Das Vortex Fiasko
bewußt, die in ihm emporstieg, als der CIA-Mann ihm auch schon seinen freien Ellbogen gegen den Brustkorb hieb.
Bane sackte zusammen. Sein Gegenspieler bäumte sich über ihm auf; Bane hatte sowohl seine Größe wie auch seine Kraft unterschätzt. Der Mann zerrte an der Pistole, um sie freizubekommen, riß heftig daran, anstatt Bane mit der freien Hand zu erledigen.
Ein Fehler, der ihm teuer, zu stehen kam.
Bane streckte die Finger aus und schlug mit der Handfläche zu, nicht, um zu töten, denn solch einen Schlag hätte der CIA-Mann wahrscheinlich leicht abwehren können, sondern nur gegen seine Nase. Das Timing des Mannes geriet für einen Sekundenbruchteil durcheinander. Knorpel schienen bei dem Aufprall zu zertrümmern, und Blut schoß hervor.
Einen kurzen Augenblick lang war der CIA-Mann geblendet. Bane nutzte seine Chance.
Er mußte sich immer noch mit der Pistole befassen, wollte seinen neu gewonnenen Vorteil deshalb jedoch nicht aufs Spiel setzen. Mit der linken Hand zwang er sie nach unten, wobei sein Finger noch immer hinter dem Abzug steckte, und die rechte ballte er zur Faust und schlug sie dem Mann genau auf den Knochen unter seiner Nase.
Es folgte ein grausames Knirschen, und Bane spürte, daß er mit ein wenig mehr Wucht die Faust hätte durch den Kopf des CIA-Mannes treiben können. Dessen Griff um die Pistole löste sich, und Bane schloß seine Hand darum und zog, wegen des Schmerzes in seinem Finger laut aufschreiend.
Die Pistole löste sich aus ihrer beider Griff und schlitterte die Straße entlang. Der Mann stach mit einer klauenähnlichen Hand nach Banes Augen. Doch seine Bewegung war langsam, unbeholfen, schlecht getimt. Bane ergriff die Finger mitten in der Luft und bog sie zurück, bis sie brachen.
Der Schrei des Mannes hielt nur an, bis Bane die Hand über seinen Mund legte und seinen Kopf gegen die Ziegelmauer zurücktrieb. Als er sie wieder löste, war sie blutverschmiert. Der CIA-Mann rutschte langsam die Wand hinab und hinterließ dabei eine scharlachrote Spur.
King Cong trat aus der Gasse.
»Wie viele andere?« fragte Bane ihn.
»Drei.«
»Hast du dich um sie gekümmert?«
Der King lächelte nur. »Du hattest kaum von der Penn Station aus angerufen, da wußte ich, daß es Arbeit geben würde. Es juckte mich geradezu.«
»Hast du dich gekratzt?«
»Verdammt, nein! Dieses Jucken wird man durch kein Kratzen los.«
Bane spürte zum ersten Mal, wie sehr sein Finger schmerzte. »Gut. Es liegt noch eine Menge vor uns.«
»So was hör' ich gern!«
»Warst du schon mal in San Diego?«
»Bis heute abend nicht, Josh-Boy. Meinst du, du kannst ungehindert dorthin fliegen?«
»Ich muß es versuchen«, sagte Bane, während er die Straße entlang ging.
»Na ja, wenn wir unterwegs noch ein paar von ihnen treffen, bekommen sie es mit uns beiden zu tun, und das wird ihnen nicht gut bekommen.« Der King zögerte. »Ich habe diesen Jungen verloren, Josh-Boy. Soviel bin ich dir schuldig.«
»Dann holen wir ihn uns doch wieder zurück.«
34
»Ich habe ziemlich schlechte Nachrichten, Colonel.«
Teke trat in Chilgers' Büro, einen Stapel Computerausdrucke und Notizbücher unter dem Arm. Chilgers blickte ruhig und unbewegt auf. Nachdem sowohl Trench wie auch Bane unter einem Haufen Schutt in Pennsylvania begraben waren, konnte er ein paar schlechte Nachrichten ertragen.
»Es hat zweifellos etwas mit Davey Phelps zu tun«, sagte er.
Teke nickte. »Ich habe die letzte Nacht Stunden damit verbracht, die Ergebnisse der beiden ersten Phasen unseres Experiments auszuwerten und zu analysieren.«
»Ich dachte, unser Ergebnis wäre ein glänzender Erfolg gewesen.«
»Oberflächlich betrachtet ja. Wir haben endlich das volle Ausmaß der Kräfte des Jungen bestimmen können. Doch die Maschinen, die ihn überwacht haben, haben ein paar ziemlich ernste Rückschläge aufgedeckt.«
»Als da wären …«
»Der Abfall bei dem Energieverbrauch und dem Energieverdichtungsverhältnis des Jungen war diesmal viel schärfer.«
»Erklären Sie mir das.«
»Der Junge war gezwungen, diesmal auf mehr Energiereserven zurückzugreifen, um eine ausreichende Kraft zu erzeugen, und zwar bis hin zu einem Ausmaß, wo ihm keine weiteren Reserven mehr zur Verfügung standen. Die Aufgabe, die wir ihm abverlangten, war diesmal viel größer als in der ersten Phase. Dadurch erklären sich auch die Meßwerte. Doch schon zu Beginn des Experiments waren seine Reserven geringer. Einfach ausgedrückt, der Junge war
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