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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wesentlich schwächer, und die Energie, die er erzeugte, erreichte nicht ein annähernd so hohes Niveau. Er ist ausgebrannt.«
    »Für immer?«
    Teke schüttelte den Kopf. »Nein. Eine leere Autobatterie wird sich nach einiger Zeit wieder selbsttätig aufladen, wenn auch nur zu einem beträchtlich niedrigen Ausmaß. Und jedesmal, wenn sich der Prozeß wiederholt, wird sie schwächer, bis schließlich gar kein Strom mehr vorhanden ist. Das gleiche geschieht im Prinzip mit dem Jungen. Erinnern Sie sich daran, daß er sich im Verlauf des Experiments über Kopfschmerzen beklagt hat?«
    Chilgers nickte und bedeutete Teke, sich endlich zu setzen.
    »Die Benutzung ›Des Schauderns‹, wie er es nennt, erzeugt eine massive Blutkonzentration in jenem Teil des Gehirns, in dem seine Kraft unseres Erachtens zufolge ihren Ursprung nimmt. Die Blutgefäße sind beträchtlich schwächer geworden; wodurch es zur Bildung von Blutgerinnseln kommen kann. Einfach ausgedrückt, Colonel, erleidet der Junge jedesmal, wenn er das Schaudern benutzt, einen Schlaganfall. Oh, die Stärke reicht nicht aus, um augenblicklich irgendwelche Körperfunktionen zu beeinträchtigen. Aber es kommt zu einem gewaltigen Druck auf die lebenswichtigen Organe, die aufgrund der Beanspruchung in Mitleidenschaft gezogen zu werden scheinen; das gilt besonders für die Blutgefäße, die das Gehirn selbst versorgen. Dieser Prozeß ist irreversibel. Wir müssen jederzeit mit einem starken Blutsturz im Gehirn rechnen. Der Junge liegt im Sterben.«
    »Das alles wegen unserer Experimente?«
    »Sie haben den Prozeß sicherlich beschleunigt, doch er hatte seinen Anfang schon vorher genommen. Der menschliche Geist, Colonel, kennt keine Grenzen; der Körper aber doch. Davey Phelps ist kein übernatürliches Phänomen widerfahren; er zeigt lediglich eine außergewöhnliche Reaktion auf einen Stimulus von außen, in Form des Flugs 22. Die telekinetischen Kräfte, die er erzeugt, für die sein Gehirn ein Trichter ist, ein Ventil, überfordern einfach die Fähigkeiten seines Körpers, sich auf sie einzustellen. Der Junge selbst ist also nicht mehr von Nutzen für uns.« Teke legte eine bedeutungsschwere Pause ein. »Dies gilt allerdings nicht für sein Gehirn.«
    Chilgers musterte ihn eingehend.
    »Ich möchte es entfernen, um es eingehend zu studieren, bevor die Gewebeschäden die Nervenzentren der Macht des Jungen zerstören.«
    Chilgers fuhr sich über das Kinn. »Ich nehme an, Sie haben ein bestimmtes Ziel im Sinn.«
    »Natürlich«, bestätigte Teke, beugte sich vor und breitete die Computerausdrucke auf seinen Knie aus. »Unsere Experimente mit dem Jungen beschleunigten zwar den Verschlechterungsprozeß, haben uns jedoch genau den Teil des Gehirns aufgezeigt, wo seine Kraft ihren Ursprung hat – mit anderen Worten genau jenen Punkt, der durch die Vorgänge beim Flug 22 direkt beeinflußt wurde. Wir müssen nun herausfinden, wie genau er beeinflußt wurde, besonders, welche Nervenzentren und -zellen verändert und umgruppiert wurden, bis sie schließlich seine … Fähigkeiten bildeten. Sollten wir Erfolg haben, besteht die Möglichkeit, diese Nervenzentren und -zellen eventuell auf die gleiche Art und Weise chemisch zu beeinflussen, um Davey Phelps' Fähigkeiten bei menschlichen Versuchsobjekten unserer Wahl zu erzeugen.«
    Chilgers nickte nachdenklich, und ein schwaches Lächeln legte sich auf seine Lippen. »Sie sprechen von einer ganzen Armee mit Davey Phelps' Fähigkeiten …«
    »Es wäre möglich …«
    »Eine Armee, die den Verstand eines Feindes gegen sich selbst richten könnte; die ohne Einsatz von Feuerwaffen oder Bomben aus dem Hinterhalt töten, terrorisieren, hinrichten, infiltrieren und vernichten könnte.« Sein Blick schärfte sich und suchte den von Teke. »Herr Doktor, Sie sprechen hier vielleicht von einer viel höher entwickelten Waffe, als Vortex es ist. Unsere Feinde von innen heraus vernichten. Sie dazu zu bringen, ihre Raketen auf sich selbst zu richten, ihre Führer zu töten, uns ihre größten Geheimnisse zu verraten. Ein einziger Davey Phelps könnte, wenn er im Kreml sitzt …« Chilgers hielt plötzlich inne. »Moment mal, Sie haben gerade selbst eingestanden, daß diese Kraft den Jungen tötet. Unsere Agenten würden nicht gerade über eine lange, wirksame Lebensspanne verfügen.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Teke. »Sobald wir die Ursache für die zellularen Funktionsstörungen des Jungen herausgefunden haben, könnten wir die

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