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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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dieser Satz brachte ein weiteres Lächeln auf die Züge des Colonels. »Wenn Sie anfangen, sind die Raketen vielleicht gerade schon unterwegs, Doktor. Ein angemessener Zeitpunkt, würde ich sagen. Wenn wir übermorgen aufwachen, wird die Welt ganz anders aussehen.« Chilgers hielt inne. »Vielleicht erkennen wir sie nicht einmal wieder.«
     

Der letzte Tag:
DER WINTERMANN
    How can you be so sure?
How do you know what the earth will endure?
How can you be so sure
That the wonders you've made in your life
Will be seen
By the millions who'll follow to visit the site
Of your dream?
   The Alan Parsons Projekt
     

35
    »Da stimmt was nicht, Cap. Alles gequirlte Scheiße, wenn Sie mich fragen.«
    Maj. Christian Teare musterte Heath von der mit zwei Matratzen belegten Koje in seinem Quartier aus. Auf die Welt über sie hatte sich die Nacht gesenkt. Der Yellow-Flag-Alarm im Bunker 17 ging nun in seinen dritten Tag.
    »All unsere Anfragen werden bestätigt«, entgegnete Heath.
    Teare runzelte ungehalten die Stirn und fuhr sich mit den Fingern durch den Bart. »Die ganze Sache wird bald platzen, und ich habe so ein Gefühl im Bauch, daß sie dann zum Himmel stinkt. Mich stört immer noch verteufelt der Zeitpunkt, an dem diese MX-Raketen hier eingetroffen sind.«
    »Wenn sie Red-Flag-Alarm geben, sollen diese Raketen wahrscheinlich als erste gestartet werden.«
    »Na ja, Cap, ich wäre ja schon zufrieden, wenn mir jemand sagen würde, wer ›sie‹ sind.«
    »Major?«
    »Ich meine, wir sprechen immer über ›sie‹ hier und ›sie‹ da, aber wer sind ›sie‹? Wir wissen nur, daß sie einen Supercomputer haben, der mit unserem durch ein Kabel fickt, wenn bei uns Alarm ausgelöst wurde.«
    »Irgendwo in Washington …«
    »Ja, Cap, erzählen Sie mir alles darüber. Aber dann möchte ich auch von Ihnen wissen, warum wir während eines Yellow nicht mal nachfragen können, wer uns da Anweisungen gibt.«
    »So funktioniert nun mal das System.«
    »Dann ist das System einen Scheißdreck wert. Wir haben sechsunddreißig MX-Raketen in unseren Silos, und zwischen uns und einem Abschuß steht lediglich eine kodierte Sequenz im Kommandozentralen-Computer. Damals im Süden pflegten wir zu sagen, daß Mist am wenigsten stinkt, wenn man knietief in ihm steht.«
    »Und?« Heath hielt zögernd inne.
    Teare drückte sich aus dem Bett und streckte sich. »Sie sind ein Kommunikationsexperte, Cap. Ich möchte, daß Sie einige Zeit im Computerkommunikationsraum verbringen. Ich will wissen, wo zum Teufel diese Befehle herkommen.«
    »Da muß ich aber eine Menge Drähte umstecken. Das wird den Leuten in Washington nicht gerade gefallen.«
    »Interessiert mich einen Scheiß.«
    »Sobald ein Befehl kommt, werde ich einige Zeit brauchen, um den Absender festzustellen.« Heath zögerte. »Was passiert, wenn er nicht von Washington oder NORAD in Colorado kommt?«
    »Dann können sie sich ihren Yellow-Flag-Alarm in den Arsch stecken.«
    »Das ist COBRA«, sagte Bane und gab King Cong das Fernglas.
    Sie hatten sich in einem kleinen Wäldchen auf einem Hügel verborgen, von dem aus sie den Komplex überblicken konnten. Es war sechzehn Uhr Ortszeit, und sie hatten volle sechzehn schlaflose Stunden benötigt, um hierher zu kommen, nachdem sie sich ein paar Ausrüstungsgegenstände besorgt hatten.
    »Verdammte Scheiße«, murmelte der King. »Die haben eine ganze Armee da unten.«
    An dem stählernen, zusätzlich mit Stacheldraht umzogenen Zaun, der den Komplex der miteinander verbundenen Gebäude umschloß, patrouillierten Männer mit Hunden, Waffen oder beidem. Sie trugen grüne Kampfmonturen und Kappen der Special Forces.
    »Das ist die Armee, King«, sagte Bane zu ihm. »COBRA gilt offiziell als Abteilung des Verteidigungsministeriums, und so hat die Regierung die Verantwortung für die Sicherheitsmaßnahmen.«
    »Schrecklich …« Der King richtete sein Fernglas auf das Vordertor, wo gerade eine Limousine hielt. »Sieh dir das lieber mal an, Josh-Boy.«
    Bane stellte das Fernglas neu ein.
    »Kannst du irgendwas sehen?« fragte Cong.
    »Zwei Männer auf dem Rücksitz. Ich kann nur ihre Silhouetten ausmachen.«
    Der Wachposten am Tor sprach kurz mit dem Fahrer der Limousine und winkte ihn dann weiter. Das Tor hatte sich nicht einmal ganz geschlossen, als eine weitere Limousine heranfuhr.
    »Die müssen da einen verdammten Kongreß abhalten«, murmelte der King.
    »So etwas in der Art«, stimmte Bane zu. »Diesmal nur ein Mann auf dem

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