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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Gravitationsfeld der Erdkugel löst.
    „Ich merke doch, daß Sie zu den Frauen gehören, deren Interesse sich nicht nur auf den Haushalt beschränkt, sondern daß
    Sie außerhalb Ihrer vier Wände mit vielen Menschen Zusammenkommen. Ich weiß zwar nicht, welche Art Schulbildung Sie genossen haben. Es macht sich aber oft bezahlt, wenn man Leute mit Spezialwissen auf einem Gebiet überraschen kann, das gerade im Vordergrund des allgemeinen Interesses steht. Hier, sehen Sie sich doch mal diesen Abdruck aus dem Kapitel über Weltraumforschung an.“
    Sie konnte sich nicht zu einem schnellen Entschluß durchringen. „Na schön, wenn die Enzyklopädie nicht viel Platz wegnimmt und nicht zuviel kostet, könnte ich sie mir ja mal ansehen. Setzen Sie sich doch und lassen Sie mich die Leseproben sehen.“
    Dann blätterte sie mit gerunzelter Stirn und unentschlossen in dem Prospekt, den ich ihr gereicht hatte.
    „Wie Sie festgestellt haben werden“, redete ich wieder auf sie ein, „entspricht dieses Kapitel dem allerneuesten Stand der Wissenschaft. Dabei ist alles in allgemeinverständlicher Sprache abgefaßt, so daß auch der Laie sich ein klares Bild machen kann. Wenn Sie sich eine halbe Stunde Zeit nehmen, um dieses Thema durchzulesen, dann können Sie späterhin in Diskussionen als moderne Frau eine Menge wissenschaftliche Kenntnisse von sich geben.“
    „Und was kostet die Enzyklopädie?“
    „Unser Vertrag sieht 52 niedrige Wochenraten vor, wobei wir nicht einmal einen Aufschlag nehmen.
    „Sie werden sehen, daß die komplette Enzyklopädie wirklich ihr Gewicht in Gold wert ist und — oh, ich sehe, mir bleiben nur noch sieben Minuten Zeit, um den Abschluß an die Zentrale zu melden. Wenn ich die Zentrale telefonisch von dem Abonnement verständigt habe, händige ich Ihnen sofort und ohne daß Sie einen Cent Ausgaben haben, dieses Mixgerät und den elektrischen Büchsenöffner aus. Das sind dann die Prämien für den 100 000. Abschluß für die Enzyklopädie.
    „Leider kann ich die Prämie nicht mehr länger als sieben Minuten für Sie bereithalten, weil ein anderer Vertreter bereits an der Haustür eines weiteren Interessenten auf seine Chance wartet, den 100 000. Käufer zu bringen. Sobald die knappe Frist um ist und er nicht telefonisch verständigt wird, daß die Prämie vergeben ist, hat er die Chance, seinem Kunden diese Geräte auszuhändigen. Auch er hat dann 15 Minuten Zeit, den 100 000. Käufer zu finden.“
    „Und dann?“
    „Wenn er den Abschluß macht, erhält sein Kunde die Prämie. Schafft er es nicht, erhält Vertreter Nr. 3 die Chance, und so weiter. Bei dem Tempo, mit dem unser Unternehmen diese Enzyklopädie absetzt, und angesichts des umfassenden Wissens, das sie vermittelt, erscheint es mir aber zweifelhaft, ob die Chance überhaupt bis an den dritten Vertreter gelangt. Wenn Sie nicht unterschreiben, wird Vertreter Nr. 2 ganz sicher den Abschluß tätigen.“
    „Ich würde gern meinen Mann fragen, bevor ich etwas unterschreibe“, warf sie ein. „Aber lassen Sie mich doch noch einmal das Mixgerät sehen.“
    Ich reichte es ihr. Sie sah es sich nochmals genau an.
    „Wie Sie sehen, hängt ein Originalgarantieschein daran, direkt von der Herstellerfirma. Sie brauchen die Postkarte nur auszufüllen und an die Fabrik abzuschicken. Von diesem Tage an läuft dann Ihre Garantie, und zwar für volle drei Jahre.
    „Mit diesem Büchsenöffner können Sie alles spielend leicht öffnen, was in Büchsen verschlossen ist, ganz gleich ob es quadratisch, oval, kreisrund oder sonstwie geformte sind. Sie greifen sich einfach die Büchse, schieben sie in diesen Halter, drücken auf den Knopf hier, und sie wird fein säuberlich geöffnet, ohne daß es irgendwelche scharfen Kanten gibt, an denen man sich verletzen könnte.
    „An sich widerspricht es der Politik unserer Gesellschaft, von unseren Prämien überhaupt zu reden. Wir sollen ja die Bücher und die Prämien verkaufen. Doch haben wir an die Abnehmer der 25 000., der 50 000. und der 75 000. Ezyklopädie kleinere Prämien verschenkt, so daß wir bei dem 100 000. Abschluß eine besonders wertvolle Prämie gratis abgeben.“
    Sie zögerte immer noch.
    „Wann wird Ihr Mann zu Hause sein?“
    „Ich fürchte, erst in ein paar Wochen. Er ist geschäftlich unterwegs, der arme Kerl... wahrscheinlich wird er mich aber heute abend anrufen.“
    „Warum nennen Sie ihn einen ,armen Kerl’?“
    „Er hat einen Autounfall erlitten und sollte eigentlich gar nicht

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