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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wert?“
    „Der Hauptgrund ist einfach der, daß ich die Sache so schnell wie möglich vom Halse haben will. Wenn der Versicherte des Mordes angeklagt wird, dann gerät unsere Versicherungsgesellschaft in eine unmögliche Lage.“
    „Wenn Ihr für komplizierte Schadensfälle routinierter Versicherungsinspektor nicht imstande ist, den Fall zu regeln, warum sollte gerade ich es dann schaffen?“
    „Weil ich es Ihnen hundertprozentig zutraue, Lam. Ich habe mir nämlich die Mühe gemacht, etwas mehr über Sie in Erfahrung zu bringen, und kenne Sie jetzt besser.“
    „Wie haben Sie das angestellt?“
    „Ich habe Ihre Sekretärin heute mittag zum Essen ausgeführt und mich eingehend mit ihr unterhalten. Da Sie es früher oder später ja doch von ihr erfahren werden, beichte ich es Ihnen lieber gleich.
    „Gestern abend war ich etwas grob zu Ihnen und habe Sie von der weiteren Bearbeitung des Falles abgerufen. Wie ich inzwischen weiß, haben Sie dennoch auf eigene Faust Nachforschungen angestellt.
    „Elsie Brand erzählte mir, Sie seien dabei einer Krankenschwester auf die Spur gekommen, die sich Röntgenaufnahmen aneignet.
    „Ich brauche Ihnen wohl kaum zu sagen, Donald, daß Sie eine anständige Prämie von der Versicherungsgesellschaft ausgezahlt bekommen werden, wenn es Ihnen gelingt, Melvin krumme Sachen nachzuweisen, wie beispielsweise den Gebrauch gestohlener Röntgenbilder. Übrigens können Sie im Erfolgsfalle bestimmt damit rechnen, daß die anderen Versicherungsunternehmen sich zusammentun werden, um Ihnen eine stattliche Extraanerkennung zukommen zu lassen. Sie alle sind daran interessiert, daß Melvin endlich das Handwerk gelegt wird. Außerdem werden Sie sich künftig vor lukrativen Aufträgen dieser Versicherungen nicht mehr retten können. Dafür gebe ich Ihnen mein Wort.“
    Homer Beckinridges Angriffslust war noch nicht im Abebben, als er seinen Monolog fortsetzte: „Ich war angenehm überrascht über das, was Miß Brand mir über Fälle erzählte, die Sie bearbeitet und mit geradezu unglaublichem Geschick gelöst haben. Ich muß schon sagen, daß —“
    Die Tür des Wohnzimmers öffnete sich, und Mrs. Beckinridge stolzierte herein.
    Ich erhob mich sofort. „Guten Abend, Mrs. Beckinridge.“
    „Guten Abend, Mr. Lam“, erwiderte sie meinen Gruß und sah sich suchend im Zimmer um. „Sind Sie ohne Ihre Sekretärin hier?“
    Ich setzte eine Miene höflicher Überraschung auf. „Sie ist vermutlich in ihrer Wohnung. Heute bin ich mit meinem Wagen hergekommen. Als ich von Texas zurückkam, hatte sie mich vom Flugplatz abgeholt und hierhergefahren.“
    „Natürlich, ich erinnere mich. Und wie steht der Fall, an dem Sie so emsig arbeiten?“ Sie lächelte mich dabei freundlich an.
    „Die Antwort überlasse ich lieber Mr. Beckinridge.“
    „Ich kann bestätigen, daß Sie ausgezeichnete Arbeit leisten. Hier ist der Umschlag, von dem wir vorhin sprachen; er enthält alle notwendigen Papiere. Es wäre mir lieb, wenn Sie morgen mit der ersten Maschine hinfliegen und den Fall endgültig zum Abschluß bringen würden.“
    „Wohin fliegen?“ fragte Mrs. Beckinridge beiläufig.
    „Nach Dallas“, antwortete ich.
    „Haben Sie auch genug Bargeld für Spesen dabei?“ erkundigte sich Mr. Beckinridge.
    „Ja, natürlich.“
    „Also dann viel Glück. Ich verlasse mich ganz auf Ihr Urteilsvermögen.“
    „Und ich darf wirklich bis zu der vorhin genannten Betragshöhe gehen?“
    „Wenn die Lage es erfordern sollte, ja.“
    „Also gut. Ich werde mich bemühen, alles an einem Tag zu erledigen.“
    „Halten Sie mich auf dem laufenden.“
    „Selbstverständlich, Mr. Beckinridge. Ich rufe Sie an, sobald es erforderlich ist.“
    Wir gaben uns die Hände.
    Mrs. Beckinridge sagte mit freundlichem Lächeln: „Ich fürchte, mein Mann nimmt Ihre kostbare Zeit zu so später Stunde über Gebühr in Anspruch, Mr. Lam. Da bleibt ja kaum noch etwas Zeit für Ihr Privatleben.“
    „Das ist nicht außergewöhnlich in meinem Beruf.“
    „Arbeiten Sie eigentlich allein, oder ist noch ein Partner in Ihrer Detektei tätig?“
    „Ja, die Firma nennt sich Cool & Lam“, beeilte Mr. Beckinridge sich, an meiner Stelle zu antworten.
    „Und wer ist Mr. Cool?“ fragte Mrs. Beckinridge.
    „Es handelt sich um Mrs. Cool.“
    Sogleich kniff sie ihre Lippen fest zusammen.
    „Meine Partnerin, Mrs. Cool“, erläuterte ich angebrachter Weise, „ist bereits über sechzig Jahre alt. Sie hat etwa 160 Pfund Nettogewicht und wirkt

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