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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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bleiben. Wir sind gekommen … um ihm zu helfen und seine Hilfe zu suchen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, sagte der Mann.
    »Der Professor – wir stehen auf der gleichen Seite. Wir sind seine einzige Hoffnung, genauso wie er unsere einzige Hoffnung ist. Sie können uns beide jetzt töten, aber sobald von Goss herausfindet, wer wir sind und woher wir kommen, wird er Ihren Kopf verlangen.«
    Der Mann zögerte, und Bane wußte, daß er nun im Vorteil war.
    »Nun?« drängte er.
    »Wen soll ich melden?« fragte der Mann schließlich.
    »Mein Name ist Joshua Bane. Sagen Sie ihm, ich sei wegen Vortex hier und wisse, was man mit Metzencroy gemacht hat. Sagen Sie ihm …«
    »Ich werde Ihre Nachricht weiterleiten«, unterbrach der Mann ungeduldig.
    Er wandte sich ab, und wieder knirschte Kies unter seinen schweren Schritten. Banes Augen hatten sich mittlerweile so weit an das Licht angepaßt, daß er zwei Jeeps ausmachen konnte, die nebeneinander auf der schmalen Straße standen, direkt vor einem kleinen Einschnitt in den Berg, der ihnen das Wenden ermöglichte. Der Ort dieser Begegnung war kaum zufällig gewählt. Er war wie geschaffen für diesen Zweck.
    Bane erhaschte das Knattern eines Sprechfunkgeräts und dann eine gedämpfte Stimme. Er sah zu Trench hinüber. Die Finger des Killers waren unter den Mantel gekrochen, bereit, von einem Augenblick zum anderen die Pistole zu ziehen. Wieder knirschte Kies; der Mann kam zu ihnen zurück. Ein gutes Zeichen.
    »Ich habe Anweisung, Sie nach oben zu führen«, sagte der Mann neben dem Fenster.
    »Danke.«
    Der Mann musterte ihn und schnaubte kurz. »Ich hätte gern Ihre Waffen.«
    Bane gab ihm die seine, und Trench folgte dem Beispiel.
    »Sonst noch welche?« fragte der Mann.
    »Zwei Gewehre im Kofferraum«, gab Trench zurück.
    »Wir werden Sie durchsuchen, bevor Sie den Professor sprechen dürfen. Wenn Sie gelogen haben, werden Sie sterben.« Eine Pause. »Und dieser Befehl kam von von Goss persönlich.«
    Ein paar hundert Meter den Paß hinauf wurde die Straße wieder flacher, und vor ihnen erstreckte sich eine große Schneise in den dichten Wald. Als sie nach links in den Bergeinschnitt abbogen, sah Bane, wie Lichter zwischen den Bäumen aufflackerten. Die Schotterstraße verwandelte sich in eine kreisrunde Kopfsteinpflaster-Auffahrt, die sich dem Ursprung der Lichter näherte und dann ein U um ein Wäldchen zwischen dem Haus und der Straße schnitt. Das Geräusch, mit dem die Reifen über die Steine fuhren, erinnerte Bane an das typische Rasseln, das eine Klapperschlange verursachte, wenn sie aufgebracht war, und er konnte nur hoffen, daß man sie nicht in die Höhle eines solchen Reptils gelockt hatte. Er warf einen Blick auf den stummen Trench und stellte fest, daß er geduldig und ausdruckslos wartete.
    Vor ihnen erhob sich ein überraschend großes, holzfarbenes Haus aus dem wieder steil ansteigenden Berg. Es war direkt in seine Flanke hineingebaut und saß auf Stelzen und Holzziegeln statt auf einem Fundament. Bane machte an beiden Enden des Gebildes Sonnengalerien aus, die jeweils von einem bewaffneten Posten bewacht wurden. Das Haus war lang und schmal und wie seine Umgebung in Flutlicht getaucht. Er stellte fest, daß als Absicherung gegen Heckenschützen die meisten Jalousien zugezogen und ein paar Fenster sogar verriegelt waren. Irgendwie beeindruckten ihn von Goss' Vorsichtsmaßnahmen. Dieses Haus als Festung zu bezeichnen, war noch eine Untertreibung. Dank der Baumwipfel war es von der Luft aus völlig unzugänglich, und der Berg dahinter ermöglichte es, es mit ein paar Mann, die zweifellos vorhanden waren, vom Boden aus zu verteidigen. Wenn man die schmale gefährliche Straße in Betracht zog, die zu dem Haus führte, grenzte ein Angriff schon an Selbstmord. Man würde eine ganze Armee brauchen, um es einzunehmen. Bewaffnete Wachen patrouillierten in regelmäßigen Zeitabständen vor dem Haus. Die beiden Männer auf den Sonnengalerien schwangen tragbare Scheinwerfer über die Baumwipfel und erhellten die Nacht mit langen, schmalen Lichtstreifen.
    Otto von Goss hatte sich eine sichere Zuflucht geschaffen.
    Bane brachte den Ford zum Stehen, als er sah, wie die Bremslichter des Jeeps vor ihm aufleuchteten und die Bremsen des Jeeps hinter ihm hörte. Er und Trench wechselten einen Blick; sie stiegen nicht aus, sondern warteten, bis man sie abholte. Ihre Unterwerfung war vollkommen; waffenlos, wie sie waren, hatten sie keine andere

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