht einer von denen, die es mit dem Bezahlen nicht so genau nehmen, Lam?“
    „Keine Sorge. Mein Aufenthalt ist im voraus bezahlt. Ich möchte nur, daß alles in meinem Zimmer so bleibt, wie es ist, wenn ich heute abend nicht zurück sein sollte.“
    Kramer sah mich grübelnd an und sagte dann grinsend: „Hab’ mir’s doch gleich gedacht, daß irgend etwas hinter Ihrer Ruhelosigkeit steckt.“
    Ich erwiderte nichts darauf und erkundigte mich nach dem nächsten Flugzeug nach Dallas.
    Es flog um 13.30 Uhr.
    Ich buchte für diesen Flug einen Platz.
    In Dallas meldete ich ein R-Gespräch mit Beckinridge an.
    „Sie haben doch hoffentlich noch nicht den Schadensfall geregelt?“ fragte ich, nachdem er das Gespräch angenommen und sich gemeldet hatte.
    „Noch nicht. Aber ich habe die Buchhaltung schon angewiesen, einen Scheck auszustellen, um den Fall abzuschließen. Die Vermittlung sagte mir, Sie rufen von Dallas aus an.“
    „Stimmt.“
    „Was, zum Teufel, tun Sie dort?“
    „Ich gehe einigen neuen Aspekten unseres Falles nach.“
    „Nun hören Sie bitte mal aufmerksam zu, Donald. Ich möchte nicht, daß wir uns hier mißverstehen. Wenn dieser Mann wirklich die von ihm behauptete Verletzung hat, dann wollen wir uns mit ihm einigen, solange das noch gütlich und unter annehmbaren Bedingungen möglich ist. Bis jetzt hat er gottlob noch keinen Anwalt genommen. Er hat jedoch damit gedroht, es zu tun, wenn wir uns nicht bald einigen.
    „Den Umständen nach, wie sie augenblicklich gegeben sind, ist es für uns das beste, den Fall schnell zu bereinigen.“
    „Sie haben doch aber noch keine Einigung erzielt?“
    „Nein. Ich habe einen unserer Inspektoren beauftragt, noch heute nachmittag zur Ranch zu fliegen. Er wird alle Papiere unterschriftsbereit zur Hand haben. Außerdem wird er einen Barscheck über eine ziemlich hohe Summe mitbringen.“
    „Sagen Sie Ihrem Mann, er möchte heute noch nichts unternehmen, bis Sie wieder von mir hören.“
    „Warum?“
    „Die Sache stinkt. Ich habe erste Anzeichen dafür entdeckt.“
    „Mag sein, daß der Fall stinkt. Aber der Mann hat nun einmal eine Verletzung, und wir sind schadenersatzpflichtig. Um Himmels willen — Lam — Sie haben wohl keine Ahnung, was es für eine Versicherung bedeutet, wenn sie vor einem Geschworenengericht auftreten und erklären muß: Wir geben zu, daß wir zahlen müssen. Wir wollen nur um die Höhe der Summe streiten.“
    „Das weiß ich genau“, antwortete ich. „Aber — wann wird Ihr Inspektor auf der Gästeranch sein?“
    „Mit dem Nachmittagsflugzeug, das um halb vier Uhr dort eintrifft.“
    „Schön — dann sagen Sie ihm, er soll sich nochmals mit Ihnen in Verbindung setzen, bevor er in Tucson den Flugplatz verläßt. Bis dahin werde ich Sie wieder angerufen haben.“
    Beckinridge protestierte. „Mein lieber Lam, ich schätze Energie und Einsatz sehr, aber nicht am falschen Platz. Es gibt auch so etwas wie Übereifer, und der schadet bekanntlich nur.“
    „Ich kenne das Sprichwort“, antwortete ich. „Und mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich es auf mich nehmen müssen, daß Sie mich wegen Übereifers nicht mehr mögen. Doch kann ich Ihnen mit Gewißheit schon jetzt sagen, daß dieser Kerl ein Gauner ist. — Ich rufe Sie später wieder an.“
    Ich legte auf und überließ es ihm, darüber nachzudenken.
    Dann meldete ich ein R-Gespräch mit Bertha an.
    „Was, zum Kuckuck, tust du in Dallas? Du sollst doch auf der Gästeranch sein!“ fauchte sie gereizt am Telefon.
    „Ich gehe einer besonderen Spur nach. Und für dich habe ich eine Aufgabe, die schnellstens erledigt werden muß. Es gibt in Los Angeles eine staatlich geprüfte Krankenschwester

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